Porsche Super Cup
25.08.2015
Fach Auto Tech: Zwei Pokale für die Eidgenossen
Der Eidgenosse Philipp Frommenwiler erhielt nach unverschuldetem Ausfall im ersten Rennen im zweiten Lauf als zweitbester Rookie einen der begehrten Pokale. Er belegte dort auch den zehnten Gesamtrang.
Christopher Zöchling (A), #7: Auch in Belgien war Christopher Zöchling wieder mit Spitzenleistungen unterwegs. Den Österreicher in Diensten von Fach Auto Tech trennten nur 0.376 Sekunden von der Pole-Position. Für den ersten Wertungslauf des Doppel-Wochenendes stellte er seinen Porsche 911 GT3 Cup in die dritte Startreihe. „Im Großen und Ganzen war das Zeittraining okay, obwohl mir eine schnelle Runde wegen Überschreitens der Track-Limits gestrichen wurde, während einige Konkurrenten ohne Strafe blieben. Im Rennen muss ich mein Aggressivitätslevel etwas höher drehen“, meinte Christopher Zöchling nach dem Qualifying.
Gesagt, getan: Von Beginn an war der Fach-Pilot am späten Samstagnachmittag mit der Lichthupe unterwegs und katapultierte sich in das Führungsquartett. Ab Runde vier reihte er sich als Dritter in den PS-Zug über die sieben Kilometer lange Traditionsrennstrecke ein und behielt diese Position trotz eines markigen Verbremsers im letzten Renndrittel. Er überquerte hinter Sven Müller und Philipp Eng den Zielstrich und ließ 16 Zähler auf seinem Punktekonto gutschreiben. „Ich bin vom sechsten Startplatz aus auf gebrauchten Reifen aufs Podium gefahren. Das Team hat mir ein Auto zur Verfügung gestellt, mit dem ich locker hätte gewinnen können, aber ich habe mir einen Bremsplatten während des Zweitkampfes mit Philipp [Eng] eingefahren und dadurch war dann in den schnellen Linkskurven der Grip total weg. Deswegen konnte ich nicht mehr so angreifen wie vorher. Mit dem dritten Platz bin ich sehr happy“, fasste Christopher Zöchling den ersten Lauf aus seiner Sicht zusammen.
Der Quereinsteiger klettert in der Tabelle auf Rang sechs: Das zweite Rennen nahm Christopher Zöchling aus der fünften Position auf. Wieder fuhr der Mann, der erst in Spielberg zur Fach-Truppe gestoßen ist, in der Spitzengruppe mit und verpasste nur knapp das Podium. Er war hinter Philipp Eng, Sven Müller und Christian Engelhart als Vierter im Ziel. Teamchef Alex Fach war mit dem Ergebnis zufrieden: „Christopher hat einen riesen Kampfgeist an den Tag gelegt. Seine Performance hätte für einen Sieg gereicht, aber da musst Du bei diesem starken Fahrerfeld einfach zwei Plätze weiter vorn starten.“
Philipp Frommenwiler (CH), #6: Ganz passabel schlug sich Spa-Neuling Philipp Frommenwiler. Der Eidgenosse hatte noch keine Testkilometer mit dem Cup-Auto auf der Ardennen-Achterbahn absolvieren können. Obwohl auch ihm eine schnellere Runde gestrichen worden war, stellte er seinen PS-Boliden mit nur 1,3 Sekunden Rückstand auf den Polesetter in die achte Startreihe der Startaufstellung. „Das Team hat mir ein super Auto hingestellt. Wir haben damit einen riesigen Schritt nach vorn gemacht, und mit einem guten Start ist Vieles möglich“, meinte der 25-Jährige optimistisch.
Abgeräumt: Weit kam der Fach-Pilot indes im ersten Wertungslauf am Samstagabend nicht. Nach dem angekündigten, guten Start hatte er in der ersten Kurve die Begegnung der anderen Art. Ein Gaststarter räumte den Schweizer von der Strecke und schob ihn zudem in Connor de Phillippi. Philipp Frommenwiler suchte in seiner Enttäuschung nach passenden Vokabeln: „Ich muss mich etwas zurückhalten mit der Wortwahl. Das, was Gaststarter, die scheinbar nichts zu verlieren haben, manchmal abziehen, ist schon grenzwertig. Ich bin draußen, habe 20.000 Euro Schaden und hoffe, dass wenigstens eine angemessene Strafe folgt.“ Die Arbeitsliste für die Nachtschicht der Mechaniker war beeindruckend: Aufhängung vorn und hinten, Lenkung, drei Felgen, Kühler, Stoßfänger vorn, Kotflügel rechts und vieles mehr.
Top-Ten-Erfolg: Wie Phönix aus der Asche stand der Schweizer Porsche am nächsten Morgen wieder in der Startaufstellung. Bis weit nach Mitternacht hatte die Crew um Alex Fach an der Startnummer #6 gewerkelt. Und Philipp Frommenwiler dankte es seiner Mannschaft mit einem Top-Resultat.
Zwar war die Startposition 16 ähnlich gefährlich wie am Tag zuvor, doch diesmal hatte der Porsche-Rookie mehr Glück. Mit annähernd schnellen Rundenzeiten, wie sie der spätere Sieger Philipp Eng fuhr, kämpfte er sich in die Top-Ten vor. Über den zehnten Gesamtrang und einen Pokal für seinen zweiten Platz der Rookie-Wertung freute sich der sympathische Kreuzlinger: „Erfolgreicher Auftritt – jetzt wird es langsam Zeit für den ersten Sieg! Danke ans ganze Team; das Auto war heute wieder richtig gut!“
Teamchef Alex Fach ergänzt: „Wäre das zweite Rennen nicht gewesen, hätte Philipp womöglich zwei Wochen lang Frust geschoben. Schon bei der Reparatur heute Nacht hatte uns der Podiumsbesuch von Christopher motiviert. Philipp hat heute ein absolut geniales Rennen abgeliefert und sein Potential eindrücklich unter Beweis gestellt. Jetzt können wir uns mit einem schönen Erfolgsgefühl auf Monza vorbereiten.“
Eine Zusammenfassung des Rennens wird im Laufe der kommenden Woche auf Eurosport übertragen. Der nächste Schlagabtausch im Porsche Mobil 1 Supercup führt den Tross der 911er in den Königlichen Park von Monza: Vom 4. bis 6. September ist man auf dem italienischen Traditionsrennkurs zu Gast.