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Rallye DM
01.07.2015

Zebra brüllt mit voller Angriffslaune

Ruben und Petra Zeltner (beide Lichtenstein, Porsche 911 GT3) reisen als Halbzeit-Führende in der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) zum siebten Saisonlauf nach Niedersachen. Sie führen mit 95 Punkten vor ihren härtesten Konkurrenten, den Skoda-Youngstern Mark Wallenwein (Stuttgart, 88 Punkte) und Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach, 77 Punkte).

Der siebte Lauf zur DRM findet bei der ADAC Rallye Niedersachsen am 3. und 4. Juli statt, die mit Osterode als Start- und Zielort am Rande des Harzes liegt. Auf einer Gesamtstreckenlänge von über 350 km sind 14 Wertungsprüfungen mit mehr als 130 Kilometer zu absolvieren. In folgendem Interview äußert sich Ruben Zeltner über den Halbzeitstand der DRM und seinen Fights mit den Skoda-Junioren:

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Du reist als Tabellenführer mit einem komfortablen Vorsprung nach Niedersachsen. Beruhigt dich das – hast du dadurch weniger Druck?

Ruben Zeltner: „Ich betrachte jede Rallye als geschlossene Einheit für sich – und versuche das Optimum herauszuholen. Daher beeinträchtigt mich der Punktestand beim Fahren nicht. Bisher hatten wir in dieser Saison viel Glück – bis auf den technischen Defekt bei der letzten Rallye hatten wir auch keine Ausfälle.“

Wie liegen die Wertungsprüfungen in Niedersachsen dir und deinem Porsche?

Ruben Zeltner: „Die Wertungsprüfungen in Niedersachsen sind mit dem letzten DRM-Lauf in Lübbecke vergleichbar. Teilweise gibt es viele Geraden mit Abzweigen, teilweise ist es auch schön kurvig und anspruchsvoll. Dazu kommt noch ein wenig Schotter. Alles in allem recht abwechslungsreich. Es gibt also Strecken, die unserem Porsche entgegen kommen – aber auch viele, wo die Skoda Fabia R5 das Maß aller Dinge sein werden.“

Siehst du Chancen gegen die beiden Skoda Fabia R5? Was ist deine Prognose?

Ruben Zeltner: „Das schöne ist, dass ich mich jetzt nicht mehr in der Favoritenrolle sehe. In den vergangenen beiden Läufen hat der neue Fabia R5 sein Potenzial gezeigt. Die Zeiten waren mehr als respekteinflößend. Fabian und Mark werden im Laufe der Saison immer besser mit dem Auto klarkommen, das Auto besser auf sich und die Rallye abstimmen. Daher freue ich mich, wenn es uns gelingt, gegen die Youngster zu kämpfen – und vielleicht die eine oder andere Bestzeit zu verbuchen.“

Welches war die Ursache für das Motorenproblem beim letzten DRM-Lauf?

Ruben Zeltner: „Wir hatten einen Defekt am Drosselklappen-Potentiometer. Daher wurden immer wieder falsche Daten des Motors an die Elektronik geliefert, sodass unser Motor teilweise „abstarb“ oder im Notlaufprogramm landete. Das Problem ist behoben, das Zebra brüllt wieder in voller Angriffslaune.“

Welchen Anteil hat dein Team, bestehend aus zahlreichen Privatiers am Erfolg?

Ruben Zeltner: „Ich bin wahnsinnig Stolz auf mein kleines Privatteam. Ich finde es in der heutigen Zeit einfach toll, wenn wir mit kleinen Mitteln gegen ein Werksteam bestehen können. Wir haben gerade 2 Mechaniker und den Sohn eines unserer Mechaniker mit dabei. Damit müssen wir auskommen. Ich danke ihnen und all unseren Sponsoren, die das ermöglichen.“

Auf was freust du dich in der zweite Saisonhälfte am Meisten?

Ruben Zeltner: „Ich freue mich auf den Kampf mit Fabian und Mark. Das wird sicherlich eine verdammt spannende zweite Saisonhälfte. Wir werden im Fight alles geben, selbst wenn uns die beiden Konkurrenten technisch überlegen sind. Mich spornt dieser Kampf an und motiviert mich. Es macht mir Spaß – trotzdem ich 30 Jahre älter bin – mit um den Sieg zu kämpfen – für mich eine der schönsten sportlichen Herausforderungen!“