Rallye Dakar
07.01.2015
Zitzewitz verkürzt Abstand zur Dakar-Spitze
Dennoch verkürzten die derzeitigen Dakar-Zweiten de Villiers und von Zitzewitz den Abstand zu Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah, der mit seinem X-raid-Mini Tagesfünfter wurde. Am Fuße der Anden testete die Wertungsprüfung, wie rüttelfest die Teilnehmer und wie standfest die Reifen sind.
Durch die Pampa de la Varita sorgten harter Lehmboden mit vielen Unebenheiten, Kanten und Ausspülungen für eine wahre Waschbrettpiste. De Villiers und von Zitzewitz mussten nach etwa 80 Kilometern mit einem Reifenschaden anhalten und das Rad wechseln – und verloren dabei etwa eineinhalb Minuten. Auch die Navigatoren durften sich an einigen Stellen an verwirrenden Wegpunkten beweisen – von Zitzewitz machte so den verloren Boden gegenüber Nasser Al-Attiyah wieder gut. Nach 972 von insgesamt 4.533 Prüfungskilometern und drei von 13 Etappen fällt das erste Zwischenfazit von Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz positiv aus: Die Dakar-Sieger von 2009 bewegten sich auf den Eröffnungsetappen in Argentinien stets in der Spitzengruppe des enorm stark besetzten Feldes, während einige Favoriten auf den Gesamtsieg herbe Rückschläge zu verdauen hatten.
Bevor es am Mittwoch über die Anden nach Chile und in die Atacama-Wüste geht, liegen sie als Gesamtzweite nur 5:18 Minuten hinter dem Führenden Nasser Al-Attiyah. „Die Prüfung heute war viel härter als erwartet. Nach 80 Kilometern etwa mussten wir einen Reifen wechseln, was uns etwa eineinhalb Minuten gekostet hat. Die Navigation war heute in den Flussbetten knifflig, aber wir haben den Weg anders als unsere Konkurrenz ganz gut gefunden. Giniel hat heute darüber hinaus super in den Rhythmus gefunden und auch beim Auto hat alles gepasst. Wir hatten zwar kurz vor dem Ende einen kleinen Schreckmoment, als wir einen harten Schlag erwischt haben und das Auto auf der Nase gelandet ist. Dennoch – heute hat alles gepasst“, so Dirk von Zitzewitz nach Etappe 3.
Das wird Etappe 4
Die mächtigen Anden und die Passhöhe des San Francisco mit 4.726 Metern über Normalnull sind erst einmal zu überqueren und dabei die argentinisch-chilenische Grenze hinter sich zu lassen – erst dann beginnt die eigentliche Arbeit für die Dakar-Teilnehmer. Und es gibt ordentlich etwas zu tun: Die Prüfung startet jenseits der Grenze auf etwa 3.000 Meter über dem Meeresspiegel und gleicht im Profil einer Achterbahn, die erst auf etwa 1.000 Metern Höhe endet.
Den Bergpässen und schnellen Pisten, die die ersten ca. 200 Kilometer zwischen Chilecito und Copiapó bilden, folgt ein ca. 130 Kilometer langer Sandabschnitt mit Kamelgras-gespickten Dünen. „Obacht!“, sagt Dirk von Zitzewitz. „Hier kann man sich schnell einsanden.“ Oder in einer weiteren einfachen Formel gesprochen: Willkommen in der Atacama-Wüste!