Sonstiges
08.12.2015
Baumaschinen geben auf der Nordschleife Vollgas
Seit dem 16. November ist die legendäre Nordschleife geschlossen, denn obligatorisch stehen in den Wintermonaten Instandsetzungsarbeiten an, zu der auch immer wieder die Sanierung von Teilstücken der 20,8 Kilometer langen Rennstrecke gehört. In diesem Winter werden konkret sieben Maßnahmen umgesetzt, die neben der Sanierung und Modernisierung auch der Verbesserung der Sicherheit dienen. Dieser Maßnahmen-Katalog bildet die Grundlage für die Erneuerung der Streckenlizenz durch den Automobil-Weltverband FIA und für die Aufhebung der im Frühjahr 2015 eingeführten Tempolimits in drei Teilbereichen.
„Nach einigen vorbereitenden Arbeiten wie dem Rückbau von Schutzlinien, Vermessungsarbeiten und Arbeiten an der Streckeninfrastruktur wurde am Donnerstag, 3. Dezember, die Fahrbahndecke bis auf 20 Zentimeter abgefräst. Auf einer Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern wurden dabei rund 2.000 Tonnen Material abgetragen“, berichtet Alexander Schnobel, der als Abteilungsleiter Facility-Management der capricorn Nürburgring GmbH verantwortlich zeichnet.
Bereits seit 14 Jahren ist der 45 Jahre alte Bauingenieur für die Instandhaltung der Rennstrecke verantwortlich und kennt jeden Quadratzentimeter Asphalt aus dem Effeff. „Im nächsten Schritt folgen Erdarbeiten, um die Strecke von Grund auf neu aufzubauen“, so Alexander Schnobel. Der Aufbau umfasst insgesamt vier Schichten, von der Frostschutzschicht bis zum bewährten Rennstrecken-Asphalt. Mit den Arbeiten wurde ein Unternehmen aus der Region beauftragt. Das zuvor abgefräste Material wird recycelt und für die Tragschicht wiederverwendet. „Das ist sehr wirtschaftlich und vor allem umweltschonend“, erklärt Alexander Schnobel. Ziel der Maßnahme ist eine belastbare und homogene Fahrbahn. Dabei bleibt die ureigene Charakteristik der Nordschleife zu hundert Prozent erhalten. Neben den Arbeiten an der Fahrbahn werden auch Rohre für Kabel und für die Entwässerung in diesem Bauabschnitt neu verlegt.
Während die Bauarbeiten an der Quiddelbacher Höhe und am Flugplatz zwischen den Streckenposten 77 und 80/81 das größte Einzelprojekt bilden, laufen parallel die Planungen und Vorbereitungen für die weiteren Maßnahmen, die in erster Linie die Errichtung neuer Schutzlinien umfassen. Im zweiten Schritt soll zu Beginn des neuen Jahres der Abschnitt Schwedenkreuz in Angriff genommen werden, wo neben neuen Schutzzäunen auch ein Teilbereich als Zuschauersperrzone eingerichtet wird.