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14.10.2015

Förderkandidaten in der „Grünen Hölle“

Die Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy eroberten neues Terrain. Den Grand-Prix-Kurs des Nürburgring kennen die Talente aus dem Motorsport-Nachwuchsförderprogramm der Deutschen Post in- und auswendig. Auf der Nordschleife ist keines der jungen PS-Talente bisher ein Rennen gefahren. Im aktuellen Workshop Nordschleife lernten die Förderkandidaten nun die Rennstrecke in der Eifel ganz genau kennen.

Die Nordschleife hält viele Tücken parat

Auf einer unbekannten Rennstrecke reicht den Förderkandidaten normalerweise ein freies Training, um den jeweiligen Kurs perfekt kennen zu lernen. Bei einer Streckenlänge von 20,832 Kilometern mit insgesamt 73 Kurven ist das auf der Nordschleife ein Ding der Unmöglichkeit. „Wir haben die Strecke deshalb in verschiedene Sektionen aufgeteilt und diese Stück für Stück immer wieder abgefahren. Dabei lernten die Förderkandidaten nicht nur die Ideallinie auf der Nordschleife kennen. Wir haben ihnen auch gezeigt, welche Tücken die Rennstrecke parat hält. Bodenwellen, die das Auto versetzen, Randsteine, die man im Renntempo besser meiden sollte, Einlenkpunkte vor Kurven, die blind angefahren werden“, beschreibt Christian Menzel den Lehrgangsinhalt.

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Für die sogenannte Nordschleifenlizenz, die jeder Rennfahrer vor seinem ersten Rennen auf dem Eifelkurs erwerben muss, reicht dieser Lehrgang zwar noch nicht aus, „aber die Förderkandidaten sind mit diesem Basiswissen für diesen Kurs bestens vorbereitet“, ergänzt Harald Grohs.

Der „Grünen Hölle“ sollte man mit ganz viel Respekt begegnen

„Die Nordschleife ist eine der schönsten Rennstrecken der Welt, aber sicher auch eine der gefährlichsten. Diesem Kurs sollte man mit viel Respekt begegnen. Die Nordschleife von zwei absoluten Ring-Profis so detailliert erklärt zu bekommen, war schon ein besonderes Erlebnis“, war ADAC-Formel-4-Pilot Michael Waldherr (19) von dem Workshop begeistert. „Vor allem als wir nach dem Sektionstraining die gesamte Nordschleife hinter einem Führungsfahrzeug in einem Stück abgefahren sind, wurden einem die Dimensionen und Herausforderungen der „Grünen Hölle“ noch einmal ganz deutlich gemacht. Um diese Strecke zu kennen und dann auch zu beherrschen, brauchen wir alle noch ganz viele Ringkilometer“, weiß jetzt auch Marvin Dienst (18, ADAC Formel 4).

Der Nürburgring verlangt viel Intelligenz und fahrerisches Können

„Die Nordschleife des Nürburgrings ist sicher die größte Herausforderung für jeden Rennfahrer. Wie keine andere Rennstrecke weltweit fordert dieser Kurs von allen Fahrern neben Mut ganz viel Intelligenz und fahrerisches Können. Deshalb sind wir froh, dass wir unseren Förderkandidaten einen Grundkurs in Sachen Nordschleife geben konnten, der ihnen für ihr irgendwann sicher bevorstehendes erstes Rennen auf dieser Traditionsrennstrecke wichtiges Basiswissen vermittelt hat“, zieht Alexander Safavi, Projektleiter der Deutsche Post Speed Academy, nach diesem Workshop zufrieden Bilanz.
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