Sonstiges
17.10.2015
Schmal, mittel, extrabreit – welcher Reifen im Winter?
Winterreifen müssen nicht zwangsläufig die gleiche Dimension haben wie Sommerreifen. Die Reifenexperten von GTÜ und ACE haben mit einem Dreier BMW die Probe auf Exempel gemacht. Zur Wahl standen Radsätze der Größen 16 Zoll auf Stahlfelge (205/55 R 16), 17 Zoll auf Alufelge (225/50 R 17) und 18-Zoll-Mischbereifung (225/45 R 18 vorn, 255/40 R 18 hinten).
Das Ergebnis überrascht: Schmal ist im Winter nicht automatisch besser als breit. Im Gegenteil: Die vielen Lamellen bieten bei Mischbereifung erstaunlich viel Grip und somit gute Traktion auf Schneepisten. Mit breit besohlter Hinterachse beschleunigt das Testfahrzeug spürbar besser als mit den schmaleren Vergleichsreifen. Dennoch: Extrabreite Reifen sind nicht die erste Wahl, vor allem auf nasser Straße fehlt es ihnen an Ausgewogenheit. Bei ausgeschalteter Fahrdynamikregelung verlangt die ungleiche Bereifung an Vorder- und Hinterachse zudem deutlich mehr Arbeit am Lenkrad, das Fahrverhalten ist weniger eindeutig und berechenbar als bei gleichen Größen vorn und hinten.
Am harmonischsten fährt es sich auf Schnee und Nässe mit gleicher Reifengröße vorn und hinten, wobei die mittlere Größe auf 17-Zoll-Felgen in der Summe den besten Kompromiss darstellt. Denn nicht immer ist man im Winter auf einer geschlossenen Schneedecke unterwegs. Die schmalen Winterreifen können hingegen vor allem auf trockener Straße nicht so recht überzeugen. Mit ihnen ist der Bremsweg am längsten. Rund 47 Meter müssen hier aus Tempo 100 einkalkuliert werden. Zum Vergleich: Mit Sommerreifen steht das Testfahrzeug nach rund 38 Metern. Mit dem „Winter-Vernunftreifen“ im 17-Zoll-Format lässt sich hingegen ein guter Meter Bremsweg sparen.