VLN
01.10.2015
Ein Feiertag für Motorsportfans
Selten standen in der Saison 2015 so viele hochklassige Boliden, besetzt mit namhaften Piloten, in den Startlöchern. Bei so viel Glanz möchte sich scheinbar auch der Wettergott nicht lumpen lassen – die Vorhersage prophezeit angenehme 18 Grad Celsius bei Sonnenschein, die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei Null Prozent. Wenn die Motoren von Porsche, Bentley, Mercedes-Benz, BMW, Audi, Opel, Toyota, Lexus und vielen weiteren Herstellern in der Eifel dröhnen, ist auf der 24,358 Kilometer langen Nordschleife elektrisierende Renn-Action vorprogrammiert. Der achte VLN-Lauf des Jahres bildet den schillernden Auftakt eines Goldenen Herbstes auf der schönsten und längsten Rennstrecke der Welt, den sich kein Motorsport-Enthusiast entgehen lassen sollte. Die Teilnehmer biegen auf die Saisonzielgerade ein: am 17. und 31. Oktober folgen nur noch zwei Rennen, ehe die Pokale verteilt werden.
Beim drittletzten Termin des Jahres geben sich besonders in den hochmotorisierten Klassen schillernde Teilnehmer die Ehre. So wird sich beispielsweise der Bentley Continental GT3 wieder in des Abenteuer ‚Grüne Hölle‘ stürzen. Der englische Rennbolide machte bereits beim ersten gewerteten VLN-Lauf am 25. April von sich reden und belegte damals in einem extrem starken Feld den vierten Gesamtrang. Gut sechseinhalb Monate später möchten die Briten Steven Kane und Guy Smith am 3. Oktober ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden. Dabei werden sie es mit den Siegern des vergangenen 6h-Rennens zu tun bekommen. Hubert Haupt, Abdulaziz Al Faisal, Adam Christodoulou und Manuel Metzger werden im Mercedes-Benz SLS AMG von Black Falcon alles geben, um ihren Erfolg vom siebten VLN-Lauf zu wiederholen.
Eine zunächst erfolgreiche Welt-Premiere feierte der Mercedes-AMG GT3 am 4. Juli. Das Auto ging beim dritten gewerteten VLN-Rennen erstmals in der Öffentlichkeit auf eine Rennstrecke und holte auf Anhieb die Pole-Position. Im Rennen bremste die Pole-Sitter jedoch ein technischer Defekt aus und verhinderte eine Platzierung in der Spitzengruppe. Thomas Jäger, Jan Seyffarth und Yelmer Buurman hoffen nun, dass sie von derlei Schwierigkeiten verschont bleiben, wenn sie das neue GT3-Geschoss beim zweiten Test über die Nordschleife pilotieren. Das gilt auch für ein weiteres Stuttgarter Fabrikat, das sich am 3. Oktober Chancen auf den Sieg ausrechnet. Das Team Car Collection schickt am Tag der Deutschen Einheit ein völlig neues Fahrertrio im Cockpit des Mercedes-AMG SLS GT3 ins Rennen: Kenneth Heyer, Sohn der Rennsport-Legende Hans Heyer, Lance David Arnold, ein echter GT3-Allrounder, und Tim Scheerbarth, VLN-Champion 2011, haben in vielen Rennserien und Marken ihre Klasse hinlänglich unter Beweis gestellt. Drei Top-Piloten, die für den Gesamtsieg mit Sicherheit in Frage kommen. Arnold: „Das Podium sollte für uns auf jeden Fall möglich sein. Und wenn man so etwas sagt, dann schielt man ja meist auch nach ganz oben.“
Auf den obersten Podestrang schielte Philipp Eng im Porsche Carrera-Cup Deutschland in diesem Jahr eigentlich in jedem Rennen. Dabei blieb es nicht. Der Österreicher holte in 15 Läufen acht Siege und krönte sich vier Rennen vor dem Saisonende zum Meister. Als erstem Fahrer überhaupt gelang ihm die Titelverteidigung im schnellen Markenpokal. Doch satt ist Eng noch lange nicht. Nun will es der Champion auch auf der Nordschleife wissen. Gemeinsam mit ‚Gerwin' teilt er sich das Cockpit des Black-Falcon-Porsche 911 GT3 Cup in der Klasse SP7. Connor de Philippi gehört wie Matteo Cairoli zu den Kontrahenten Engs. Sie mischten das Feld der erfahrenen Piloten im Carrera Cup als Porsche-Junioren teils gehörig durcheinander. Beide versuchen sich beim achten Lauf zum dritten Mal in der Klasse SP7 an den Herausforderungen der ‚Grünen Hölle‘. Cairoli fährt gemeinsam mit Michael Christensen und Christoph Breuer im Porsche 911 GT3 Cup MR von Manthey Racing, de Philippi geht im Frikadelli Porsche 911 GT Cup America mit Frank Kräling an den Start.
Wenn am Tag der Deutschen Einheit der achte VLN-Lauf um 8:30 Uhr mit dem Zeittraining gestartet wird, werden sich mehr als 15 Fahrzeug-Crews Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnen. Neben den bereits genannten Titelanwärtern gehören sicherlich auch der Frikadelli Porsche GT3 R (Schmitz/Abbelen/Huismann) der Walkenhorst BMW Z4 GT3 (Cerruti/Krohn/Laser), der Falken Porsche 911 GT3 R (Dumbreck/Ragginger), die beiden Audi R8 LMS ultra der Busch-Brüder und Phoenix-Racing sowie die neuentwickelten Lexus RC F GT3 mit den Teams Farnbacher/Yoshimoto und Oestreich/Frey/Tresson zum Favoritenkreis. Wenn um 12 Uhr die Startampel auf dem Nürburgring erlischt, wird ein rasanter Kampf um den Tagessieg entfesselt werden. Ein Highlight für jeden Motorsport-Fan – ein Feiertag am Feiertag.