Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
VLN
19.10.2015

Unterstützung für Profis in Sachen Nordschleifen-Permit

Wer auf der Nürburgring-Nordschleife im Rennen ein großes und vor allem schnelles Auto bewegen will, der benötigt die sogenannte Permit-A. Nur mit dieser Lizenz darf man auch in ein GT3-Auto klettern und entsprechend Gas geben. Nach den jüngsten Vorgaben des DMSB kann man diese Lizenz aber nur noch „erfahren“, indem man mindestens 18 Runden in drei Rennen mit der kleineren Variante „Permit-B“ angetreten ist.

Diese Regelung macht auch nicht vor zwei Bentley-Profis wie Vincent Abril, Maxi Buhk, Andy Soucek, Maxime Soulet, Luca Stolz und Jules Szymkowiak Halt. „Selbst wenn ein Sebastian Vettel kommen würde, müsste er erst einmal in einem kleinen Auto im Rennen mitfahren“, weiß Matthias Holle. Der Teamchef weiß aber auch im das Risiko der Nordschleife und bietet zahlreichen Piloten die Möglichkeit, bei Mathol Racing erste Nordschleifen-Rennerfahrung zu sammeln und die Permit-A-Bedingungen zu erfüllen. „Wir coachen die Piloten ja auch mit unseren erfahrenen Leuten. Ich denke, wir können da einen wichtigen Dienst erweisen.“

Anzeige
Ganz nebenbei sorgten auch die Profis gemeinsam mit den ambitionierten Amateuren für ein sehr gutes Ergebnis bei Mathol Racing. In der Klasse SP10 war es mal wieder der Avia Aston, der ganz klar den Ton angab. Trotz widrigster Bedingungen mit sehr kalten Temperaturen und nasskaltem Wetter setzten sich Wolfgang Weber, Norbert Bermes und Norbert Bermes klar und deutlich gegen die Konkurrenz durch. Die größte Herausforderung des Tages für das Trio war einfach nicht abzufliegen. Gut ein Drittel aller genannten Fahrzeuge sah die Zielflagge nicht. Schon im Training mussten einige nach einem Unfall die Heimreise antreten und von den 133 Autos im Rennen, schafften nur 96 die volle Distanz.

Einer von den Unfallwagen war leider auch der Zimmermann-Cayman von Claudius Karch und Ivan Jacoma. Noch aus dem Vorstart mit Defekt in die Box geschoben, hatte das schnelle Duo nach einer sehr guten Aufholjagd Platz zwei inne. Doch Jacoma rutschte zunächst mit dem Heck in die Leitplanke. Es konnte aber weitergehen, bis Claudius Karch auf einer Ölspur heftig abflog und den Wagen kräftig einplankte. „Claudius ist zum Glück unverletzt und das Auto bekommen wir auch wieder hin“, gab sich Holle zuversichtlich.

Besser lief es da schon für Maxime Soulet und Andy Soucek im Honda Civic Type R in der Klasse SP3. „Das ist unser erster Honda-Einsatz seit fast zwei Jahren“, freute sich der Teamchef. Und die beiden Nordschleifen-Neulinge zeigten direkt, was sie können. Mit 10.04.146 Minuten nagelten sie eine Zeit in den kalten Nordschleifen-Asphalt, mit der man vor wenigen Jahren noch im Civic-Cup ganz vorne dabei gewesen wäre. „Unglaublich und das bei den ersten Rennrunden auf dieser Strecke“, lobte Holle ungläubig. Am Ende wurden die beiden vierte.

Stark war auch die Leistung im Schweden-Porsche. Die drei Nordländer lieferten eine fehlerfreie und schnelle Fahrt ab. Alle drei steigerten ihre persönliche Bestzeit und blieben auch konstant schnell. „Bei den dreien sieht man deutlich, dass unser kontinuierliches Coaching und die Setupoptimierung viel bringt“, freute sich Holle. Rang 6 war ein guter Erfolg des Trios. Zwei Plätze dahinter erreichten Matthias Renz, Rüdiger Schicht und André Duve im dritten Mathol-Cayman das Ziel. Auch hier konnten alle drei Piloten mit guten Rundenzeiten überzeugen, sie wurden aber durch eine notwendige Schweißarbeit am Auspuff aus den vorderen Rängen verdrängt.

Fehlen nur noch die beiden BMW M235i Racing, die Mathol Racing im BMW-Cup an den Start brachte. Im Racenavigator-BMW sorgten Vincent Abril, Jules Szymkowiak und Luca Stolz für die schnelle Pace. Platz sechs in den hart umkämpften Cup war am Ende aller Ehren wert. Im Avia-BMW kamen Maxi Buhk, Christian Volz, Georg Bellof und André Duve zum Einsatz. Auch hier konnte der Teamchef sehr zufrieden sein.

„Natürlich stand bei einigen unserer Autos diesmal das Ankommen ganz oben auf der Liste. Ich bin mit den gezeigten Leistungen aber auch mehr als zufrieden. Wir sind nicht einfach nur um den Kurs gerollt, sondern unsere Piloten haben faires und echtes Racing gezeigt“, sagte Matthias Holle, für den die Saison jetzt auch auf die Zielgeraden einbiegt. Am kommenden Wochenende ist das RCN-3-Stunden-Rennen, bevor am 31. Oktober das Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Plan steht.