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VLN
03.11.2015

racing one: Sieg nachträglich aberkannt

Mit dem zehnten Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft ist für racing one die Nürburgring-Saison erfolgreich zu Ende gegangen. Im BMW-Cup stand der Tracoe-BMW am Ende des verkürzten Rennens auf Platz eins. Allerdings verlor das Team am Ende den Sieg am grünen Tisch. Der Afri-Ferrari musste frühzeitig die Segel streichen.

Ein wenig ärgerlich war der Ausfall des Afri-Ferrari. In der ersten Runde des zweiten Stints versagte die Servopumpe an der Lenkung ihren Dienst. „Das ist ein Teil, das eine feste Laufzeit hat und erst vor dem letzten Lauf gewechselt worden war“, sagte Martin Kohlhaas, der diesmal besonders gerne wieder einen Klassensieg gefeiert hätte. Denn im letzten Rennen des Jahres, dem „Schinkenrennen“, bekommt jeder Klassensieger einen großen westfälischen Schinken. Den hätte die Mannschaft gerne bei der abendlichen Abschlussfeier genüsslich vernichtet. So blieb aber immerhin der Rückblick auf ein Jahr mit überwiegend guten Ergebnissen. Dreimal stand das Team am Ende des Rennens auf Platz eins, dazu kamen weitere Podestplätze.

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Für die BMW-Crew hätte es am Ende des Tages eigentlich den verdienten Siegerschinken geben müssen, doch am Ende wurde der Tracoe-BMW aus der Wertung genommen. Rein sportlich war der Tag im BMW nahezu optimal verlaufen. Nach einer langen Verzögerung wegen Nebels, konnte kurz nach 11 Uhr das Qualifying freigegeben werden. Dennis Wüsthoff, Frederic Vervisch und Benjamin Leuchter, die die letzten drei Rennen der Saison als Trio starteten, waren von Beginn an vorne und gaben Platz eins nicht mehr ab. Martin Kohlhaas zeigte sich mit den Leistungen seiner Fahrer sehr zufrieden. „Benjamin Leuchter hat einen neuen Rundenrekord im Qualifying aufgestellt und im Rennen seinen bisherigen Rennrundenrekord auch gleich verbessert“, lobte er seinen Schützling. Im Rennen war der Tracoe-BMW nahezu ununterbrochen in Front und kam beim vorzeitigen Rennabbruch wegen erneutem Nebels klar in Führung liegend ins Ziel.

Das konnte den Wertungsausschluss aber nicht verhindern. Am Fahrwerk des Autos war eine Gummibuchse aus dem Straßenauto verbaut, die in der Motorsportversion des BMW M235i Racing so nicht vorgesehen war. „Wir haben das Fahrzeug so gekauft. Diese Teile wurden nie getauscht“, erklärte Martin Kohlhaas. „Auch wenn wir dadurch nachweislich keinen Vorteil hatten, müssen wir den Wertungsausschluss natürlich akzeptieren.“

Trotz dieses eher unschönen Endes, kann racing one auf eine sehr gute Saison zurückblicken. „Wir waren im BMW Cup neu und konnten sofort Maßstäbe setzen“, freute sich Kohlhaas. Mit ein bisschen Pech reichte es im ersten BMW-Jahr nicht zum Titel, doch der Teamchef machte schon jetzt eine klare Ansage für die Saison 2016: „Im nächsten Jahr muss der Titel her.“

Es bleibt daher keine Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Planungen für 2016 laufen bereits auf Hochtouren. Neben den bewährten Einsatzautos soll es Zuwachs im Rennstall geben und auch das Einsatzgebiet wird breiter aufgestellt. „Wir wollen natürlich mit dem BMW und dem Ferrari in der VLN bleiben.“ Außerdem soll der Tracoe-BMW im belgischen BMW-Cup eingesetzt werden. „Dazu sind wir noch auf der Suche nach zusätzlichen starken Fahrern“, erklärt Kohlhaas. „Zudem soll im kommenden Jahr die DMV GTC gefahren werden“, sagt der Teamchef mit Blick auf die nahe Zukunft. Derzeit warten in der Garage gleich zwei Ferrari F458 GT3 auf ihren Einsatz, die in dem internationalen Cup an den Start gebracht werden sollen. „Das wird sicher ein dickes Programm und ich freue mich nach einer ganz kurzen Winterpause schon jetzt auf das neue Jahr.“

Die Mannschaft von racing one wird den Winter jedoch in sonnigeren Gefilden verbringen. So wird der Rennstall aus Andernach seine Fahrzeuge in Spanien einsetzen. Dort können bei herrlich mediterranem Klima die aktuellen und zukünftigen racing one Fahrer und ambitionierte Sportfahrer die Fahrzeuge auf der Rennstrecke testen und den ersten Einblick ins Team bekommen. Für alle Beteiligten bietet sich ein schönen Alternativprogramm zum deutschen Winter, bei dem auch die gesamte Familie in Andalusien genügend Kurzweil finden kann.
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