Youngtimer Trophy
25.07.2015
Hintergründe zum Machtkampf zwischen DMSB und Trophys
Über die bisherigen Geschehnisse haben wir hier berichtet. Doch was steckt hinter dem Streit?
„Wir müssen Geld für eine internationale Ausschreibung zahlen und bekommen dafür nichts“, beschwert sich Kai von Schaurodt, der mit dem FHR Cup auch involviert ist. Je nach Wertigkeit der Serie und der Menge der Veranstaltungen werden bei einer internationalen Serie Gebühren an die FIA fällig. Im Fall der Youngtimer-Trophy und der Cup- und Tourenwagen-Trophy jeweils rund 5000,- Euro. „Als dieses System angekündigt wurde, hat man uns viele Dinge versprochen. Wir sollten ganz viel von der FIA bekommen, bis hin zu einer eigenen Interseite. Doch davon ist nichts gekommen“, schimpft von Schaurodt.
Neben den Kosten bedeutet die Ausschreibung einer internationalen Serie, dass man nicht mit einer nationalen Fahrerlizenz teilnehmen darf. Laut DMSB-Pressesprecher Michael Kramp wurden in konkreten Fällen aber immer Lösungen gefunden.
Nachdem also Youngtimer-Trophy und Cup- und Tourenwagen-Trophy einige Jahre international eingestuft waren, haben die Veranstalter für dieses Jahr nur die nationale Variante gewählt. Trotzdem wurden mehrere Auslandsrennen in den Kalender aufgenommen, erlaubt ist nur eins. Diese Rennen wurden dann als „Einladungsrennen“ deklariert und werden als Einzelevents gesehen, die nicht zur Wertung gehören. „Wenn das keine Serie ist, sondern nur einzelnen Rennen, dann interessiert uns als DMSB das nicht. Schließlich finden diese Rennen nicht in Deutschland statt“, sagt Michael Günther, Sportdirektor des DMSB.
Doch genau hier beginnt das Problem. Neben der offiziellen Wertung spricht die Cup- und Tourenwagen-Trophy von einer Clubwertung. Diese unterliegt angeblich nicht dem DMSB und ist daher nicht relevant. „Stimmt nicht“, sagt Günther, „wie man die Wertung nennt, ist letztlich egal. Es ist eine Serie und sie muss entsprechend der Regeln auch behandelt werden.“
Wie Kai von Schaurodt durchblicken lässt, sind die Serienbetreiber sauer, weil seiner Meinung nach der DMSB und die FIA für unterschiedliche Serien unterschiedliche Maßstäbe ansetzen. So ist die Formel 4 national ausgeschrieben. Allerdings bestritt in diesem Jahr die deutsche Variante der Formel 4 bereits zwei Wertungsläufe im Ausland. Schaurodt stellt sich die Frage, wieso hier andere Regeln gelten sollen. Doch die Nachwuchs-Formelserie hat eine Ausnahmegenehmigung bekommen und darf in ihren ersten beiden Jahren, also 2014 und 2015, zweimal im Ausland fahren und auch Fahrer mit internationalen Lizenzen werten. Dies ist laut DMSB dazu gedacht, der Formel 4 den nötigen Anschub zu geben.