24h Barcelona
07.09.2016
Die nächste Aufholjagd des PoLe Racing Teams
Johannes Kirchhoff (Iserlohn), Elmar Grimm (Münster), Ingo Vogler (Schalksmühle), Gustav Edelhoff und Max Edelhoff (beide Hemer) zeigten einmal mehr mit ihrem beeindruckenden Willen vom 39. Gesamtrang aus im Feld der 64 Starter eine großartige Aufholjagd. Das Quintett drehte 604 Runden, welches einer Distanz von 2812 Kilometern entsprach.
Die Sauerländer Mannschaft reiste hochmotiviert nach Katalonien. Nach dem bisherigen überwiegend positiven Saisonverlauf sollte das nächste Klassenpodium und Top-Ergebnis im Gesamtklassement eingefahren werden. Das Team entschied sich aus strategischen Gründen für die Wertung in der Amateurklasse, um mit mehr Tankinhalt und weniger Gewicht 1,5 Stunden lange Stints fahren zu können. Eine Rundenzeit von 1.55 Minuten durfte hierbei aber nicht unterschritten werden. Mit einer Qualifikationszeit von 1.55,826 Minuten wurde das Rennen vom 22. Startplatz aus aufgenommen. „Wir konnten im Training ein hervorragendes Set-Up fürs Rennen erarbeiten“, sagte Johannes Kirchhoff. „Außerdem haben wir sehr intensiv Fahrerwechsel geübt, um auch hier noch ein paar Sekunden einzusparen.“
Grimm übernahm die Rolle des Startfahrers und konnte bereits in der Anfangsphase zahlreiche Plätze gutmachen. „Wir hatten im Audi eine Cockpittemperatur von 60 Grad Celsius. Das stellte die Fahrer vor eine große körperliche Herausforderung“; sagte Grimm. „Aber es lief gut und ich überstand die hektische Anfangsphase ohne einen Kratzer am Audi.“
Ab der dritten Rennstunde setzte sich das PoLe Racing Team in den Top-Ten des Gesamtklassements fest. Boxenstoppbedingt führten die Ergebnismonitore den 500 PS-starken Boliden phasenweise auf dem vierten Gesamt- und ersten Klassenrang, Tendenz steigend. „Die Strecke ist für den Nacken aufgrund zweier sehr lang gezogener Rechtskurven sehr anstrengend“, sagte Max Edelhoff. „Aber sie hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Während der Code 60-Phasen fehlte einem leider der Fahrtwind, dann wurde es im Cockpit noch heißer.“
Nach zehneinhalb Stunden wurde Ingo Vogler unschuldig in eine Kollision verwickelt: „Ich folgte dem Hofor-Mercedes, wir wollten beide den IDEC-Mercedes überrunden. Als ich fast vorbeigezogen war, fuhr er mir auf die hintere Ecke. Ich drehte mich quer über die Strecke, anschließend kam es zur zweiten, leider deutlich heftigeren Kollision zwischen unseren beiden Fahrzeugen. Der IDEC-Fahrer hat sich später bei mir entschuldigt: Er hatte technische Probleme und achtete mehr auf sein Display als auf den Verkehr, er hatte mich einfach übersehen.“ Die anschließende Instandsetzung dauerte etwas mehr als eine Stunde. Kaum kehrte Vogler ins Rennen zurück, übersah ein 3er-BMW den 49-Jährigen und es krachte erneut. Weitere 25 Minuten Reparaturzeit waren die Folge.
„Ein großes Lob möchte ich der Mannschaft von Car Collection aussprechen, die uns einen perfekten Audi überlassen hat“, bedankte sich Gustav Edelhoff. „Das im Training erarbeitete Set-Up war wirklich perfekt. Die Rundenzeiten passten. Ohne die beiden Fremdkontakte wären wir mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Podium im Gesamtklassement gefahren und hätten die Klasse gewonnen.“
Vor dem Saisonfinale am 15. und 16. Oktober, dem 24h-Rennen im tschechischen Brünn, liegt das PoLe Racing Team weiterhin aussichtsreich in diversen Wertungen. Max Edelhoff hat in der Rookie-Wertung 19 Punkte Vorsprung und beste Chancen auf den Titel, zumal nur noch maximal 29 Zähler zu vergeben sind. Bei den GT3-Fahrzeugen liegt der PoLe-Audi weiterhin auf Rang zwei.