ADAC GT Masters
14.04.2016
Elia Erhart vor seinem ersten GT-Masters-Wochenende
An zwei Testtagen brannten die GT-Piloten Bestzeiten in den Asphalt. Nur ein Wimpernschlag lag zwischen den Rundenzeiten der besten GT-Fahrer. Mittendrin: Der Mittelfranke Elia Erhart und sein Teamkollege, der Niederländer Kelvin Snoeks. „Das Feld im GT Masters ist sehr eng“, berichtete Erhart bereits im Vorfeld des Testtages. „Wir reden hier nicht von Anfängern, sondern von den besten GT-Fahrern der Welt, die alle schon eine riesen Erfahrung im GT-Spitzensport haben.“
Besonders neu für Erhart: Die Windschnittigkeit seines Lamborghini Hurácan GT3. „Bislang habe ich nur wenig aerodynamische Rennfahrzeuge bewegt. Ein Seat oder Cup-Porsche sind dabei kein Vergleich zum Lamborghini“. Vor allem in den Kurven macht sich der Unterschied bemerkbar. Doch der erfahrene 27-Jährige wäre kein Rennfahrer, wenn er die Neuerungen nicht als Herausforderung annehmen würde: „Ich muss lernen, später auf die Bremse zu gehen und die Kurven hart zu nehmen. Natürlich brauch ich ein bisschen Geduld und Übung, aber es ist ja auch noch kein Meister vom Himmel gefallen“, erklärt der Röttenbacher.
Den Rücken stärkt ihm dabei sein Team HB Racing und Fahrerkollege Kelvin Snoeks, mit dem sich Erhart das Cockpit teilt. Als Lamborghini-Junior ist dieser bereits bestens mit dem neuen Rennwagen vertraut. „Kelvin ist ein super Fahrer, von ihm kann ich noch einiges lernen“, lobt Erhart, der an beiden Testtagen zwar nur 40 Runden abspielen konnte, aber dennoch mit dem Ergebnis zufrieden ist. „Ich denke, ich werde zwei oder drei Rennwochenenden brauchen, um mich an alles zu gewöhnen, aber nach den beiden Testtagen fühle ich mich schon deutlich wohler.“
Doch nicht nur der Lamborghini ist für den Franken neu. Auch der Rennstart hat ein anderes Format als noch im Porsche Carrera Cup: In der Startphase gilt es sich präzise auf den fliegenden Start zu konzentrieren, bei dem die Rennfahrer im Formationsflug auf die Startampel fokussiert sind, ehe der Startschuss zum Rennen fällt. Beim Fahrerwechsel, bei dem sich Erhart und Snoeks das Lenkrad des Lamborghini nach der Hälfte der Renndistanz übergeben, zählt vor allem Teamgeist: Nur wer ein eingespieltes Duo ist, kann den Fahrerwechsel in den vorgeschriebenen 70 Sekunden perfekt absolvieren.
Die Vorfreude bei Erhart ist enorm: „Ich bin schon sehr aufgeregt und gespannt. Am Donnerstag werden wir noch den Fahrerwechsel üben und dann hoffen wir einfach, das alles klappt und ein tolles erstes Rennwochenende vor uns liegt.“
Nach der erfolgreichen Generalprobe stehen nun vom 15. bis 17. April die ersten beiden einstündigen Sprintrennen für den Mittelfranken an. Beide Wertungsläufe werden am Samstag und Sonntag live vom deutschen Fernsehsender Sport 1 ab 13:15 Uhr übertragen.