ADAC GT Masters
17.08.2016
Fortsetzung des Titelduells in den Nordseedünen
Jules Gounon und Daniel Keilwitz (beide Callaway Competition) haben in der Tabelle einen Vorsprung von nur 14 Punkten auf Connor De Phillippi und Christopher Mies (beide Montaplast by Land-Motorsport). In den vier ausstehenden Saisonläufen werden an die Sieger noch insgesamt 100 Punkte verteilt. Neben der ADAC Formel 4 und der ADAC TCR Germany hält das Event an der Nordseeküste mit dem legendären Formel-3-Rennen „Masters of Formula 3“ ein weiteres Highlight bereit.
Corvette und Audi mit bester Ausgangslage im Titelkampf
Packende Rennen, sechs unterschiedliche Siegerteams, 28 verschiedene Piloten auf dem Podest – die bisherigen Rennen in der zehnten Saison des ADAC GT Masters hatten vor allen Dingen Vielfalt und Spannung zu bieten. In der Fahrerwertung kristallisiert sich ein spannender Zweikampf heraus. Die Protagonisten: Seriendebütant Gounon und ADAC GT Masters-Rekordsieger Keilwitz in ihrer Corvette C7 gegen De Phillippi, ebenso neu in der „Liga der Supersportwagen“, und seinen erfahrenen Audi-Teamkollegen Mies.
„Wir sind zurück im Titelrennen“, jubelte De Phillippi, der am Nürburgring zusammen mit Mies den ersten Saisonsieg gefeiert hatte. „Das hat uns enorm motiviert. In den letzten vier Rennen sind noch maximal 100 Punkte zu vergeben, und wir fokussieren uns darauf, so viele wie möglich davon zu holen. Wir werden bis zur letzten Kurve des letzten Rennens alles geben, um Champion zu werden.“ Teamkollege Mies blickt ebenfalls auf die bevorstehenden Aufgaben voraus: „Zandvoort sollte unserem Audi eigentlich ganz gut liegen, beim Finale in Hockenheim sehe ich wiederum eher Vorteile für die Corvette. Wenn wir uns in den Niederlanden einen kleinen Vorsprung herausarbeiten könnten, ist am Ende alles möglich.“
Ort des Geschehens für den vorletzten Schlagabtausch der ADAC GT Masters-Teams ist der Circuit Park Zandvoort – ein spektakulärer Kurs mit Alleinstellungsmerkmal. Direkt an der Nordsee gelegen, müssen die Fahrer je nach Windrichtung mit einem sandigen Untergrund umzugehen wissen. Das Streckenlayout gilt mit Kuppen, schnellen Passagen und überhöhten Kurven als klassische Fahrerstrecke. Der Anspruch ist hoch – insbesondere für die Reifen. „Der Asphalt hier ist rauer als die Beläge anderer Strecken im ADAC GT Masters“, so Anna Playford, Trackside Engineer bei Exklusivreifenlieferant Pirelli. „Zudem verändert sich das Gripniveau der Strecke kontinuierlich. Das kann sich bei kühleren Bedingungen auf den Reifenverschleiß auswirken. Insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Geschwindigkeiten sowie der heftigen Belastungen durch überhöhte Kurven.“
Sieben Niederländer im aktuellen Starterfeld freuen sich in Zandvoort auf ihre Heimspiele: die Audi-Piloten Xavier Maassen (Aust Motorsport) und Peter Hoevenaars (Montaplast by Land-Motorsport), Nissan-Fahrer Christiaan Frankenhout (MRS GT-Racing), Kelvin Snoeks und Jaap van Lagen vom Lamborghini-Team HB Racing WDS Bau und Corvette-Fahrer Loris Hezemans (Callaway Competition). Dazu gibt Ex-Zandvoort-Sieger Jeroen den Boer (Schubert Motorsport), der in den beiden vergangenen Jahren Schubert Motorsport als Ingenieur unterstützt hat, sein Comeback im Cockpit und teilt sich einen M6 mit Claudia Hürtgen. Die bisherige Zandvoort-Bilanz der Lokalmatadoren liest sich positiv: Nach drei der sechs Rennen, die die „Liga der Supersportwagen“ in den Niederlanden ausgetragen hat, gab es einheimischen Jubel. Unter anderem 2012 von den Boer und 2014 von van Lagen, der beide Rennen gewann. Der Mann aus Ede ist 2016 wieder dabei. „Es ist immer schön, vor den eigenen Fans zu fahren“, so van Lagen. „Ich kenne die Strecke in- und auswendig. Zudem habe ich dank der beiden Erfolge 2014 sehr schöne Erinnerungen.“
Teamkollege von van Lagen vor zwei Jahren war Kévin Estre. Der Franzose stieß, nachdem er wegen Terminüberschreitungen die ersten drei ADAC GT Masters-Rennwochenenden auslassen musste, am Red Bull Ring zum KÜS TEAM75 Bernhard und reitet seitdem auf einer Erfolgswelle. Zusammen mit seinem Teamkollegen David Jahn holte er im Porsche 911 in den vergangenen vier Rennen die meisten Punkte aller Teams, darunter auch zwei Siege. „Es läuft für uns momentan wirklich sehr gut“, so Estre. „Wir Fahrer und unser Team verbessern uns von Rennen zu Rennen. Wir haben für den Porsche ein gutes Set-up gefunden. Ob es dann auch in Zandvoort mit Topplatzierungen klappt, müssen wir sehen. Ich denke, dass diese Strecke anderen Fahrzeugen besser liegen wird.“
Auch in der Trophy-Wertung für nichtprofessionelle Piloten ist noch alles offen: Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen (GRT Grasser-Racing-Team) führt mit lediglich acht Punkten vor seinem Landsmann Remo Lips (RWT Racing), der eine Corvette Z06.R steuert. Noch knapper geht es in der Junioren-Wertung für Fahrer unter 25 Jahren zu: Connor De Phillippi hat 161 Zähler auf seinem Konto, Kontrahent Jules Gounon 159.