Das Gehirn ist sicher der komplexeste Bauteil des menschlichen Körpers. Viele Dinge laufen unbewusst ab – nicht immer zum Vorteil des Betroffenen. Wie man unter Druck und bei höchster Erregung dennoch die Konzentration hochhält und den Fokus auf die bevorstehenden Aufgaben nicht verliert, lernten die Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy in einem zweitägigen Workshop, bei dem sie auch einmal gepflegt abtauchen konnten.
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„Pack die Badehose ein…“ Mit einer Textzeile des berühmten Schlagers von Conny Froboess aus 1951 sahen sich die Förderkandidaten bei der Einladung zum Workshop „Gelassenheit & Konzentration“ konfrontiert. Mit einem Ausflug an einen Badesee hatte die anstehende Lektion im ganzheitlichen Ausbildungsprogramm der Nachwuchsförderung durch die Deutsche Post Speed Academy allerdings gar nichts zu tun. Unter Anleitung der erfahrenen Frei-Taucherin Doris Hovermann mussten die PS-Talente im dive4life Indoor-Tauchcenter in Siegburg abtauchen.„Wir haben die Förderkandidaten dabei ganz bewusst aus ihrer Komfortzone, also ihrer gewohnten Umgebung, herausgeholt und sie einer unbekannten Situation ausgesetzt“, erläuterte die Apnoe-Taucherin. Hovermann erklärte den jungen Motorsportlern, wie sich Apnoe-Sportler entspannen und mit bestimmten Atemübungen auf ihren bevorstehenden Tauchgang vorbereiten. „Obwohl ich nur Grundlagen vermitteln konnte, haben sich die Jungs mit der neu erlernten Atemtechnik und der Kontrolle ihres Atemreflexes bei den Tauchversuchen schon nach kurzer Zeit erheblich gesteigert. Einige haben ihre Zeit unter Wasser sogar verdoppelt“, war Hovermann angetan von der Bereitschaft der Nachwuchsmotorsportler, sich in das ungewohnte Terrain zu wagen. „Es war toll zu erleben, wie man mit einfachen Entspannungstechniken die eigene Nervosität in den Griff bekommen kann“, stellte der Münchner Michael Waldherr (19 / ADAC Formel 4) fest.
Wie die jungen Motorsportler ist auch Laurids Lohr (16) ein großes Talent. Der Leipziger gilt als die Nachwuchshoffnung im deutschen Golf. Im Golf Club Bonn Sankt Augustin nahm Lohr die Förderkandidaten unter seine Fittiche und inszenierte ein kleines Golfturnier auf dem Übungsgrün des Clubs. „Unter Wettbewerbsdruck sollten die Rennfahrer beim Putten nicht nur selbstgesteckte Ziele erreichen, sondern dabei auch noch in direkter Konkurrenz um den Turniersieg spielen.“ Alles eine Frage der Konzentration, denn als zusätzlicher, gezielt eingesetzter Störfaktor quatschte ein Zuschauer immer dann auf die Förderkandidaten ein, wenn die gerade zum Schlag ausholten… „Konzentriert zu bleiben, auch wenn man sich gerade nicht unbedingt wohl fühlt, war eine echte Herausforderung“, stellte Jannes Fittje aus Bremen (17 / ADAC Formel 4) dabei fest.
Der Kölner Diplom-Sportwissenschaftler und Mentalcoach Gernot Emberger, Leiter des Workshops und langjähriger Speed-Academy-Coach, erklärt die Hintergründe des Workshops: „Vieles in unserem Gehirn läuft automatisch ab. Wir haben die Förderkandidaten auf bestimmte Abläufe aufmerksam gemacht, die Stress verursachen und so die eigene Leistungsfähigkeit torpedieren können. Leistung unter Druck zu bringen ist aber kein Selbstläufer. Das haben wir den Förderkandidaten klargemacht und ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie damit künftig umgehen können.“
„Im Motorsport läuft nicht immer alles nach Plan. Wie wichtig ein klarer Kopf und volle Konzentration gerade dann sind, wenn etwas Unverhofftes geschieht, haben unsere Förderkandidaten bei diesem actionreichen Workshop eindrucksvoll vermittelt bekommen“, resümiert Alexander Safavi, Projektleiter der Deutsche Post Speed Academy. „Umfassendes Wissen über das Steuern der mentalen Leistungsfähigkeit ist dabei extrem wichtig. Deshalb war dieser Workshop wieder ein perfektes Beispiel für die ganzheitliche Ausbildung in der Deutsche Post Speed Academy, die weit über das normale Fachwissen eines Motorsportlers hinausgeht.“
