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Blancpain
20.09.2016

Dominik Baumann: Meisterschaftsführung nach Platz vier

Turbulentes, hektisches Qualifying und Öl auf der Windschutzscheibe: Dominik Baumann und seine AMG-Team-HTP-Motorsport-Teamkollegen Maximilian Buhk und Jazeman Jaafar hatten am Final-Wochenende des Blancpain GT Series Endurance Cup 2016 mit allerlei Herausforderungen zu kämpfen – und meisterten sie beispiellos.

Der Österreicher musste seinen gesamten Stint mit einer ölverschmierten Windschutzscheibe bestreiten, übergab beim Boxenstopp den Mercedes-AMG GT3 dennoch auf Platz vier. Mit diesem Ergebnis verpassten Baumann und seine Teamkollegen die Meisterschaft im Endurance Cup denkbar knapp, aber führen nun die Gesamtwertung des Blancpain GT Series Cup an.

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Dominik, Startplatz vier und am Ende das Podium knapp verpasst: Bist du zufrieden mit dem Ergebnis?

Dominik Baumann: „Mit dem Rennergebnis an sich können wir schon zufrieden sein. Wir waren der bestplatzierte Mercedes-AMG GT3, was ganz wichtig war. Mit der Spitze konnten wir diesmal allerdings nicht ganz mitgehen. Sie waren einfach zu schnell, da sie die frischen Reifen besser ausnutzen konnten. Mit dem vierten Platz haben wir aber gute Punkte mitgenommen und liegen jetzt in der Gesamtwertung des Blancpain GT Series Cup mit fünf Zählern in Front. Wir werden alles daran setzen, am Saisonende den Titel zu feiern!“

Du hast den ersten Stint des Rennens übernommen und zunächst zwei Plätze verloren, konntest sie aber wieder zurückerobern. Was ist passiert?

Dominik Baumann: „Unser Mercedes-AMG GT3 lief super. Ich hatte jedoch mit einer starken Sichtbeeinträchtigung zu kämpfen. Das Auto, das vor mir lag, hatte auf dem Weg in die Startaufstellung eine Kollision und verlor dadurch eine Menge Flüssigkeit. Unglücklicherweise wurde meine Windschutzscheibe dadurch verschmutzt und die Sicht war eingeschränkt. Rechts ging es, aber links hatte ich nur einen kleinen Spalt, durch den ich schauen konnte. Ich musste also bei jeder Linkskurve den Eingang erahnen. Dadurch habe ich Runde für Runde Zeit verloren und konnte nicht attackieren, wie ich mir das vorgenommen hatte.“

Beim Fahrerwechsel konntet ihr das Problem aber beheben...

Dominik Baumann: „Ja, als ich an die Box kam, haben wir die Folie an der Windschutzscheibe abgezogen und alles war wieder gut. Ich hatte meinen gesamten Stint damit zu kämpfen. Am Ende wurde es etwas besser, weil ich mich mit der Zeit daran gewöhnt hatte. Da war es aber schon zu spät, denn die Top-Drei waren ein gutes Stück davongezogen. Im Nachhinein ist das etwas bitter, da wir die Meisterschaft im Endurance Cup um lediglich eine Position verpasst haben. Hätten wir das Rennen auf dem Podium beendet, hätten wir auch den Endurance-Titel geholt.“

Das Qualifying stand unter keinem guten Stern: Wegen Nebels wurden Q1 und Q2 abgesagt. In Q3 wurde es dann richtig chaotisch. Wie hast du es erlebt?

Dominik Baumann: „Mein Teamkollege ist den letzten Qualifying-Abschnitt gefahren und ich war erleichtert, als die Autos endlich herausgefahren sind. Wäre Q3 abgesagt worden, hätte die Platzierung im Pre-Qualifying die Startaufstellung bestimmt. Da wären wir nur 34. geworden. Ich wusste aber, dass da mehr drin war. Wir hatten im Qualifying ein gutes Timing. Maximilian Buhk hat eine Sekunde vor dem endgültigen Qualifying-Abbruch die Ziellinie als Viertschnellster überquert. Andere hatten da weniger Glück und wurden etwas weiter nach hinten gespült.“

Mit Platz zwei in deiner Debütsaison im Endurance Cup kannst du zufrieden sein, oder?

Dominik Baumann: „Ja, mein Fazit fällt durchweg positiv aus. Wir haben das Jahr mit zwei Podestplätzen in Misano und Monza begonnen. In Paul Ricard hatten wir leider ein paar Probleme. Das hat uns ein wenig aus der Bahn geworfen. Für das 24-Stunden-Rennen in Spa hatten wir uns natürlich deutlich mehr erhofft, haben uns mit Platz sechs aber sehr passabel zurückgekämpft. Ich bin mit meiner eigenen Leistung ebenfalls sehr zufrieden, habe wenig Fehler gemacht und das Auto immer heil übergeben. Der Wechsel zu Mercedes-AMG und auch der Einstand in der neuen Serie haben reibungslos funktioniert.“

Das Finale in der Blancpain GT Series findet in Barcelona (1. bis 2. Oktober) statt. Dort gilt es, alle Kräfte zu mobilisieren, um die Gesamtwertung zu gewinnen...

Dominik Baumann: „Ja, es wird ganz wichtig, dort ein sauberes Wochenende zu haben. Dass wir mit etwas Vorsprung in der Gesamtwertung nach Barcelona reisen, ist natürlich angenehm. Vielleicht gelingt uns dort auch im Sprint Cup ein Erfolg. Uns fehlen zwar ein paar Punkte, aber es werden dort auch zwei Rennen gefahren. Die Strecke an sich mag ich ganz gern und sie sollte uns auch liegen.“