DTC
19.09.2016
Hammel/Vukovic-Krimi auf der Zielgeraden
Das zweite Rennen des Deutschen Tourenwagen Cups in Zolder entpuppte sich in der Endphase als fesselnder Tourenwagen-Krimi. Pole Setter Heiko Hammel im Wolf Racing Ford Fiesta behauptete seine Führung gegenüber Milenko Vukovic zunächst souverän. Gegen Mitte des Rennens hatte Hammel sich einen Vorsprung von rund 1,5 Sekunden herausgefahren, doch dabei blieb es nicht. Vukovic rückte von Runde zu Runde näher, sodass die beiden Kontrahenten die letzten sechs Runden Stoßstange an Stoßstange über den belgischen Circuit rasten. Vukovic setzte mehrere Male zum Angriff an und versuchte voll aufgeblendet Hammel unter Druck zu setzen, doch der Fiesta-Pilot behielt die Nerven und ließ Vukovic keine Möglichkeit, an ihm vorbei zu gehen.
In der letzten Runde kam es dann zum finalen Show-Down: Sie kamen nahezu parallel auf die letzte Schikane zu, ließen sich dort beide keinen Platz, Vukovic musste durch das Kiesbett, kam aber vor Hammel zurück auf die Strecke und fuhr als Erster über die Ziellinie. „Das war wohl eines der besten Rennen in der letzten Zeit“, waren sich die beiden einig. „Meine Seitenscheibe musste ich dabei opfern, während Heikos Spiegel ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden ist“, resümierte Vukovic, der mit dem heutigen Sieg den Abstand auf Hammel in der Meisterschaft auf zwei Punkte verkürzte.
Die Meisterschaftsentscheidung in der DTC Superproduction wird somit auf das Saisonfinale in Spa Francorchamps vertagt. Auf Platz drei kam DTC-Neueinsteiger Thomas Pekar ins Ziel, der in seinen ersten Rennen mit dem Renault Clio RS IV von Vukovic Motorsport eine mehr als respektable Leistung an diesem Rennwochenende zeigte.
In der Production-Klasse mit 1.6l Hubraum waren es gleich drei Piloten, die sich über den Großteil der Renndistanz duellierten. Ralf Glatzel, Victoria Froß und Dirk Lauth machten sich gegenseitig im Zwei- bzw. Dreikampf das Leben schwer. Dirk Lauth hatte nach dem gestrigen Rennen zwar schon den Meistertitel sicher, wollte aber dennoch vorne mitmischen. „Ich war heute aber nicht ganz auf der Höhe und auch mein Mini machte ein paar Probleme, sodass ich mit Platz drei eigentlich sehr zufrieden bin“, so der frisch gebackene Meister. Ralf Glatzel war hingegen ganz froh darüber, dass Dirk nicht ganz so gut aufgelegt war wie sonst. „Für mich war es gut, dass Dirk in das Duell mit Victoria verwickelt war – so konnte ich mich von beiden etwas absetzen.“ Victoria Froß, die sich daher mit Platz 2 zufrieden geben musste, sandte aber gleich noch eine Kampfansage an ihre Kontrahenten für das Saisonfinale in Spa Francorchamps, ihre „absolute Lieblingsstrecke“.
John Kevin Grams, der in seinem zweiten DTC Rennen überhaupt mit seinem VW Scirocco R von der Pole Position in der 2 Liter Turboklasse gestartet war, konnte den rennerfahreneren Pavel Lefterov nicht lange hinter sich halten. „Er hat sich über die ersten Runden gut gewehrt, war aber auch noch etwas nervös, sodass ich auf eine Möglichkeit warten konnte, um an ihm vorbei zu gehen. Es war ein sehr gutes Rennen und hat viel Spaß gemacht mit ihm – vor allem, weil es für mich das bessere Ende hatte“, so Lefterov, der weiterhin auch die Meisterschaft anführt. Grams hatte zwar keine Chance mehr, Lefterov wirklich gefährlich zu werden, ließ den Bulgaren aber auch nicht ziehen. Heiko Fulsche, der hinter den beiden auf Platz 3 fuhr, konnte den Speed an der Spitze nicht ganz mitgehen und kam mit einem deutlichen Abstand ins Ziel.
Das Saisonfinale des DTC mit den Rennen 15 und 16 findet vom 7. bis 9. Oktober auf der Formel 1 Strecke von Spa Francorchamps statt.