DTM
14.07.2016
Audi und Zandvoort: beste Erinnerungen
Wer die DTM-Piloten nach ihrer Lieblingsstrecke fragt, bekommt fast jedes Mal die Antwort: „Zandvoort!“ Das 4,307 Kilometer lange Asphaltband in den Dünen bei Amsterdam gilt als Rennstrecke alter Schule, die die Spreu vom Weizen trennt. „Es gibt viele schöne Kurven in tollen Kombinationen, es geht rauf und runter, der Kurs hat einen herrlichen Rhythmus“, schwärmt Mattias Ekström. „Am meisten mag ich die Kurven, in die man sozusagen blind hineinfährt – da brauchst du viel Vertrauen in dein Auto.“
Niemand hat beim niederländischen DTM-Gastspiel häufiger gewonnen als der Schwede aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline. Bereits viermal stand Ekström dort ganz oben auf dem Siegerpodest, zuletzt 2014. Am liebsten denkt der Zandvoort-Rekordsieger an das Rennen im September 2002 zurück: „Damals habe ich in Zandvoort meinen ersten Sieg in der DTM überhaupt geschafft, und mein Teamkollege Laurent Aiello wurde DTM-Champion.“
Auch die anderen Audi-Piloten müssen nicht lange überlegen, wenn sie ihr schönstes Zandvoort-Erlebnis erzählen sollen. „Bei mir war es natürlich mein Titelgewinn im Jahr 2013“, sagt Mike Rockenfeller, der zwei Jahre zuvor in Zandvoort auch seinen ersten Sieg in der DTM feierte. „Ich hoffe, wir können nach dem schwierigen Saisonstart in diesem Jahr an diese Erfolge anknüpfen.“
Edoardo Mortara, mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Marco Wittmann (BMW) aktuell bestplatzierter Audi-Pilot, ist ebenfalls ein großer Fan des Dünenkurses. Sein bisher bester Moment? „Mein Sieg 2012.“
Timo Scheider verbindet mit Zandvoort seine erste Pole-Position in der DTM in der Saison 2003. Jamie Green gewann 2004 in Zandvoort das Sonntagsrennen der damaligen Formel-3-Euroserie und sicherte sich damit vorzeitig den Meistertitel.
Adrien Tambay denkt genau wie Edoardo Mortara gern an 2012 zurück: „Es war mein erstes Jahr in der DTM, und ich habe in Zandvoort mit Platz fünf meine ersten DTM-Punkte geholt – unter schwierigen Bedingungen, denn es begann im Rennen plötzlich zu regnen.“
Miguel Molinas persönliches Zandvoort-Highlight stammt ebenfalls aus seiner Premierensaison in der DTM. „2010 habe ich in Zandvoort erstmals den Sprung in das damalige Einzelzeitfahren der besten vier geschafft, erstmals um ein Podium gekämpft und mit Platz fünf mein bis dahin bestes Ergebnis in der DTM erzielt.“
Auch Nico Müller kämpfte 2014 in seiner ersten DTM-Saison in Zandvoort auf Anhieb um ein Podium. „Leider kam dann ein Safety-Car zum falschen Zeitpunkt für mich und hat alles zunichtegemacht.“
Müller ist einer der Hauptdarsteller der laufenden DTM-Saison und hat am Norisring zuletzt seinen ersten Sieg gefeiert. „Wenn man einmal ganz oben auf dem Podium steht, wird man definitiv süchtig nach mehr“, sagt der Youngster aus der Schweiz. „Von mir aus kann es gleich in Zandvoort so weitergehen.“
Dem kann sich Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport, nur anschließen: „Im vergangenen Jahr sind wir in Zandvoort – auch aufgrund der Performance-Gewichte – hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Es wäre schön, zu alter Stärke zurückzufinden. Wir haben dort schon acht Rennen gewonnen und kommen immer wieder gerne nach Zandvoort. Das ist eine ‚echte' Rennstrecke, die wenig Fehler verzeiht. Der Kurs ist anspruchsvoll für die Fahrer und für die Reifen. Das Überholen ist nicht einfach, daher ist das Qualifying extrem wichtig.“