FIA ETCC
30.05.2016
Rikli Motorsport-Rookie triumphiert in der Grünen Hölle
Kris Richard #111: Kris Richard hatte sein Nordschleifendebüt am Computer und mit einem Leih-Rennwagen akribisch vorbereitet. Der Youngster in Diensten von Rikli Motorsport zimmerte während des Qualifyings eine Zeit von 9:20,057 Minuten in den Eifel-Asphalt und war bei der Streckenlänge von mehr als 25 Kilometern dem Polesetter Petr Fulin bis auf zwölf Tausendstel-Sekunden auf den Fersen. „Es ist mein erstes Rennen auf der Nordschleife. Sie ist eine schnelle Strecke und das gefällt mir sehr gut. Das Qualifying war super für mich. Mit dem zweiten Platz kann ich gut leben, weil der Unterschied zu Petr zu vernachlässigen ist. Ich habe großes Vertrauen in das Auto. Das Team macht richtig gute Arbeit. Mein Ziel ist es, möglichst viele Punkte mitzunehmen“, berichtete der Honda-Pilot selbstbewusst nach dem Zeittraining.
In dem ersten drei Runden langen Sprint durch die Eifelwälder heftete sich der 21-Jährige respektlos an die Stoßstange des mehrmaligen ETCC-Champions Fulin und setzte diesen bis ins Ziel unter Druck. Mit einem 0,132 Sekundenabstand überquerte Kris Richard als Zweiter den Zielstrich und gab sich mit diesem guten Resultat noch längst nicht zufrieden.
In den zweiten Wertungslauf des FIA ETCC im Rahmen des 24h-Spektakels startete der Meisterschafts-Rookie aufgrund der Ergebnisumkehr vom siebten Platz und machte Runde um Runde Positionen gut. Schon im ersten Umlauf hatte er einen Podiumsrang inne, fuhr am Ende von Runde zwei auf Rang zwei und übernahm auf den ersten Kilometern der letzten Runde die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier so gut mitfahren kann. Und ich bin natürlich glücklich über den Sieg“, Kris Richard markierte zudem in beiden Rennen die schnellste Runde. Ganz fehlerfrei war seine Fahrt indes nicht...
Peter Rikli #112: Tabellenführer im Pech
Trotz eines bemerkenswerten Auftakts fehlte Peter Rikli am Freitag in der Zeitnahme für die Startaufstellung. Der rote Honda mit der Startnummer #12 - während Test und freiem Training auf dem Traditions-Rennkurs stets in der Spitze des ETCC-Feldes zu finden – war im Qualifying mit einem Reifenschaden schon am Ende der ersten Runde in die Streckenbeplankung eingeschlagen. „Es ist sehr enttäuschend. Das Auto läuft perfekt, was Du an Kris’ Resultat siehst. Es wird schwierig, weil man auf der Nordschleife nicht wirklich gut überholen kann“, meinte Peter Rikli, der nach der Reparatur seines Civic vom Ende des Feldes ins Rennen gehen sollte.
Rikli Honda mit Schadensbegrenzung: Der Schweizer tankte sich zu Beginn des ersten Laufs zunächst durch die langsameren Fahrzeuge der kleinen Division und legte sich danach auch einige Kollegen der S2000-Klasse zurecht. Ins Ziel fuhr er als Fünfter.
Im Verlauf der Startrunde zum zweiten Rennen, das der Eidgenosse von Rang vier aufgenommen hatte, war er auf Position zwei nach vorn gefahren. Über den Podiumskurs konnte er sich jedoch nicht lange freuen, denn im zweiten Umlauf ereilte ihn das Schicksal der etwas anderen Art. Teamkollege Kris Richard hatte ihn in der Anfahrt zur Dunlop-Kehre gedreht. Mit erheblichem Rückstand musste Peter Rikli dem Feld hinterher jagen. Am Ende blieb ihm Rang sieben.
„Für mich war es ein Wochenende zum Vergessen. So ein Fehler wie im zweiten Rennen darf teamintern natürlich nicht passieren. Mir ist bei dem Dreher durch Kris auch der Motor abgestorben, so dass ich viel Zeit verloren habe. Außerdem fehlen mir wichtige Punkte für die Meisterschaft“, gab Peter Rikli zu Protokoll. „Es tut mir irrsinnig leid, dass ich Peter bei meinem Überholversuch gedreht habe; ein blödes Missverständnis“, entschuldigte sich Kris Richard.
Der nächste Schlagabtausch des FIA ETCC findet in Portugal statt. Am 26. Juni 2016 wird es in Vila Real wieder um Pokale, Punkte und Meisterschaft gehen.