FIA WEC
22.07.2016
Doppel-Bestzeit für Porsche beim Trainingsauftakt
In den letzten 20 Minuten des ersten Freien Trainings schoben sich die beiden Porsche 919 Hybrid vor die bis dahin Führenden Audi R18 und unterstrichen damit ihre Ambitionen, den Vorjahressieg zu wiederholen. Nur 0,047 Sekunden lagen Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH), Marc Lieb (DE) im Porsche #2 am Ende vor ihren Teamkollegen Timo Bernhard (DE), Mark Webber (NL) und Brendon Hartley (NL) im Weltmeisterauto mit der Startnummer 1. Hinter dem Porsche-Doppelpack hielten die beiden Audi R18 Anschluss. Marcel Fässler (CH) und André Lotterer (DE) in der #7 waren mit nur 0,2 Sekunden Vorsprung die Drittschnellsten in der 90-minütigen Session. Die beiden Toyota TS0505 Hybrid wurden auf den Plätzen fünf und sechs gestoppt. Die ersten Runden auf dem 5,148 km langen Grand-Prix-Kurs haben noch begrenzte Aussagekraft, das erste echte Kräftemessen wird es am Samstag ab 14:15 Uhr im Qualifying geben. Das sechsstündige Rennen wird am Sonntag um 13:00 Uhr gestartet.
Nach dem ersten Schlagabtausch des Wochenendes, dem ersten Aufeinandertreffen nach den 24 Stunden von Le Mans, waren die WEC-Piloten durchweg positiv gestimmt. „Das ist ein schöner Einstieg ins Wochenende, der uns einen Schuss Extra-Motivation gibt“, freute sich Porsche-Pilot Timo Bernhardt über den gelungenen Auftakt vor heimischer Kulisse. „Das war eine erste Standortbestimmung, mehr nicht. Gerade Audi war zu Beginn des Trainings sehr schnell, die sehe ich auf einem ähnlichen Niveau wie uns.“ Ab diesem vierten WEC-Lauf der Saison verwenden alle LMP1-Werksteams neue Aerodynamik-Pakete, wodurch die Karten neu gemischt werden. Audi-Pilot Loïc Duval freute sich, dass die Entwicklung offensichtlich erfolgreich war und Audi den Vorjahressiegern Paroli bieten kann: „Diese Umstellung ist sehr wichtig, weil wir es den Rest der Saison dieses Paket verwenden. Nach dem ersten Training waren im Team alle sehr positiv gestimmt – die Abstände sind weitaus geringer als im vergangenen Jahr.“
Ehrgeizig geht auch Toyota das Nürburgring-Wochenende an. Sébastien Buemi: „In Spa und in Le Mans sind wir in Führung liegend ausgeschieden. Wir haben intensiv daran gearbeitet, dass sich das nicht wiederholt.“ Für ihn und seine Kollegen steht das Rennen dabei unter einem besonderen Vorzeichen: „Unser Team kommt aus Köln, und natürlich werden sehr viele Mitarbeiter die Chance nutzen, die Fahrzeuge in Aktion zu erleben. Schließlich sind die WEC-Autos ständig unterwegs, und wer im Werk in Köln arbeitet, bekommt die Fahrzeuge nur selten zu sehen.“ Ähnliche Unterstützung erhält auch das Ford-Team aus der LMGTE Pro-Kategorie von der Europazentrale des Autokonzerns in Köln. Wie Ford und Toyota haben auch Audi und Porsche bei WM-Gastspiel in Deutschland Heimrecht und starke Unterstützung: Die Stimmung auf den Rängen könnte damit ähnlich werden wie beim WEC-Debüt im vergangenen Jahr. Damals erlebten 62.000 Zuschauer das Rennen.