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Formel 4
03.05.2016

Marylin Niederhauser meistert den Sachsenring

3,645 Kilometer Berg- und Talbahn mit Mutkurven und mehr als 12.000 Zuschauer am Wochenende. Das erwartete Marylin Niederhauser am zweiten Rennwochenende der ADAC Formel 4 auf dem Sachsenring. Die Pilotin des Teams Rennsport Rössler setzte ihre Erfahrung aus den Testfahrten auf der herausfordernden Strecke um und zeigte in den Rennen des Wochenendes konstante Leistungen.

Du hast einen fulminanten Start ins erste Rennen hingelegt. Wieso hat es am Ende nicht mit einem guten Ergebnis geklappt?

Marylin Niederhauser: „Mein Start war richtig gut und ich habe sofort sechs Konkurrenten überholt. Die Pace des Autos stimmte, bis es zu einer Berührung mit einem anderen Fahrer kam. Dabei ging mein Frontflügel flöten und ich hatte keine Chance mehr. Wir haben natürlich überlegt, ihn an der Box zu wechseln, wollten die gewonnenen Positionen jedoch nicht einfach kampflos aufgeben. In diesem Rennen habe ich sehr viel gelernt und hatte großen Spaß, obwohl es ohne Frontflügel eine Herausforderung war.“

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Beschreibe bitte das Gefühl, mit einem defekten Frontflügel zu fahren.

Marylin Niederhauser: „Es fehlt komplett der Druck auf den Vorderreifen. Damit der Grip, und das Auto untersteuert hoch zehn. In langsamen Kurven ist es erträglich, in schnellen geht das Auto beim Einlenken allerdings geradeaus - ähnlich wie im Regen. Natürlich habe ich versucht, etwas mit dem Gas zu spielen, damit es immer wieder etwas greift, viel ist aber nicht zu machen. Ich durfte nicht schnell in die Kurve gehen und habe nur versucht, den Scheitelpunkt zu treffen, was ohne Grip eine Herausforderung war. Da der Sachsenring fast ausschließlich aus Highspeed-Kurven besteht, waren gute Zeiten nicht mehr möglich und ich verlor etwas den Anschluss.“

Im zweiten Rennen hast du sechs Positionen gutgemacht. Wie ist dir das gelungen?

Marylin Niederhauser: „Ich hatte wieder einen super Start und habe mir gleich ein paar Konkurrenten geholt. Danach hielt ich die Position, hatte ein paar gute Zweikämpfe und habe auch die Re-Starts nach dem Safety Car gut gemeistert. Es wäre sogar noch eine Position besser möglich gewesen, allerdings wurde ich leider in der letzten Runde etwas weit rausgetragen und konnte mich neben der Ideallinie nicht gegen einen Angriff wehren. Das wollte ich im finalen Lauf des Wochenendes wiedergutmachen. Der Start war erneut einfach genial und es hätte ein super Rennen werden können. Ich bemerkte allerdings einen Stoß von hinten und wurde dabei leider auf meinen Vordermann geschoben. Wir haben noch versucht, das Auto zu reparieren. Durch meinen großen Rückstand musste ich das Rennen jedoch vorzeitig beenden. Insgesamt stimmen mich die super Starts an diesem Wochenende sehr positiv und genau das möchte ich in Zukunft wiederholen.“

An diesem Wochenende wurde über dich in der BILD, der auflagenstärksten Zeitung Deutschlands, berichtet. Wie sehr freut dich ein derartiger Artikel?

Marylin Niederhauser: „Ich muss zugeben, dass ich schon etwas stolz bin. Ich hatte ein Fotoshooting für meine Sponsoren, in dem ich meine weibliche Seite mit dem Motorsport verbinden wollte. Es sind richtig coole Bilder entstanden und kurze Zeit später wurde ich kontaktiert. Ich habe ein Interview gegeben und schon war der Artikel da. Ich freue mich riesig über diese Präsenz in den Medien und merke die Aufmerksamkeit natürlich auch auf meiner Facebook- und Instagram-Seite. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Nach einer kleinen Pause geht es vom 3. bis zum 5. Juni zu einem ganz besonderen Highlight: Die ADAC Formel 4 gastiert zusammen mit der DTM auf dem Lausitzring.

Marylin Niederhauser: „Ich freue mich schon jetzt sehr auf dieses besondere Wochenende. Vergangenes Jahr in Oschersleben war die ADAC Formel 4 bereits bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der DTM. Die Atmosphäre war einzigartig. Es waren so viele Fans an der Strecke und das Rennfeeling war überall spürbar. Ich bin mit dem Schweizer DTM-Piloten Nico Müller gut befreundet und werde seine Rennen dort natürlich auch verfolgen. Ich kann dieses Wochenende wirklich kaum erwarten.“