GT4-Europameisterschaft
19.05.2016
Reiter Young Stars behaupten sich in Pau
Die beiden Sprintrennen im Rahmen der 102Competition GT4 European Series wurden auf dem nur 2,76 Kilometer langen Stadtkurs ausgefahren; mit seiner 75. Auflage in 2016 gilt der Grand Prix de Pau als ältestes Stadtrennen der Welt.
Freies Training und Zeittraining mussten zudem noch auf nasser Strecke absolviert werden, der Regen legte nur selten eine Pause ein. Eine kniffelige Aufgabenstellung nicht nur für die Piloten, sondern auch für den Ingenieurs- und Teammanagernachwuchs. Die von Reiter Engineering und KTM entwickelten X-BOW GT4 konnten für die beiden Rennläufe als beste Startplätze einen dritten Rang für Rennen 1 (RYS Team InterNetX) und 5 (RYS Team WP Performance) einfahren.
Rennen 1 - Nachtrennen
Und wer dachte es könnte nicht schwerer werden, wurde am späten Samstagabend bekehrt. Ein Nachtrennen auf einem Stadtkurs ist bereits anspruchsvoll, doch ausgerechnet diese Session sollte im Trockenen beginnen. Zum ersten Mal an diesem Wochenende gingen die Reiter Young Stars auf Slicks in den Wettbewerb. Leicht einsetzender Regen bei Halbzeit nahmen die sieben Teams zum Anlass, beim Pflichtboxenstopps auf Regenreifen zu gehen. Von den etwas schnelleren Rundenzeiten in der ersten Rennhälfte profitierten die jeweiligen Startfahrer, was Mads Siljehaug aus dem RYS Team Hohenberg Event den Sieg in der Reiter Young Stars Wertung brachte. Mit einer Durchschnittszeit der besten fünf Runden von 1.24,761 Minuten gewann er vor Chris Vlok (RYS Team InterNetX) und Tim Stupple (RYS Team Holinger).
Die weiblichen Pilotinnen saßen geschlossen in der zweiten Rennhälfte bei schwierigeren Bedingungen am Steuer der KTM X-BOW GT4. Anna Rathe (RYS Team True Racing) hatte bereits bei den vorangegangenen Trainings beweisen, dass mir ihr im Nassen gerechnet werden musste. Eine Durchschnittszeit von 1.29,145 Minuten brachte ihr den Sieg in der Tageswertung vor Laura Kraihamer (RYS Team KTM) und Caitlin Wood (RYS Team Kiska).
Rennen 2 – verkürzte Distanz
Zwar zeigte sich der Stadtkurs am Sonntag komplett trocken, doch anstelle der üblichen 50 Minuten plus eine Runde, musste die Distanz wegen Problemen mit der Startampel auf 45 Minuten plus 1 Runde verkürzt werden. Eine Safety-Car-Phase in der zweiten Rennhälfte sorgte für eine weitere Verkleinerung des Zeitfensters für schnelle Runden. Caitlin Wood nutzte dieses Mal ihre Chance und gewann mit einer Zeit von 1.28,965 Minuten die Reiter Young Stars Wertung der weiblichen Pilotinnen vor Rebecca Jackson (RYS Team WP Performance) und Laura Kraihamer. Vortagessiegerin Anna Rathe konnte ihren Erfolg nicht wiederholen, da Copilot Frederic Freiburghaus in der ersten Rennhälfte nach einem Unfall ausgeschieden war. Caitlin Wood übernahm damit auch die Führung im Klassement.
Einen neuen Sieger sah die Wertung der männlichen Piloten mit Thomas Krebs vom RYS Team WP Performance. Mit einem knappen Vorsprung von 0,031 Sekunden auf Jamie Vandenbalck (RYS Team KTM) gewann er den zweiten Lauf. Rang drei ging an Marko Helistekangas, der für den Grand Prix de Pau im RYS Team Kiska KTM X-BOW GT4 Platz genommen hatte.
Neben der Reiter Young Stars Wertung konnten die Reiter Engineering Piloten auch in der GT4 European Series Wertung glänzen. Am Samstag fuhren Mads Siljehaug / Maciej Dreszer (RYS Team Hohenberg Event) mit Rang drei auf das Gesamtpodium, am Sonntag gelang dies dem RYS Team Holinger Duo Lennart Marioneck / Tim Stupple. Sie hatten am Vortag mit Rang acht bereits für ein Top-Ten-Ergebnis gesorgt, ebenso wie Laura Kraihamer / Jamie Vandenbalck mit Platz zehn. Die RYS Team KTM Mannschaft verbesserte sich am Sonntag weiter auf Position neun. Mit Thomas Krebs / Rebecca Jackson (Rang sechs) und Caitlin Wood / Marko Helistekangas (Rang acht) waren die KTM X-BOW GT4 stark.
Allerdings täuschten diese Ergebnisse über die wahren Kräfteverhältnisse in den GT4 hinweg: „Man hat auf den Fernsehbildern deutlich sehen können, dass wir alles andere als überlegen auf diesem Stadtkurs in Pau waren“, analysierte Teameigner Hans Reiter die Situation. „Unsere Fahrerinnen und Fahrer mussten ihre Positionen auf den Geraden sehr hart verteidigen und in den schnellen Kurven hohe Risiken eingehen. Umso höher sind die Podiumsplätze in beiden Rennen zu bewerten.“
Besonders freute sich Hans Reiter, dass auch junge Motorsporteinsteiger auf den vorderen Rängen zu finden waren: „Mit Tim Stupple ist ein ganz junger Fahrer vorne mit dabei, der als Erfahrung bisher nur den Cruze Cup mitbringt. Eine tolle Steigerung haben unsere weiblichen Piloten in Pau gezeigt. Alle drei, welche in der zweiten Rennhälfte am Sonntag ahnen konnten, sind am Ende in den Top-Ten ins Ziel gekommen. Rebecca Jackson auf Platz sechs, Caitlin Wood auf Rang acht und Laura Kraihamer als Neunte.“