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Kartsport Allgemein
20.09.2016

SKM feiert Saison-Finale in Lignières

Am 17. und 18. September fand in Lignières im Kanton Neuchâtel das äusserst spannende Saisonfinale der Schweizer Kartmeisterschaft (SKM) statt. Vor dem Schlussevent in Lignières war noch in keiner der fünf Klassen eine Vorentscheidung gefallen. Erst nach den heiß umkämpften Läufen unterhalb des Chasserals standen die Meister fest: Loic Vindice (Praga) bei den KZ2-SchaltKarts, Fabio Leimer (Mach 1) bei den OK-Senioren, Norick Lehner (Praga) in der Klasse Iame X30 Challenge Switzerland, Savio Moccia (Praga) bei den X30-Junioren und Alessio Fagone (Exprit) in der Jugendklasse Super Mini.

Beim letzten der sechs SKM-Meisterschaftsläufe auf dem für Kart-Rennen bestens geeigneten, viel Sicherheit und eine professionelle Infrastruktur bietenden TCS-Trainingsgelände in Lignières/NE unterhalb des Chasserals wurde den Fans und Zuschauer viel Spektakel und Hochspannung geboten. Von den überhöhten Böschungen rund um das Areal konnten sie die komplette Strecke einsehen und am Sonntag mitverfolgen, wie bei kühlen und leider nassen Bedingungen (am Trainings-Samstag war es noch vorwiegend trocken) die teilweise äusserst knappen Entscheidungen um die fünf Meistertitel in den Klassen KZ2-SchaltKarts, Iame X30 Challenge Switzerland, Iame X30 Junior, OK Senior und Supermini (Jugendklasse) fielen. Mit einer farbenprächtigen, mit Musik untermalten Fahrerpräsentation vor dem Nachmittagsprogramm gab der SKM-Veranstalter, der Landes-Motorsportverband Auto Sport Schweiz, dem Finale einen würdigen Rahmen.

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GP-Pilot Dominique Aegerter als Stargast – und als Fahrer

In der offenen VT250-Gastklasse mit Viertaktmotoren trat überraschend auch der 25-Jährige, bekannt „volksnahe“ Moto2-Motorrad-GP-Pilot Dominique Aegerter an. „Wenn ich Zeit habe, bin ich immer für einen Spaß zu haben“, sagte der Berner, der sich nicht zu schade war, selbst zu schrauben und im strömenden Regen bis zur Siegerehrung auszuharren. Das machte auch Sinn, denn Aegerter beendete das Rennen auf dem hervorragenden zweiten Platz hinter Markus Straubhaar.

KZ2-Königsklasse: Loïc Vindice zittert sich zum Titel

Bei den mit sechs Gängen ausgerüsteten und rund fünfzig PS starken KZ2-Karts, der Königsklasse im Kart-Sport, führte vor dem Finale Loïc Vindice (Praga/Parilla) mit 46 Punkten vor André Reinhard (Tony Kart/Vortex), 59 Punkten vor Paul Hökfelt (CRG/Maxter) und 63 Punkten vor Nicolas Rohrbasser (Kosmic/TM). In den drei Rennläufen waren noch maximal 75 Punkte zu holen. Damit schien das Finale für Vindice nur noch eine Formsache zu sein. Doch es kam anders: Vindice kam auf der schnellen und nassen Strecke nicht zurecht und kam in den beiden Vorläufen nur am Ende des Feldes ins Ziel. Ganz anders Reinhard, der mit einem Sieg und einem zweiten Platz mächtig Punkte gutmachte.

Vor dem Schlusslauf war Vindices Vorsprung auf Reinhard auf 18 Punkte geschrumpft. Doch die Sensation fand nicht statt: Reinhard (#10) wurde im Finallauf „nur“ Fünfter, Vindice sicherte sich mit Rang neun den Titel. „Das war definitiv nicht mein Weekend, ich kam mit der Strecke und der Nässe überhaupt nicht klar“, gab Vindice zu. „Aber immerhin konnte ich den Titel sichern, nur das zählt jetzt“. Seinen ersten Tagessieg feierte der junge DR-Pilot Philippe Kissling (#77), der erst seit einem Jahr in der KZ2 mitfährt: „Heute hat alles gepasst. Ein Sieg im ersten KZ2-Jahr, das ist ein Top-Erfolg zum Saisonabschluss.“

Finallauf Lignières:
1. Philippe Kissling (DR/TM)
2. Sven Müller (Tony Kart/Vortex)
3. Sebastien Luisier (Croc Promotions/TM)
4. Paul Hökfelt (CRG/Maxter)
5. André Reinhard (Tony Kart/Vortex)

SKM-Endstand nach sechs Veranstaltungen:
1. Loïc Vindice (Praga/Parilla), 296 Punkte
2. Andre Reinhard (Tony Kart/Vortex), 283 Punkte
3. Paul Hökfelt (CRG/Maxter), 257 Punkte
4. Nicolas Rohrbasser (Kosmic/TM), 254 Punkte
5. Sebastien Luisier (Croc Promotions/TM), 218 Punkte
6. Isabelle von Lerber (Swiss Hutless/TM), 217 Punkte

OK-Senior: Auto-Star Leimer hielt Klaey und Weibel hinter sich

Die 2016 neu lancierte Serie wurde 2016 von einem spannenden Dreikampf auf hohem fahrerischen Niveau zwischen Fabio Leimer (27, Mach1, ein international bekannter Auto-Rennfahrer), Yannik Klaey (Kosmic) und Samuel Weibel (Exprit) geprägt. Alle drei Fahrer hatten vor dem Finale noch intakte Titelchancen. Leimer führte mit 20 Punkten Vorsprung auf Klaey und 40 Punkten auf Weibel. Man erwartete einen spannenden Dreikampf, doch Leimer (GP2-Sieger 2013) gab sich nicht die geringste Blöße und stand nach dem zweiten der drei Läufe praktisch als Meister fest. Leimer erzählte: „Ich wollte die Rennen gewinnen, aber wenn es hart auf hart gegangen wäre gegen Klaey, hätte ich ihm sicher mehr Platz gelassen als sonst. Denn das Schlimmste, was dir in einem solchen Titelkampf passieren können, sind Ausfälle. Aber es hat alles perfekt geklappt. Ich bin sehr glücklich über den Titel, denn ich bin bis zum vergangenen Frühling mehr als zehn Jahre nicht mehr Kart gefahren.“

Finallauf Lignières:
1. Fabio Leimer (Mach1/TM)
2. Yannik Klaey (Kosmic/Vortex)
3. Arthur Froté (Swiss Hutless/TM)
4. Samuel Weibel (Exprit/Vortex)
5. Annika Lundin (D/Birel-Vortex)

SKM-Endstand nach sechs Veranstaltungen:
1. Fabio Leimer (Mach1/TM), 395 Punkte
2. Yannik Klaey (Kosmic/Vortex), 359 Punkte
3. Samuel Weibel (Exprit/Vortex), 335 Punkte
4. Arthur Froté (Swiss Hutless/TM), 242 Punkte
5. Nico Eigl (Swiss Hutless/TM), 69 Punkte

Iame X30 Challenge: Norick Lehner setzte sich durch

In keiner andern SKM-Klasse lagen die Topfahrer vor dem Finale so dicht beisammen. Norick Lehner (Praga, #3) führte nur 6 Punkte vor Hicham Mazou (Kosmic) und 32 Punkte vor Alessandro Felber (Tony Kart). Die weiteren Fahrer konnten nicht mehr in den Titelkampf eingreifen. Im ersten Vorlauf entpuppte sich Lehner als der Stärkste des Trios, mit einem zweiten Platz hinter Patrick Näscher (Tony Kart) baute er seinen Vorsprung aus. Doch beim Start zum zweiten Lauf wurde er im allgemeinen Getümmel von der Piste gedrängt und schied aus. Mazou wurde hingegen Sechster und wies vor dem Finale exakt dieselbe Punktzahl auf wie Lehner.

Auch Felber war noch nicht endgültig aus dem Titelkampf. Doch dank einem Superstart machte sich Lehner im Finallauf sofort nach vorne aus dem Staub und ließ keinen Gegner mehr an sich herankommen. Lehner siegte klar und feierte seinen ersten Meistertitel. „Nach dem unverschuldeten Ausfall im zweiten Lauf wusste, dass ich im entscheidenden Finale beim Start einiges riskieren musste. Aus der vierten Reihe heraus schaffte ich es bereits nach zwei Kurven bis an die Spitze, danach habe ich den Abstand nach hinten bis ins Ziel kontrolliert“, erzählte Lehner. Nur auf Rang 3 ins Ziel kam Patrick Näscher, der in den beiden ersten Läufen das Maß der nassen X30-Dinge in Lignières war: „Wir haben vor dem Schlusslauf noch frische Reifen montiert, das war ganz klar ein Fehlgriff“, ärgerte er sich.

Finallauf Lignières:
1. Norick Lehner (Praga)
2. Valentino Di Donato (CRG)
3. Patrick Näscher (Tony Kart)
4. Fabio Scherer (Top-Kart)
5. Hicham Mazou (Kosmic)

SKM-Endstand nach sechs 6 Veranstaltungen:
1. Norick Lehner (Praga), 329 Punkte
2. Hicham Mazou (Kosmic), 319 Punkte
3. Alessandro Felber (Tony Kart), 285 Punkte
4. Patrick Näscher (Tony Kart), 272 Punkte
5. Steven Planchamp (Mad Croc), 202 Punkte

Iame X30 Junior: Savio Moccia blieb cool

Mit 36 Punkten Vorsprung im Gepäck reiste Savio Moccia (Praga) nach Lignières. Dennoch war für Spannung gesorgt, denn Moccia hatte an den letzten beiden SKM-Läufen in Vesoul und Levier (beide in Frankreich) gegenüber Julian Kuwabara-Wagg (Kosmic) und Elias Wigger (Praga, 50 Punkte Rückstand) viele Punkte eingebüßt. Doch in Lignières war Moccia von A bis Z unantastbar und gewann alle drei Läufe klar mit fünf, sechs und neun Sekunden Vorsprung. „Natürlich ist es schön, wenn man den Titel mit drei Siegen feiern kann“, freute sich Moccia, „wir haben das ganze Wochenende trotz dem Regen sehr gut gearbeitet und keine Fehler gemacht.“

Finallauf Lignières:
1. Savio Moccia (Praga)
2. Julian Kuwabara-Wagg (Kosmic)
3. Jasin Ferati (Kosmic)
4. Elias Wigger (Praga)
5. Cyril Monnier (GP Racing)

SKM-Endstand nach sechs Veranstaltungen:
1. Savio Moccia (Praga), 361 Punkte
2. Julian Kuwabara-Wagg (Kosmic), 304 Punkte
3. Elias Wigger (Praga), 287 Punkte
4. Mike Müller (Swiss Hutless), 223 Punkte
5. Miklas Born (Exprit), 219 Punkte

Super Mini: Fagone machte rasch alles klar

Für Alessio Fagone (Exprit), dem Dominator der Nachwuchsklasse (ab 8 Jahren, 12 bis 15 PS starke 60-ccm-Motoren) der Saison 2016, war die Titelsicherung beim Finale nur noch eine Formsache. Denn mit 62 Punkten Vorsprung bei maximal 75 möglichen Punkten in Lignières reichte ihm im ersten Lauf bereits ein dritter Platz zum Titelgewinn, falls sein schärfster Verfolger, Elia Sperandio (Praga), das Rennen gewinnen sollte. Doch Sperandio kam in keinem der drei Rennen über Mittelfeldpositionen heraus, sodass Fagone bereits im ersten Rennen ein fünfter Platz für den Titelgewinn reichte.

Auch im Finale blieb Fagone auf Rang zehn weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. „Es lief heute nicht besonders“, erzählte Fagone, „die Titelsicherung stand im Vordergrund.“ Sein Exprit-Teamkollege Antonio Lagrotteria macht es umso besser und sicherte sich den Tagessieg, als er in den letzten Runden noch an Michael Sauter (Exprit) und Shannon Lugassy (Birel) vorbeipreschte. „Am Anfang war ich etwas nervös und vielleicht zu vorsichtig wegen des vielen Wassers und der rutschigen Streckenbegrenzungen. Aber dann drehte ich auf und kam tatsächlich noch an die beiden Führenden heran und vorbei.“

Finallauf Lignières:
1. Antonio Lagrotteria (Exprit)
2. Michael Sauter (Exprit)
3. Shannon Lugassy (Birel)
4. Satya-Saian Pose (Exprit)
5. Quentin Hêche (Swiss Hutless)

SKM-Endstand nach 6 Veranstaltungen:
1. Alessio Fagone (Exprit), 319 Punkte
2. Shannon Lugassy (Birel), 264 Punkte
3. Samir Ben (Swiss Hutless), 254 Punkte
4. Elia Sperandio (Praga), 253 Punkte
5. Antonio Lagrotteria (Exprit), 253 Punkte
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