Le Mans Series
30.11.2016
Fabian Schiller startet Asien-Tournee
Als Weg dorthin hat sich der erst 19-jährige Nachwuchspilot aus dem Rhein-Sieg-Kreis jetzt für den Start mit einem LMP2-Prototypen in der asiatischen Le Mans-Serie entschieden.
Den Grundstein für seine Sportwagen-Karriere hat Schiller bereits gelegt, denn in der zurückliegenden Saison ist es dem gebürtigen Bonner gelungen, mit einer beispiellosen Siegesserie der Renault Sport Trophy seinen Stempel aufzudrücken. Mit dem belgischen Team Marc VDS Racing gewann er nicht nur den Fahrertitel in der Sprintwertung der Rookies, sondern holte zusammen mit seinem finnischen Partner Markus Palttala auch den Gesamtsieg im Endurance-Cup und in der Teamwertung. Gerne hätte Schiller die Chance genutzt, als amtierender Champion in die Klasse der Professionals aufzusteigen, doch nachdem Renault Sport beim Finale 2016 bekannt gab, dass die Serie nicht fortgesetzt wird, galt es für den Eschmarer, zusammen mit seinem Förderer Marc van der Straaten eine neue Herausforderung zu suchen.
Die hat Fabian Schiller jetzt mit der Asian Le Mans Series gefunden, die seit 2009 ausgetragen wird und das Pendant zur European Le Mans Series darstellt. Sie wird vom französischen Automobil Club de l'Ouest (ACO) veranstaltet, der auch die 24 Stunden von Le Mans ausrichtet und besteht aus vier Langstreckenrennen über eine Distanz von jeweils vier Stunden. Diese werden auf dem Zhuhai International Circuit in China, dem Fuji Speedway in Japan, dem Chang International Circuit in Buriram (Thailand) sowie dem Sepang International Circuit südlich von Kuala Lumpur in Malaysia gefahren, der auch Gastgeber des Formel 1 Grandprix ist. Auf Grund der völlig anderen klimatischen Voraussetzungen im südasiatischen Raum wird die Serie im Winter ausgetragen. Den Saisonauftakt Ende Oktober musste Schiller leider auslassen, weil der Lauf in Zhuhai bereits unmittelbar nach dem Renault-Finale in Portugal stattfand. Doch auch in den verbleibenden drei Rennen am 3./4. Dezember, am 7./8. Januar und am 21./22. Januar hat das Mitglied des AMC Siegburg noch alle Chancen auf eine Top-Platzierung.
In der Asian Le Mans Series startet Schiller mit einem Fahrzeug des französischen Sportwagenbauers Oreca in der LMP2-Klasse. Die offenen Prototypen in dieser leistungsstärksten Kategorie des Championats dürfen gemäß Reglement wahlweise von einem 5 Liter-V8-Sauger oder einem 3,2 Liter-V6-Turbomotor angetrieben werden und bringen bei einem Gewicht von nur 900 Kilogramm fast 500 PS auf den Asphalt. Mit dem Schweizer Team Race Performance hat der Marc-VDS-Pilot auf jeden Fall eine gute Wahl getroffen, denn die Mannschaft um Michel Frey und Urs Meyer gehört zu den erfolgreichsten Mannschaften der Sportprototypen-Serie und tritt 2016/2017 als Titelverteidiger in Asien an. In der zurückliegenden Saison gewann die in Münsingen im Kanton Bern beheimatete Truppe sowohl den Fahrertitel als auch die Teamwertung.
„Es war immer mein Ziel, in die Sportwagen-Szene hineinzukommen. Deshalb freue ich mich sehr, jetzt diese außergewöhnliche Chance zu erhalten“, sagte Fabian Schiller vor seiner Abreise nach Japan. „Voraussichtlich werde ich nächstes Jahr in der World Endurance Championship starten. Dafür ist die Teilnahme an der Asian Le Mans Series in diesem Winter eine perfekte Vorbereitung. Der Fuji Speedway steht im nächstjährigen Rennkalender der WEC, daher ist es gut, dass ich jetzt schon mit der asiatischen Le Mans-Serie dort fahren und den Kurs kennen lernen kann. Ein riesiges Dankeschön an Marc van der Straaten, an das Team Race Performance und natürlich an meinen Vater dafür, dass sie dies möglich gemacht haben!“ Und Urs Meyer ergänzte: „Wir freuen uns auf die Verstärkung mit Fabian Schiller, ein junger und außergewöhnlich talentierter Rennfahrer mit Zukunft.“