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PCHC
23.05.2016

Holländische Dominanz in der PCHC

Für Jan van Es (993 GT2) hatte sich die Reise in die Magdeburger Börde gelohnt. Beim zweiten Lauf zur Porsche Club Historic Challenge in Oschersleben räumte der Niederländer groß ab. Zwei Siege für Kim Berwanger und einen Erfolg für Gerhard Kilian (beide 997 GT3 Cup) gab es bei den modernen 911er. Nach drei Rennen mit drei Siegen hätte Jan van Es bald einen zusätzlichen Anhänger notwendig gehabt, um die ganzen Pokale heim nach Holland zu karren.

Der Niederländer überzeugte bei seinem Gastauftritt in Oschersleben auf der ganzen Linie. Das Qualifying hatte van Es noch hinter Kim Berwanger auf Platz zwei beendet. Da die historischen und modernen Fahrzeuge in zwei Gruppen starteten, stand der GT2-Pilot ganz vorne. Die Historischen wurden als erste auf die Reise geschickt, so dass van Es von den später ins Rennen gegangenen 997er und 996er nicht mehr abgefangen werden konnte. Im zweiten Heat musste der Niederländer in der zweiten Startgruppe ran. Während bei den Historischen schnell alles klar war, tankte sich van Es noch bis auf die fünfte Gesamtposition nach vorne. Das dritte Rennen war ein Abbild des ersten Durchgangs. Wieder in der ersten Startgruppe unterwegs, fuhr van Es klar vorneweg und sicherte sich den zweiten Sieg im Gesamtfeld. „Mehr geht nicht. Es war ein tolles Wochenende“, freute sich van Es.

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Berwanger bei den 997ern stark

Die siegverwöhnte 997er Fraktion hatte zweimal das Nachsehen. Kim Berwanger bestätigte derweil die Eindrücke vom Saisonauftakt auf dem Hockenheimring. Der 29jährige ist in diesem Jahr der Pilot, den es zu schlagen gilt. Das erste Rennen entwickelte zu einer Solofahrt für Kim Berwanger. Gerhard Kilian konnte als einziger in etwa die Rundenzeiten mitgehen, handelte sich aber auch einen Abstand von knapp über 14 Sekunden ein. Das zweite Rennen nahm einen ähnlichen Verlauf. Wieder war Kilian am nächsten dran. Beim Start bremste sich dieser sogar vorbei, musste aber den späteren Sieger wieder ziehen lassen. „Eigentlich war es nur noch ein Kampf mit mir selbst. Meine Kondition, besonders wenn es so warm ist, ist immer noch miserabel. Daran muss ich immer noch arbeiten. Aber es hat gereicht“, freute sich Berwanger.

Am Sonntag kletterte Vater Benno Berwanger in das Cockpit des schwarzen 997er. Die Gunst der Stunde wusste Gerhard Kilian zu nutzen. Nach einer Runde schnappte sich Kilian die erste Position und fuhr einen deutlichen Sieg nach Hause. „Gegen Kim Berwanger konnte ich nichts machen, der ist einfach schneller. Beim Start bin ich an Benno Berwanger vorbeigekommen. Aber in der ersten Kurve hat es mich herausgetragen, wodurch er mich wieder überholen konnte. Von hinten drückte zudem Joachim Bleyer mächtig. Eingangs Start und Ziel konnte ich Berwanger aber wieder überholen“, beschrieb Kilian die enge Anfangsphase.

Ralf Heisig mit dreifach Erfolg in der Klasse 9

Für Ralf Heisig hatte sich das Wochenende ebenfalls gelohnt. Gleich zweimal durfte Heisig auf das Gesamttreppchen, zudem gewann er alle drei Rennen in der Klasse 9. Vor allem im dritten Rennen wusste Heisig in dem rundenlangen Zweikampf mit Benno Berwanger zu überzeugen. „Ich bin noch nicht so lange in der Serie dabei und es hat an diesem Wochenende sehr gut geklappt. Ab der siebten Runde war ich an Benno Berwanger dran. Es hat Spaß gemacht da mit ihm zu kämpfen“, so Heisig. Der Dreifachsieger profitierte etwas davon, dass die Konkurrenz nicht so richtig in Schwung kam. Weder Joachim Bleyer noch Klaus Horn (997 GT3 Cup) blieben von Problemen verschont. Im ersten Durchgang fuhr Horn vor Thomas Scheyer (997 GT3 Cup) immerhin noch auf Platz zwei, während danach die Schaltung streikte. Joachim Bleyer war von Reifenproblemen geplagt. Im ersten Heat hatte Bleyer noch den ersten Platz inne, als er kurz vor Schluss aufgeben musste. In den beiden weiteren Rennen reichte es immerhin noch zu Klassenrang zwei.

Eng umkämpft waren die Siege bei den 996er Porsche. Während Thorsten Rose das erste Rennen gewinnen konnte, konterte Andreas Sczepansky im zweiten. „Ich brauchte etwas Zeit bis die Reifen richtig Grip aufgebaut hatten. Dann konnte ich mich an Thorsten Rose heran kämpfen. Als er eingangs Start und Ziel einen Fehler machte, konnte ich an ihm vorbei. Das Rennen habe ich dann kontrolliert“, berichtete der Zweitplatzierte. Das letzte Rennen am Sonntag bot dann alles, was das Herz begehrt. Rundenlang kämpften die beiden 996er, wobei Rose kurz vor Schluss in Front lag. In der letzten Kurve ritt Sczepansky noch einmal einen Angriff. Die Winzigkeit von 0,026 Sekunde langte Rose am Ende zum Sieg.

Vetter und Irmgartz im Gleichschritt

Alexandra Irmgartz (964 RSR 3,8) hielt sich mit drei Siegen in der Klasse 4 schadlos. Nur im zweiten Rennen musste die Porsche-Pilotin H.P. Wenger (964 RS 3,8) kurzzeitig den Vortritt lassen. Doch bereits in der zweiten Runde stellte Irmgartz die alte Ordnung wieder her. „Jan war nach der zweiten Runde weg, er ist auch nicht zu halten. Als ich gesehen habe, dass Georg nicht mehr im Rückspiegel zu sehen war, habe ich Speed herausgenommen und das Rennen ruhig zu Ende gefahren. Im zweiten Rennen ist mir das nicht“, erzählte Irmgartz. Für Wenger hieß das zweimal Rang zwei in der Klasse 4, sowie ein heiß umkämpfter dritter Rang in der PCHC in Rennen zwei.

Vorjahresmeister Georg Vetter (964 Carrera 2) sicherte sich zwar drei wichtige Siege in der Klasse 3, musste aber in diesem Wochenende das eine oder andere Mal alles geben. Im ersten Rennen konnte sich der Schwarzwälder recht schnell von Wenger absetzen und den dritten Platz in der PCHC Wertung einfahren. Der zweite Heat entwickelte sich zu einem rundenlangen Duell mit Wenger, wobei Vetter keinen Weg vorbeifand. Am Sonntag wurde es richtig spannend. Nach seinen beiden zweiten Plätze in der Klasse 3 geigte Graf Guntbert Freiherr von Lochstopf (993) groß auf. Die letzten Runden wurden ein richtiger Krimi. Am Ende rettete sich Vetter mit 0,352 Sekunden Vorsprung gerade noch so über den Zielstrich. In der Klasse 2 hatte zweimal Andreas Pöhlitz (968 CS) die Nase vorne, während Antonius Trichas (968 CS) das erste Rennen gewinnen konnte. Die Klasse 1 ging in allen drei Rennen an das Team Maximilian Herrmann und Efstratios Kyrigkitsis (994).
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