ROTAX Grand Finals
21.10.2016
Sechs Deutsche im Finale der ROTAX Grand Finals
Während die Micro- und Mini-Piloten etwas entspannter ans Werk gehen konnten – bei den Kids sind automatisch alle Teilnehmer für das Finale qualifiziert –, mussten die Junioren, Senioren, DD2 und DD2 Masters taktisch agieren. Egal wie gut oder wie schlecht man in den Vorläufen abgeschnitten hatte, galt es nun, sich in jedem Fall unter die Top-17 zu retten und gleichzeitig keinen Ausfall zu riskieren. Und das war teilweise alles andere als einfach, sorgten doch einige, zum Teil massive Regenschauer für erschwerte Bedingungen auf der 1.547 Meter lange Piste im Schatten des Vesuvs ...
Moritz Schmeiss (Beule-Kart Racing Team) machte bei den Micros einen guten Job. Er kämpfte teilweise locker im Mittelfeld mit, bevor ihn ein unfreiwilliges Gerangel zahlreiche Positionen kostete. Trotzdem konnte er letztlich noch Position 25 nach Hause fahren. Ben Dörr (CRG Performance Racing) musste bei den Minis Federn lassen. Trotz permanenter Kämpfe und viel Einsatz war Rang 25 am Ende das höchste der Gefühle. Eine Zeitstrafe warf den Youngster nach dem Rennen noch auf Position 30 zurück.
Kein Glück hatte Phil Dörr (CRG Performance Racing) bei den Junioren. Zunächst lag er noch in Reichweite der Qualifikationsplätze, bevor einsetzender Regen das fast ausschließlich slickbereifte Feld überraschte. Dörr leistete sich bei den schwierigen Bedingungen keinen Fehler, musste sich aber letztlich trotzdem mit Platz 20 begnügen, womit er den Einzug ins Finale verpasste.
Problemlos absolvierte Christopher Dreyspring (VPDR /TAD Racing) das Prefinale. Der deutsche Hoffnungsträger der Senioren-Klasse ließ sich vom Regen und der gefluteten Strecke nicht beeindrucken und brachte einen sicheren zweiten Platz nach Hause, womit er sich spielerisch sein Finalticket sichern konnte und weiterhin zu den absoluten Titelfavoriten zählt.
Luka Kamali (CRG Performance Racing) kam bei den DD2 nicht in Fahrt. Im Regenrennen lag der zweifache RMC-Meister mehrmals in Reichweite der Top-17, bevor das Rennen wegen Starkregen vorzeitig abgebrochen wurde. Zu diesem Zeitpunkt lag Kamali auf Position 18. Glücklicherweise wurde das Rennen nach der Mittagspause fortgesetzt und hier bugsierte sich der Deutsche auf den zehnten Platz nach vorne, was zugleich die Finalqualifikation bedeutete.
Noch einen drauf setzte Pascal Marschall (Beule-Kart Racing Team). Er ging es in seinem Prefinale zu Beginn vorsichtig an und verlor etwas an Boden. Seine Taktik ging aber auf und nachdem sich das Feld auf der rutschigen Bahn sortiert hatte, schnappte sich Marschall einen Gegner nach dem anderen und wurde zum Schluss als hervorragender Dritter abgewinkt.
Die eindrucksvollste Leistung des Tages lieferte eindeutig Thomas Schumacher (Kartsport-Klimm) im DD2 Masters ab. Schon am Morgen auf Regen hoffend, wurde der Wunsch des ehemalige RMC-Champions erfüllt. Auf regennasser Piste blies der Routinier zur Aufholjagd: Vom 23. Startplatz ins Rennen gegangen, kämpfte er sich sensationell auf Rang zwei nach vorne und drehte dazu noch die mit Abstand schnellste Rennrunde. Damit qualifizierte sich Schumacher verdient für das Finale am Samstag. Doch die Hiobsbotschaft folgte nach der technischen Kontrolle: Aufgrund einer gelockerten Sitzschraube erhielt Schumacher einen Wertungsausschluss und musste den Traum vom Finale begraben.
Dafür sprang Klassenkamerad Thomas Piert in die Bresche. Der amtierende deutsche Masters-Champion spannte seine Anhänger allerdings mächtig auf die Folter. Zunächst fiel er in der Startrunde nach einer Rangelei ans Ende des Feldes zurück, kämpfte sich dann spektakulär auf Platz 13 vor, um nach einem Dreher wieder aus den Top-17 herauszufallen. Sprichwörtlich in letzter Sekunde beziehungsweise in der letzten Kurve gelang ihm das entscheidende Überholmanöver, das ihm den rettenden 17. Platz bescherte.
Nach dem spannenden Halbfinaltag kann die deutsche Mannschaft durchaus zufrieden. Mit Moritz Schmeiss, Ben Dörr, Christopher Dreyspring, Pascal Marschall, Luka Kamali und Thomas Piert haben sich sechs Fahrer für die Finalläufe am Samstag qualifiziert. Los geht es um 12:15 Uhr mit den Micros, woran sich die Minis, Junioren, Senioren und DD2 Masters anschließen. Um 15:40 komplettieren die DD2 die Hauptrennen der Grand Finals 2016.
Für alle Daheimgebliebenen werden die ROTAX MAX Grand Finals live übertragen. Auf der offiziellen Webseite gibt es nicht nur ein Live-Timing, sondern auch eine packende TV-Übertragung aller Geschehnisse.