Freitag, 27. Dezember 2024
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Rallye Dakar
12.01.2016

Peterhansel übernimmt erneut die Gesamtführung

Action im Team Peugeot-Total bei der achten Etappe der Rallye Dakar 2016: Der bisher Gesamtführende Sébastien Loeb verlor nach einem Überschlag mit seinem Peugeot 2008 DKR viel Zeit – Teamkollege Stéphane Peterhansel übernahm die Spitze im Gesamtklassement. Sébastien Loeb und Beifahrer Daniel Elena verließen den Startort Salta als Gesamtführende der Rallye Dakar 2016, doch es sollte nicht ihr Tag werden. Kurz nach Halbzeit der achten Etappe blieb das französisch-monegassische Duo im Sand stecken und verlor sechs Minuten.

Es kam aber noch schlimmer: Rund zehn Kilometer vor dem Etappenende überschlug sich das Fahrzeug. Loeb und Elena waren zwar in der Lage, das Nötigste zu reparieren und so noch das Ziel zu erreichen, jedoch mit einem beträchtlichen Rückstand von mehr als einer Stunde.

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Carlos Sainz und Lucas Cruz waren in ihrem Peugeot 2008 DKR am vorletzten Checkpoint noch die Etappenschnellsten und erreichten das Ziel schlussendlich mit der zweitbesten Zeit. Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret verloren bei einem Reifenschaden zunächst sechs Minuten, kämpften sich aber stark zurück und hatten im Ziel nach 393 Wertungskilometern nur 31 Sekunden Rückstand auf Etappensieger Nasser Al-Attiyah. Damit übernahm das französische Gespann wieder die Führung im Gesamtklassement. Sainz/Cruz folgen mit 2.09 Minuten Rückstand. Der vierte Peugeot mit Cyril Despres und David Castera belegte den vierten Tagesrang – das beste Etappenergebnis für den fünfmaligen Motorrad-Dakar-Sieger Despres auf vier Rädern.

Carlos Sainz (Peugeot 2008 DKR #303), Etappenzweiter: „Wir mussten die Etappe als erstes Team in Angriff nehmen. Nicht gerade ein Vorteil bei diesem schwierigen Terrain. Auf dem zweiten Abschnitt erwartete uns die erste richtige Offrad-Action der diesjährigen Rallye Dakar mit Kamelgras und hohen Navigationsanforderungen. Lucas hat einen prima Job gemacht und ich bin froh, dass wir nicht allzu viel Zeit verloren haben.“

Stéphane Peterhansel (Peugeot 2008 DKR #302), Etappendritter: „Eine Etappe, auf der sehr viel passiert ist. Wir hatten in der ersten Hälfte einen Reifenschaden und haben ein wenig Zeit verloren. Die zweite Hälfte war dann mit kleinen Dünen wirklich sehr anspruchsvoll. Wir haben uns gut zurechtgefunden, fünf Minuten von dem Malheur wieder gutgemacht und sind mit nur einem kleinen Rückstand ins Ziel gekommen. Der größte Aufreger war aber der Unfall von Sébastien und Daniel. Wir fuhren 20 bis 30 Sekunden hinter ihnen. Dann gerieten sie in ein Schlagloch und überschlugen sich. Wirklich schade für unser Team, da wir jetzt nur noch zwei anstatt wie bisher drei Fahrzeuge ganz vorn haben.“

Cyril Despres (Peugeot 2008 DKR #321), Etappenvierter: „Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich in meinem Peugeot 2008 DKR richtig schnell vorangekommen bin. Das Resultat: die schnellste Dakar-Etappe meiner Karriere in einem Auto. Kein Problem, dass ich trotzdem 4.40 Minuten auf die Etappensieger verloren habe. Die Strecke war sehr schwierig zu fahren. Es kommt einem vor, als würde die gesamte Rallye noch einmal neu starten. Danke auch an meinen Beifahrer David, der mich bestens durch die Wadis und Dünen navigiert hat.“

Sébastien Loeb (Peugeot 2008 DKR #314), 33. auf der Etappe: „In einem breiten Flussbett sind wir weit rechts gefahren. Dann war da auf einmal eine Senke, die ich nicht gesehen habe. Wir sind mit hoher Geschwindigkeit hineingefahren und haben uns mehrfach überschlagen. Den Kühler an unserem Auto hat es am heftigsten erwischt. Wir konnten ihn reparieren und wieder mit etwas Wasser füllen. Außerdem mussten wir die beiden Hinterräder wechseln. Als wir weiterfahren wollten, merkten wir, dass auch an der Achse etwas nicht stimmte. Also das gesamte Werkzeug wieder auspacken und noch mal reparieren. Nach einem Zeitverlust von mehr als einer Stunde konnten wir die Etappe dann endlich fortsetzen. Wir sind bei der Rallye Dakar angetreten, um Erfahrung zu sammeln. Die erste Hälfte lief zugegeben besser als erwartet – jetzt sieht es nicht mehr so gut aus. Besonders ärgert mich, dass dieser Unfall nur zehn Kilometer vor dem Ziel passiert ist. Aber so ist das Leben. Wir werden weiter kämpfen.“
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