Rallye WM
25.08.2016
Armin Kremer glänzt beim WM-Heimspiel
Routinier Kremer fühlte sich auf den verwinkelten Wirtschaftswegen in den Weinbergen entlang der Mosel mit ihren so gut wie nie einsehbaren Kurven so wohl, dass ihm eine Bestzeit in der Auftaktprüfung genügte, um sich auch danach von seinen Verfolgern abzusetzen. Auf allen Wertungsprüfungen (WP) des Freitags war der Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern mit dem vom BRR-Team rund um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager eingesetzten SKODA Fabia R5 unter den Top-Drei und ging nach einer umjubelten Glanzvorstellung mit einem Vorsprung von 28,4 Sekunden in die zweite Tagesetappe.
Am Samstag lief es für den mehrmaligen Deutschen-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister nicht ganz so optimal wie tags zuvor. Bei wechselhaftem Wetter mit teilweise trockenen, teilweise nassen Strecken haderte Kremer mit den Reifen, die mitunter nicht optimal zu den Bedingungen passten. Nach einigen heiklen Situationen und einem Dreher nahmen Kremer/Winklhofer deshalb etwas Tempo raus und beschränkten sich darauf, den Druck hochzuhalten. Mit Erfolg: Bis auf die beiden hoch favorisierten SKODA-Werksfahrer konnte der 47-Jährige das anfänglich 19 Teams zählende WRC2-Feld hinter sich halten. In einem sehenswerten Finale spielte Kremer dann noch einmal seine ganze Routine aus und festigte den dritten Rang beim weltmeisterlichen Heimspiel.
Sein Vorsprung von über einer Minute auf den viertplatzierten SKODA-Kollegen Ghislain de Mevius aus Belgien belegt dies eindrucksvoll. Auch die Punktausbeute kann sich sehen lassen: Mit 18 WM-Zählern für Platz drei zieht Armin Kremer in der WRC2-Tabelle wieder an SKODA-Werkspilot Pontus Tidemand vorbei und liegt mit 55 WM-Zählern auf Rang fünf. Auch im Gesamtklassement gab es beim Heimspiel für den besten Deutschen Grund mit Champagner zu spritzen: Wie bei der traditionsreichen Rallye Monte Carlo im Januar erreichte Armin Kremer in den Top-Ten das Ziel und wurde einmal mehr mit einem WM-Punkt belohnt.
# Armin Kremer „Die Rallye Deutschland gilt nicht umsonst als die schwierigste Asphaltrallye im WM-Kalender. Hätte mir jemand vor der Rallye Rang drei angeboten, ich hätte es sofort angenommen. Schade nur, dass wir nach unserem Super-Freitag auf den rutschigen Wertungsprüfungen am Samstag mit stumpfen Waffen kämpften. Unser Ziel, beim Abschied der Rallye Deutschland aus Trier nochmals vor der historischen Porta Nigra auf dem Siegerpodium zu stehen, haben wir erreicht und freuen uns drüber. Keine Frage, ich bin mehr als zufrieden, auch wenn ich zwischendurch dachte, dass vielleicht doch noch etwas mehr drin ist.“
# Raimund Baumschlager „Das war erneut eine gewaltige Vorstellung. Armin und Pirmin sind eine sehr clevere Rallye gefahren und haben die mitunter extrem schwierigen Aufgaben prima gelöst. Man darf nicht vergessen, dass die beiden letztmals vor elf Monaten bei der Rallye Korsika auf feuchten und nassen Asphaltpisten unterwegs waren. Zudem ist es nirgend schwieriger die Streckenverhältnisse und auch seine eigene Gangart richtig einzuschätzen, als bei der Rallye Deutschland. Es erstaunt mich immer wieder, wie schnell Armin sich an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen und den Werksfahrern die ständig im Auto sitzen und testen, Paroli bieten kann.“