Rallye WM
26.02.2016
Kremer heiß auf Jahrhundert-Prüfung
Die dünne Luft und Temperaturen um die 30 Grad Celsius stellen eine besondere Belastung sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch die Technik dar. Durch die dünnere Atemluft verlieren die 1,6-Liter-Turbotriebwerke zwischen 20 und 30 Prozent an Leistung.
Dem nicht genug, dürfen sich Routinier Kremer und sein junger Copilot Pirmin Winklhofer kommende Woche auf die längste Wertungsprüfung der jüngeren WM-Geschichte freuen. Satte 80 WP-Kilometer muss das deutsche Duo mit ihrem SKODA Fabia R5 zu Beginn des finalen Sonntags bewältigen. Trotz aller Erfahrung eine echte Herausforderung für den 47-jährige Mecklenburger, der nach Rang zwei zum Saisonauftakt erneut einen Podiumsplatz anvisiert. Verständlich, verpasste der mehrmalige Deutsche-, Europa- und Asien-Pazifik-Meister bei seinem Gaststart in Mexiko vor drei Jahren mit Klassenrang vier das Siegerpodest nur knapp. Vorteil Kremer: Sein SKODA Fabia R5 gilt als derzeit bestes Wettbewerbsfahrzeug in diesem Segment, wie nationale, kontinentale und auch der WM-Titel in der WRC2 im Debütjahr 2015 bestätigen. Einmal mehr wird der SKODA vom österreichischen BRR-Einsatzteam um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager betreut.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und das Wettbewerbsfahrzeug schon seit einigen Tagen auf dem Weg nach Mittelamerika. Das Team reist am Wochenende nach und wird – wie in der Rallye-WM üblich – am Dienstag mit der Streckenbesichtigung beginnen. Neben den Tabellenzweiten Kremer/Winklhofer stehen beim ersten Überseelauf der Saison neun weitere WRC2-Teams auf der Nennliste. Spektakulärer Beginn der Rallye Mexiko: Die kurze Auftakt-WP am Donnerstag findet auch in diesem Jahr in den zu Straßen umgebauten Bergwerksschächten des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Silberminenorts Guanajuato statt.
Armin Kremer sagt: „Auch wenn uns eine echte Herausforderung bevorsteht, wir wollen an das tolle Ergebnis von der ‚Monte‘ anknüpfen und um den Klassensieg kämpfen. Für die sprichwörtlich atemberaubende Kulisse werden wir dabei wenig Zeit haben. Die Wertungsprüfungen sind mitunter extrem lang und verlangen volle Konzentration. Mehrere über 50 Kilometer lange Schotter-WPs werden dann von jener 80-km-Mammutprüfung getoppt, die am vierten Rallyetag das absolute Highlight bildet. Unsere Fahrzeit wird dort kaum unter einer Stunde liegen. Hart für mich, noch härter für meinen Co Pirmin. Denn ich gehe davon aus, dass der Aufschrieb alleine auf dieser Prüfung über 100 Seiten umfassen wird. Auch wichtig, durch die extreme Höhe fühlt sich das Auto völlig anders an – als wenn man mit einem Anhänger fährt. Der Konkurrenz geht es aber nicht anders. Wir sind fit, gut vorbereitet und freuen uns auf den Wettbewerb. Unser Ziel ist es, den zweiten Tabellenrang in der WR2 auszubauen. Dazu müssen wir aufs Podium fahren. Sollte uns dies nicht gelingen, wäre ich schon enttäuscht.“