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Renault Clio Cup
15.06.2016

Simon Reicher: „Ich habe mich verpokert“

Der erst 16-jährige Simon Reicher zog es am vergangenen Wochenende auf die Ardennen-Achterbahn in Spa-Franchorchamps. Nach vielen Jahren im Kartsport wechselte Reicher erst in diesem Jahr in den Renault Clio Cup Central Europe. Für ihn und seine sportliche Entwicklung war der Wechsel der nächstlogische Schritt.

Als Österreichs jüngster Tourenwagensportler ging es für ihn und sein holländisches Certainy Racing Team auf eine der schwierigsten Rennstrecken Europas.

Während der ersten Trainingssitzung schien für Simon Reicher noch alles in bester Ordnung zu sein. Mit Platz zehn erreichte er ein sehr beachtliches Resultat. Im Zeittraining wurde er jedoch in einen Unfall verwickelt, sodass er seinen Renault auf Platz 19 abstellen musste. „Das Schwierigste für mich war, nach dem Unfall wieder ins Auto einzusteigen. Ich musste die Erfahrung machen, dass es nicht einfach ist, sofort wieder Vollgas zu geben“, sagte Reicher sichtlich beeindruckt. Aber Unfälle gehören im Motorsport dazu. Umso wichtiger ist es für jeden Piloten, das Vertrauen in sich und den Wagen zurückzugewinnen.

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Mit Platz 15 in seinem ersten Rennen auf den traditionsreichen Strecken von Spa-Francorchamps machte der junge Österreicher deutlich, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Auch in seinem zweiten Rennen an diesem Wochenende stellte er seinen Renault auf Platz 15 ab. „Da war ich schon wieder voll im Angriffsmodus“, lächelte Reicher und fügt hinzu: „Im ersten Rennen war ich noch zu sehr vom Unfall beeindruckt und hielt mich zu lange zurück.“

Dass das Resultat im zweiten Rennen nicht besser für den Rookie ausging, hatte er dem Reifenpoker zu verdanken. Nachdem der Regen kurz vor dem Start wieder aufhörte, wechselten noch einige Fahrer von Regenreifen auf Slicks. Reicher wollte kein unnützes Risiko eingehen und entschied sich für Regenreifen. Für die ersten drei Runden war dies auch eine gute Wahl, allerdings wurde die Strecke nach und nach immer trockener und seine Regenreifen bauten sichtlich ab und das Gripniveau ließ immer mehr nach. „Da habe ich mal klassisch verpokert“, lacht Simon Reicher.

Und so geht es für ihn und sein Certainy Team vom 22. bis 24. Juli 2016 in seine Heimat zum Red Bull Ring in die Steiermark. „Ich freue mich Riesig auf mein erstes Heimrennen. Meine Familie und Freunde werden da sein und mich kräftig unterstützen“.
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