VLN
14.07.2016
Weltweite Strahlkraft – erneut viele Nationen am Start
Die Fahrer der GT3-Rennwagen machen in der Regel den Gesamtsieg unter sich aus. Besonders erfolgreich schnitten in dieser Saison bislang die Audi R8 LMS ab: Nach drei der vier Rennen jubelten Audi-Piloten auf dem obersten Treppchen des Siegerpodests, nachdem sie sich zuvor jedesmal packende Duelle mit der Konkurrenten in den Mercedes-AMG GT3 geliefert hatten.
Im fünften Rennen der Saison wollen es Christopher Mies und Connor De Phillippi im Audi R8 LMS von Land Motorsport den Markenkollegen des Phoenix-Teams Frank Stippler und Anders Fjordbach – sie gewannen die ersten beiden Läufe des Jahres – gleichtun. Nach ihrem Sieg vor drei Wochen wollen Mies und De Philippi jetzt das Double.
Die beiden Audi-Paarungen sind ein Teil eines besonderen Markenzeichens der VLN: ihrer Internationalität. Die Langstrecken-Rennserie auf der Nürburgring Nordschleife übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Rennfahrer aus aller Herren Länder aus. Ausländische Piloten, vielfach mit sehr weiter Anreise, kämpfen in den unterschiedlichsten Klassen mit den einheimischen Fahrern um Siege und Plätze. Oder sie machen gemeinsame Sache – wie Anders Fjordbach aus Dänemark mit Frank Stippler oder Connor De Philippi aus den USA mit Christopher Mies.
In der GT3 ist der Andrang der Fahrer aus dem Ausland eh groß. Dabei zählt so mancher schon als „halber Eifelaner“. Das gilt beispielsweise für den Niederländer Patrick Huismann und den Österreicher Norbert Siedler, die gemeinsam mit Sabine Schmitz und Klaus Abbelen den Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing pilotieren. Auch die Wahl-Schweizer Manuel Metzger und Jörg Müller scheinen ihren Zweitwohnsitz längst am Nürburgring zu haben. Beide zählen beim fünften Lauf der VLN mit ihren internationalen Fahrerkollegen ebenfalls zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg. Metzger teilt sich das Cockpit des Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon mit dem Niederländer „Gerwin“ und mit Abdulaziz Al Faisal aus Saudi-Arabien. Müller tritt im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport mit dem Finnen Jesse Krohn und dem Schweden Victor Bouveng an.
So international die Cockpits der SP9-Fahrzeuge besetzt sind, so national sind die Fabrikate, die am Samstag am Start stehen. Die einzige Ausnahme im Feld der Audi, BMW, Porsche und Mercedes-AMG bildet ausgerechnet das Team Zakspeed, lokale Größe und Kulttruppe der VLN. Nach den zwei Einsätzen mit dem Mercedes-AMG GT3 kommt die Kooperation mit Nissan nun voll zum Tragen: So wechseln Luca Ludwig und Sebastian Asch, mit Zakspeed die amtierenden Meister der ADAC GT Masters, ihr Arbeitsgerät und messen sich im Nissan GT-R Nismo GT3 mit der Konkurrenz.
Zwei Fahrerteams mit der weitesten Anreise gehen beim fünften VLN-Lauf in der SP3 an den Start: Das Toyota Team Thailand setzt zwei Corolla Altis ein, die von den Landsleuten „Nat“ und „Arto“ sowie „Man“ und „Ton“ pilotiert werden. Einen ähnlich weiten Weg hat Marcos Adolfo Vazquez bis zum Nürburgring zurückgelegt. Der Argentinier wird gemeinsam mit dem Schweizer Friedrich Obermeier im Porsche 911 von Speedworxx Racing in der V6 ein Fahrer-Duo bilden.
Mehrsprachig geht es auch in der V5 zu. Hier geht Carsten Palluth im Porsche Cayman (Black Falcon) gemeinsam mit Bandar Alesayi aus Saudi-Arabien und Milan Dontje aus den Niederlanden an den Start. Ebenfalls einen Cayman fahren die US-Amerikaner Grant Maiman und John Uglum für das Team GetSpeed und treffen in der V5 unter anderem auf ein italienisches Trio: auf Graziano Grazzini, Aleardo Bertelli und Stefano Croci im BMW Z4 E86 des Pixum Team Adrenalin Motorsport.
Auf die EU haben die Briten keine Lust mehr, der VLN sind sie jedoch weiterhin sehr gewogen. So treten Tom Narrow, Martin Gibson und Ellis Hadley im BMW 120 D GTR in der Klasse SPAT an. Mit Willie Moore und Bill Cameron, Stammkunden der VLN, starten zwei weitere Briten im Porsche 911 GT3 Cup in der Cup2-Klasse. Dort haben sie es unter anderem mit dem US-Amerikaner John Shoffner und der Britin Janine Hill zu tun, die gemeinsam mit Arno Klasen ebenfalls um den Klassensieg kämpfen.
In Sachen Meisterschaft jedoch hat ein deutsches Paar momentan die besten Karten: Alexander Mies und Michael Schrey haben in vier Rennen viermal den BMW M235i Racing Cup gewonnen und möchten die Führung in der Meisterschaft konsolidieren.