VLN
11.05.2016
Wer folgt Stippler/Fjordbach auf den Thron?
Hoffnungsvolle Kandidaten
Weil Frank Stippler und Anders Fjordbach, nach zwei Gesamtsiegen die aktuellen Leader in der VLN, diesmal im Audi R8 LMS von Phoenix Racing nicht am Start sind, ist der Weg frei für die Verfolger. In erster Linie werden sich Alexander Mies und Michael Schrey im BMW M235i Racing Cup Hoffnungen auf die Führung in der Meisterschaft machen. Die Bonk-Piloten zeigten den Kontrahenten in der quantitativ und qualitativ hochwertigen Cup5-Klasse zweimal die Rücklichter. Sollten Schrey und Mies der Hattrick gelingen, wäre ihnen der erste Platz in der Tabellenführung sicher.
Auf einen Patzer der beiden hoffen Hajo Müller, Jens Riemer und Dominik Thiemann in der V5. Auch sie haben mit ihrem BMW E36 beide Rennen in ihrer Klasse beherrscht und treten am Samstag gegen elf Kontrahenten an. Weitere aussichtsreiche Kandidaten für die Spitzenposition in der Tabelle gehen in der SP7 an den Start: Tim Scheerbarth und Alexander Toril Boqoui haben im Porsche 991 Cup ebenfalls die beiden ersten Läufe als Klassensieger beendet und bekommen es diesmal mit acht Kontrahenten zu tun.
Nordschleifen-Debüt für Weltmeister-Team
Besonderes Augenmerk gilt beim dritten VLN-Lauf der Startnummer #386. Mit dieser Nummer dreht erstmals ein Peugeot 308 Racing Cup seine Runden auf der Nordschleife. Verantwortlich für den Einsatz dieses Autos zeichnet kein geringerer als der neunfache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb verantwortlich, der allerdings nicht selbst fahren wird. Sébastien Loeb Racing setzt auf die Fähigkeiten der erfahrenen Nordschleifen-Routiniers Michael Bohrer und Jürgen Nett, die mit dem Franzosen Grégoire Demoustier in der SP2T an den Start gehen.
Einzelkämpfer
Mit der Marke Peugeot kennt sich Jürgen Nett zumindest schon mal bestens aus. Im Peugeot 306 S16 ging er bislang regelmäßig gemeinsam mit seinem Bruder Joachim in der V3 auf Punktejagd, auch in den beiden ersten VLN-Läufen 2016. Nun aber trennen sich die Wege der Brüder, und aus Joachim Nett wird beim 58. ADAC ACAS H&R-Cup ein Einzelkämpfer.
Joachim Nett wird nicht der einzige Teilnehmer sein, der sich das vierstündige Rennen im Alleingang zutraut. Max Langenegger wird den Citroen Saxo VTS vom Team Rallye Top ebenfalls alleine über die Nordschleife pilotieren. Gleiches gilt für Stefan Vancampenhoudt, für den dies jedoch absolut nichts Neues ist. So bestritt der Belgier für das Team Schirmer bereits 2015 die komplette Saison (bis auf das 6h-Rennen) als Solist im BMW 325i, beherrschte die Klasse V4 beinahe nach Belieben und kämpfte bis zum letzten Rennen mit um den Titel. In diesem Jahr wechselten Schirmer und Vancampenhoudt in den BMW M235i Racing Cup und versuchen dort, an die Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen.
Kampf um den Gesamtsieg
Solisten gibt es in den großen Klassen nicht mehr. Gerade im Vorfeld zum 24h-Rennen gehen viele Teams meist mit drei oder vier Fahrern an den Start. Ein Trio gibt im Mercedes-AMG GT3 von Team Mann Filter Zakspeed beim dritten Lauf seine VLN-Premiere: die Söhne der berühmten Rennfahrer Roland Asch, Klaus Ludwig und Hans Heyer – Sebastian, Luca und Kenneth. Das Team Zakspeed setzt in der SP9 zudem erneut den Nissan GT-R Nismo GT3 mit Marc Gassner, Florian Strauß und Tom Coronel ein.
Im Kampf um den Tagessieg mischen erneut die Spitzenteams von BMW, Audi, Porsche, Bentley, Lexus und Mercedes-Benz mit. Besonders die Mercedes-Teams sind nach insgesamt drei Podiumsplätzen im Jahr 2016 heiß auf den ersten Gesamtsieg.
Für Porsche wird Manthey Racing mit drei 911 GT3 R ebenfalls endlich ganz vorne mitmischen wollen. Die Werksautos pilotieren Richard Lietz und Patrick Pilet, Earl Bamber und Nick Tandy sowie Michael Christensen und Fred Makowiecki.
Einen Porsche wird man beim dritten VLN-Lauf jedoch vermissen. Frikadelli-Racing zog am Dienstag seine Nennung zurück. Hintergrund ist die neue Einstufung des Porsche 911 GT3 R in der so genannten „Balance of Performance“ (BoP).
Nichtsdestotrotz wird die einmalige Markenvielfalt die Zuschauer an der Nordschleife erneut in ihren Bann ziehen. Bestes Beispiel für den bunten Mix ist übrigens die Klasse SP8: Hier gehen sechs verschiedene Autos von fünf Herstellern an den Start – ein Aston Martin Vantage GT8, ein Lexus ISF CCS-R, ein Ford Mustang GT, ein Porsche 991 GT3 Cup AW, ein Aston Martin V12 Vantage S und ein Ferrari 458.
Der Ferrari hat die ersten beiden Läufe in seiner Klasse für sich entschieden. Somit haben auch Mike Jäger, Christian Kohlhaas und Stephan Köhler, derzeit Fünfte in der Tabelle, die Chance, die Führung in der Meisterschaft zu übernehmen.