VLN
24.08.2016
Wolfgang Kaufmann: viel Lärm um Nichts
Leicht verspätet gingen Kaufmann/Baunach am frühen Samstagmorgen schließlich auf Zeitenjagd im Qualifying. „Eigentlich kann man schon um 8.15 Uhr auf die Strecke, ab 8.30 Uhr beginnt dann die Zeitnahme. Wir mussten aber noch eine kleine Reparatur abschließen, sodass wir unsere erste Runde mitten im Verkehr fahren konnten“, so Kaufmann. Dennoch reichte es in der Frühphase des Trainings zum zweiten Platz in der Klasse H4. Allerdings wurden weitere Ambitionen frühzeitig gestoppt, der Kremer Porsche aufgrund Überschreitung der Lärmgrenzen an die Box zitiert. Die dadurch fehlenden Runden im Training nahm man zunächst gelassen: „Wir wollten die Zeit bis zum Rennen einfach maximal nutzen, um keine weiteren Probleme zu bekommen“, erklärt der Westerwälder.
Porsche Kremer Racing tauschte den (seit Saisonbeginn unveränderten) Auspuff des 997 K3 gegen die Anlage des bei den 24h am Nürburgring eingesetzten Porsche 997 GT3 KR, sicher damit alle Forderungen erfüllt zu haben.
Wolfgang Kaufmann erhielt die Aufgabe, den Startturn im Kremer Racing Porsche 997 K3 zu fahren. „Bei Startfreigabe konnte ich direkt auf Rang zwei vorfahren und mich an den Führenden hängen. Der hat etwas mehr Leistung als wir zur Verfügung und ist auf den Geraden entsprechend schneller.“ Doch auf den kurvenreichen Abschnitten der Norschleife kämpfte sich Kaufmann immer weiter heran und konnte schließlich in der zweiten Runde die Spitze übernehmen.
In den folgenden fünf Runden baute der Molsberger seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Doch im siebten Umlauf zitierte die Rennleitung den 997 K3 an die Box. Erneut sollte der Sechszylinder Boxer im Heck des Porsche zu laut gebrüllt haben. „Reglement ist Reglement, dem muss man sich beugen, keine Frage“, so Kaufmann. „Aber es muss schon die Frage erlaubt sein, wie genau so eine Messung im Rennbetrieb mit im Pulk vorbeifahrenden Autos ist. Wie filtert man da ein spezifisches Auto raus? Für uns war das alles unter den Umständen sehr schwer nachvollziehbar und frustrierend.“
Wieder versuchte die Kremer Mannschaft den Porsche leiser zu machen und schickte Teamchef Eberhard Baunach für den zweiten und dritten Stint auf die Strecke. Kaufmann übernahm noch einmal für die letzten drei Runden, doch da war der bekannte Drops schon gelutscht und der Rückstand zu groß. „Wir haben zur Vorsicht früher geschaltet und gebremst, um nicht nochmal Probleme zu bekommen, das hat viel Zeit pro Runde gekostet. Das Ergebnis war da eigentlich schon egal“, zog Kaufmann sein Fazit. Am Ende sollte es zwar Platz drei in der H4 werden, doch es wäre definitiv der Sieg möglich gewesen.
Bereits in weniger als zwei Wochen geht es erneut auf die Norschleife zum 6-Stunden Rennen, dem siebten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft. Geplant ist wieder der Einsatz des Kremer Racing Porsche 997 K3.