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12h Sebring
21.03.2017

Ford GT-Pilot Dirk Müller fährt auf Platz zwei in Sebring

Die Ford GT des Teams Ford Chip Ganassi Racing haben die 23 Stunden von Sebring auf den Plätzen zwei, vier und fünf der GTLM-Division beendet. Alle drei Werksautos hatten diese Kategorie während des zweiten Laufs zur diesjährigen IMSA Weathertech Championship im Verlauf des Rennens über lange Zeit angeführt. Am Ende verpasste der Ford GT mit der Startnummer 66, den sich der Deutsche Dirk Müller mit dem US-Amerikaner Joey Hand und dem Franzosen Sébastien Bourdais teilt, den Klassensieg nur knapp.

Seit dem Wettbewerbsdebüt des neuen Ford GT vor 14 Monaten hat der Hightech-Rennwagen 17 Podiumsplatzierungen in der IMSA- sowie der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) eingefahren, darunter auch Klassensiege bei den 24 Stunden von Le Mans und 24 Stunden von Daytona für das Trio Müller/Hand/Bourdais.

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„Natürlich hätten wir auch dieses Rennen gerne gewonnen und unsere Siegesserie fortgesetzt“, räumte Joey Hand ein, der als Schlussfahrer den Ford GT über die Ziellinie fuhr. „Ich habe wirklich alles versucht und auch die Reifen meines Autos bis ans Limit strapaziert. Ich dachte, ich könnte den Führenden schnappen und mich dann absetzen – aber der Wagen vor mir war in der kühleren Nacht etwas schneller. Am Ende habe ich mich dann im Sinne unserer Meisterschaftsambitionen auf die wichtigen Punkte konzentriert. So gesehen war es ein guter Tag für uns. Wir haben alles gegeben, ich bin zufrieden.“

Müller, Hand und Bourdais hatten den Langstreckenklassiker im US-Bundesstaat Florida von der Pole Position ihrer Klasse in Angriff genommen. Obwohl alle drei Ford GT während des Rennens an der Spitze der GTLM auftauchten, rangierten die Nummer 66 und 67 eine halbe Stunde vor der Zielflagge auf den Positionen drei und vier. Als der zu dieser Zeit zweitplatzierte Porsche bei einem Boxenstopp einen Schlagschrauber überfuhr und dafür mit einer Boxen-Durchfahrtsstrafe belegt wurde, rückten beide auf einen Podiumsrang vor und es wurde noch einmal spannend.

„Über weite Phasen des Rennens hatten wir alles unter Kontrolle und befanden uns in einer guten Ausgangslage“, erläuterte Sebastien Bourdais. „Doch als die Corvette die Führung übernahm, konnten wir sie nicht mehr ernsthaft angreifen – sie schien etwas mehr aufdrehen zu können als wir. Wir arbeiten weiter daran, den Ford GT zu verbessern. Nächstes Mal sind wir noch besser gerüstet.“

Im Ford GT mit der Startnummer 67 steuerten Richard Westbrook (GB), Ryan Briscoe (USA) und Scott Dixon (NZ) bereits in Richtung des dritten Platzes, als sie durch den Kontakt mit einem anderen Fahrzeug noch in der letzten Runde von der Strecke gedrängt wurden und eine Position verloren. Trotz der Klassenbestzeit im Qualifying musste das Trio bereits zu Beginn des Rennens einen Rückschlag hinnehmen, da ihr Fahrzeug nicht rechtzeitig ansprang. Westbrook, Briscoe und Dixon mussten dem Feld hinterherhetzen.

„In der letzten Runde von der Strecke gedreht zu werden und deswegen das Podest zu verpassen, das ist ehrlich gesagt etwas enttäuschend“, ärgerte sich Ryan Briscoe. „Im Rennen funktionierte unser Ford GT großartig, wir konnten hier zwölf Stunden lang volles Rohr fahren und waren schnell zurück in der Spitzengruppe. Alle drei Ford GT liefen wie die Uhrwerke, das Team hat einen tollen Job gemacht, das macht mich sehr stolz.“

Der dritte Ford GT im Bunde, das Auto mit der Startnummer 68, handelte sich kurz vor dem Ende der Renndistanz zum zweiten Mal einen Reifenschaden ein. Dennoch schafften es der Berliner Stefan Mücke und seine Mitfahrer Olivier Pla (F) und Billy Johnson (GB) noch auf den fünften Rang. Das Trio konzentriert sich nun auf seine Saison in der WEC, die am 16. April mit dem Sechsstundenrennen von Silverstone in Großbritannien beginnt. Bereits am kommenden Wochenende steht der traditionelle Prolog auf dem Programm, der in diesem Jahr im italienischen Monza stattfindet.

„Es hat Spaß gemacht, das Feld lange Zeit anzuführen“, so Mücke. „Unser Ford GT lief immer besser, je weiter die Temperaturen ab dem späten Nachmittag sanken. Unsere Strategie, das Auto für die kühlere Nacht abzustimmen, war richtig.“

„Wir freuen uns sehr über die Zielankunft unserer WEC-Crew“, betonte auch George Howard-Chappell, Teamchef von Ford Chip Ganassi Racing für die beiden Ford GT, die in der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start gehen. „Die Jungs haben sich sehr tapfer geschlagen und ihre Klasse für eine ziemlich lange Zeit souverän angeführt. Am Ende hat uns einfach das Glück gefehlt – die beiden Reifenschäden kosteten zu viel Zeit, um noch einmal zurückschlagen zu können.“
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