Als Zweiter im Rennen mit dem schnellsten Durchschnittstempo in der Geschichte des ADAC GT Masters fuhr DTM-Tabellenführer Lucas Auer (22/A) zusammen mit Sebastian Asch (31/Ammerbuch, beide BWT Mücke Motorsport) im Mercedes-AMG auf das Podium. Platz drei holten die Tabellenführer und Samstagssieger Jules Gounon (22/F) und Daniel Keilwitz (27/Villingen, beide Callaway Competition) in einer Corvette C7. "Wir sind sehr happy und sehr dankbar", so Sieger Ineichen. "Das Auto war heute wirklich perfekt, besser ging es nicht. Das Team hat super gearbeitet." Ineichen/Engelhart waren im sechsten Saisonrennen die sechsten unterschiedlichen Sieger der Saison 2017.
Die erste Rennhälfte stand ganz im Zeichen von Pole-Setter Christian Engelhart. Der Lamborghini-Pilot drehte die schnellsten Runden im Feld und setzte sich an der Spitze kontinuierlich ab. Als er zur Rennmitte an Partner Rolf Ineichen übergab, betrug sein Vorsprung fast sieben Sekunden. Ineichen baute danach den Abstand zu den in Zweikämpfe verwickelten Verfolgern zwischenzeitlich auf mehr als zehn Sekunden aus. Nach 41 Runden sah der Schweizer als Sieger die Zielflagge - obwohl sein Lamborghini Huracán in der Schlussphase an Aussetzern litt und der Vorsprung auf 3,6 Sekunden schrumpfte. Für Engelhart und Ineichen war es nach Oschersleben 2016 der zweite Gesamterfolg im ADAC GT Masters. Mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 170,9 km/h war der Sonntagslauf das bisher schnellste Rennen in der Geschichte des ADAC GT Masters.
Auf den Verfolgerpositionen sorgten spannende Kämpfe für beste Unterhaltung. Platz zwei holten schließlich Lucas Auer und Sebastian Asch. Für DTM-Star Auer war es an seinem ersten Rennwochenende in der "Liga der Supersportwagen" gleich der erste Podestplatz, auch für das Team BWT Mücke Motorsport, das seine erste Saison im ADAC GT Masters bestreitet, war es eine Podiumspremiere. Erst in der vorletzten Runde sicherte Jules Gounon (22/F, Callaway Competition) sich und Partner Daniel Keilwitz (27/Villingen) die dritte Position. Das Corvette-Duo, das das Rennen am Samstag gewonnen hatte, baute damit seine Tabellenführung aus.
Leidtragende des Überholmanövers von Gounon waren Patrick Assenheimer (25/Lehrensteinsfeld) und Maximilian Götz (31/Uffenheim, beide Mercedes-AMG Team HTP Motorsport), die mit ihrem Mercedes-AMG um lediglich 0,9 Sekunden ihren ersten Podestplatz des Jahres verpassten. Direkt hinter ihnen kamen Ricky Collard (20/GB) und Philipp Eng (27/A, beide BMW Team Schnitzer) im BMW M6 ins Ziel und schoben sich so auf Tabellenrang zwei nach vorn. Die Mercedes-Paarungen Luca Stolz (21/Brachbach) und Luca Ludwig (27/Bornheim, beide Mercedes-AMG Team ZAKSPEED) sowie Indy Dontje (24/NL) und Marvin Kirchhöfer (23/Markkleeberg, beide Mercedes-AMG Team HTP Motorsport) wurden Sechste und Siebte.
Mit Ezequiel Perez Companc (22/RA) und Mirko Bortolotti (27/I) auf Platz acht fuhr auch der zweite Lamborghini Huracán des GRT Grasser-Racing-Team in die Punkteränge. Die Top Ten komplettierten Mathieu Jaminet (22/F) und Michael Ammermüller (31/Rotthalmünster, beide KÜS Team75 Bernhard) im besten Porsche 911 und Mike David Ortmann (17/Ahrensfelde) und Frank Stippler (42/Bad Münstereifel, beide BWT Mücke Motorsport) im erfolgreichsten Audi R8.
Stimmen der Sieger
Rolf Ineichen (GRT Grasser-Racing-Team, Lamborghini Huracán GT3): "Danke an das ganze Team. Wir haben zum Schluss Glück gehabt, dass wir überhaupt ins Ziel gekommen sind. In meinem Stint hatte das Auto immer wieder Aussetzer, weshalb meine Rundenzeiten ziemlich geschwankt haben. Die letzte Runde war deshalb sehr schwierig. Wir haben uns daher entschlossen, dass Auto direkt nach der Zieldurchfahrt abzustellen."Gottfried Grasser (Teamchef GRT Grasser-Racing-Team): "Ein toller Tag, ein geniales Wochenende! Gestern hat es ja nicht so geklappt, aber heute ist alles für uns gelaufen. Im Qualifying ist Christian eine Fabelrunde gelungen, das war schon wunderschön. Im Rennen war der Start das Entscheidende. Christian konnte danach einen Vorsprung herausfahren. Allerdings war für uns der zweite Teil des Rennens ziemlich aufregend, weil wir immer wieder Leistungsverlust und Motoraussetzer hatten. Als die Aussetzer schlimmer wurden, haben wir uns die Fingernägel abgebissen, da wir nicht wussten, ob wir überhaupt ins Ziel kommen. Aber es hat gereicht und wir sind super happy."