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ADAC GT Masters
23.05.2017

Schwieriges Wochenende für Jeffrey Schmidt in der Lausitz

Am zweiten Rennwochenende des ADAC GT Masters reiste Jeffrey Schmidt vom 19. bis 21. Mai als Führender der Junior-Wertung zum Motorsport Festival Lausitzring. Im Rahmen der DTM sahen 67.500 Zuschauer vor Ort die Rennen des Schweizers in der ‚Liga der Supersportwagen‘. Der Montaplast by Land Motorsport-Pilot und sein Teamkollege Christopher Haase machten im Audi R8 LMS durch gute Zeiten und starke Rennperformance auf sich aufmerksam, wurden am Ende dafür aber nicht belohnt. 

Im ersten Rennen am Samstag hast du dich stark präsentiert. Wie ist es dir gelungen, bis zum Boxenstopp von Startplatz zwölf auf Rang sechs zu fahren?
Jeffrey Schmidt: „Die erste Rennhälfte lief wirklich super. Ich musste volles Risiko gehen, um gleich ein paar Positionen gutzumachen. Das hat super funktioniert, bis es in der zweiten Kurve richtig eng wurde. Dort lag viel Schmutz auf der Strecke und wir sind mit drei Autos parallel durchgefahren. Dabei kam es zur Berührung mit einem Porsche. Mein Auto war nicht beschädigt, das haben auch meine Rundenzeiten gezeigt. Wir hatten uns für eine aggressive Strategie mit einem frühen Boxenstopp entschieden, durch die ich am Anfang richtig pushen konnte.“

Genau dieser Boxenstopp hat ein Top-Ergebnis aber letztlich verhindert. Wie kam es dazu?
Jeffrey Schmidt: „Unser Timing war wirklich perfekt. Sobald das Boxenstoppfenster aufging, war ich auch schon drin. Durch die vorangegangene Berührung mit dem Porsche ging allerdings die Tür unseres Audis nicht sofort auf. Damit haben wir schon rund fünf Sekunden verloren. Als Christopher endlich im Auto war, ging die Tür erst nach mehreren Anläufen wieder zu und er ist natürlich sofort losgefahren. Zu diesem Zeitpunkt war mein Fuß noch ein kleines Stück über der Begrenzungsmarkierung und wir haben dafür eine Durchfahrtsstrafe kassiert. Ich verstehe, dass es ein Regelverstoß war, die Strafe finde ich dennoch etwas hart. Wir lagen auf Rang sechs und hätten wichtige Punkte mitnehmen können, stattdessen waren wir nach der Strafe nur noch 13.“ 

Auch das zweite Rennen war durch eine Strafe überschattet. Wieso wurdet ihr in der Startaufstellung um zehn Positionen zurückversetzt?
Jeffrey Schmidt: „Grund war die Startphase des ersten Rennens und die bereits erwähnte Berührung mit dem Porsche. Aus meiner Sicht war diese Situation ein normaler Rennunfall, wie er am Start passieren kann. Leider sahen die Stewards das anders und so mussten wir am Sonntag anstelle von Startplatz drei aus Position 13 starten. Das hat unser Rennen letztlich kaputtgemacht. Unser Auto war schnell, aber im Vergleich zur Konkurrenz fehlt dem Audi leider etwas Topspeed, um wirklich einen Angriff starten zu können. So sind wir mit Rang elf hauchdünn an den Punkten vorbeigeschrammt. Das Ganze ist extrem ärgerlich, denn am Sonntag wäre wirklich viel drin gewesen. Ich hätte meine Führung in der Junior-Wertung gerne behalten oder sogar ausgebaut. Daraus ist nun nichts geworden. Ich muss das Rennwochenende nun abhaken und meine Lehren daraus ziehen. Zumindest habe ich wieder viel Neues gelernt.“ 

Wie findest du die Idee, das ADAC GT Masters und die DTM zusammen fahren zu lassen, wie hier beim Motorsport Festival?
Jeffrey Schmidt: „Ich muss ehrlich sagen, dass es für mich ein bisschen wie nach Hause kommen war. Ich bin vier Jahre lang im Rahmen der DTM gefahren und habe hier am Lausitzring natürlich alte Bekannte wiedergetroffen - allen voran den Schweizer DTM-Piloten Nico Müller. Insgesamt waren die Berührungspunkte aber gering. Das ADAC GT Masters ist was Besprechungen mit den Ingenieuren, Setup-Arbeit oder Fan-Events angeht auf so hohem Niveau, dass kaum Zeit bleibt, sich mit den anderen Rennserien zu beschäftigen. Für die Zuschauer finde ich es natürlich eine tolle Sache und es macht unglaublich Spaß, vor dem Start auf die vollen Tribünen zu schauen.“ 

In drei Wochen geht es zum Red Bull Ring. Dort hast du in der Vergangenheit große Erfolge erzielt. Was ist im ADAC GT Masters möglich?
Jeffrey Schmidt: „Natürlich habe ich sehr schöne Erinnerungen an Spielberg. Dort habe ich 2015 mein erstes Rennen im Porsche Carrera Cup gewonnen. Im ADAC GT Masters wird es aber nicht einfach werden. Der Audi ist gut in den Kurven, leider gibt es am Red Bull Ring davon aber nicht viele. Ich hoffe darauf, dass die Balance of Performance bis zum nächsten Rennwochenende noch angepasst wird und wir somit vorne angreifen können. Wir werden auf jeden Fall alles geben und das Maximum herausholen. In der zweiten Saisonhälfte kommen dann sowieso die Audi-Rennstrecken.“