Dienstag, 26. November 2024
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ADAC GT Masters
29.10.2017

Sebastian Asch lässt Mercedes-Stern 2017 im GT Masters glänzen

Eine spannende Saison ist für Sebastian Asch Ende September in Hockenheim zu Ende gegangen. Der zweifache Meister des ADAC GT Masters stellte sich 2017 der Herausforderung, mit Neueinsteiger Mücke Motorsport in der ‚Liga der Supersportwagen‘ anzutreten. Bis zum Finale war der Ammerbucher im Titelkampf und beendete die Saison als bestplatzierter Mercedes-Pilot auf Gesamtrang sechs. 

Mit seinen Teamkollegen Stefan Mücke (Oschersleben, Lausitzring, Zandvoort und Hockenheim) sowie den DTM-Stars Lucas Auer (Red Bull Ring, Nürburgring) und Edoardo Mortara (Sachsenring) war Asch 2017 als einziger in der Lage, mit dem Mercedes-AMG GT3 im ADAC GT Masters Siege einzufahren. 

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Darüber hinaus fuhr der 31-Jährige vom 25. bis 28. Mai beim 24-Stunden-Rennen Nürburgring als offizieller Mercedes-AMG Performance Driver für das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport. Sein zwölfter Start beim legendären Nordschleifen-Klassiker war nach dem Unfall eines Teamkollegen jedoch beendet, bevor Asch überhaupt ins Auto gestiegen war. 

Was würdest du sagen, war dein persönliches Highlight in der Saison 2017?
Sebastian Asch: „Ganz klar der Sieg auf dem Nürburgring! Es war mein neunter Sieg im ADAC GT Masters und der erste überhaupt für Mücke Motorsport. Es war einfach mega, die Begeisterung im Team zu sehen. Egal ob im Audi- oder Mercedes-Lager, jeder hat sich unglaublich über diesen Erfolg gefreut. Für mich war es ein super Gefühl, für diesen Meilenstein in der Teamgeschichte gesorgt zu haben. Das zweite Highlight meiner Saison war der Bombenstart vom Red Bull Ring. Ich war von Rang sechs direkt auf Platz drei gekommen in der ersten Kurve – sowas gelingt einem nicht alle Tage. Dieser Start hat dazu beigetragen, dass wir am Ende als Zweite auf dem Podium standen.“ 

Du bist 2017 erstmals mit Mücke Motorsport angetreten. Wie hat die Zusammenarbeit funktioniert?
Sebastian Asch: „Ich kann nur Positives sagen. Das Team arbeitet sehr strukturiert und wirklich professionell. Sobald Unklarheiten oder Probleme aufgetreten sind, wurden sie koordiniert aussortiert und behoben. Ich hatte von einem Team mit dieser großen Erfahrung im Motorsport aber ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet. Durch die Zusammenarbeit habe ich mich als Fahrer auch nochmal weiterentwickelt und von ihrer strukturierten Arbeitsweise profitiert.“ 

Hat das Team als Neueinsteiger auch von deiner Erfahrung als zweifachem Meister profitiert?
Sebastian Asch: „Natürlich habe ich mein Wissen zu gewissen Strecken und Setup-Ideen einfließen lassen. Gleichzeitig war es eine Umstellung für sie, das Setup – im Gegensatz zur DTM – für zwei Fahrer passend abzustimmen. Auch in diesem Bereich habe ich meine Erfahrungswerte eingebracht. Sicher hilft es auch, dass ich selbst Fahrzeugtechnik-Ingenieur bin und speziell den Mercedes-AMG GT3 schon aus 2016 kenne. Wenn es Probleme gibt, kann ich vielleicht sagen, in welche Richtung es geht. Mir hat die Datenanalyse auch richtig Spaß gemacht. Ich saß oft abends lange mit den Ingenieuren zusammen und habe mit ihnen das Setup ausgearbeitet, weil mich die Daten einfach interessieren. Davon kann ich nicht nur als Rennfahrer, sondern auch als Ingenieur profitieren.“ 

Eine weitere Herausforderung war, dass du mit drei unterschiedlichen Teamkollegen unterwegs gewesen bist. War es schwierig, sich auf jeden einzelnen einzustellen?
Sebastian Asch: „Ehrlich gesagt war das ziemlich easy. Natürlich tickt jeder Fahrer ein bisschen anders. Sowohl menschlich als auch in der Zusammenarbeit hat es mit allen drei super geklappt. Unsere Setup-Vorstellungen haben sehr gut harmoniert und die Aussagen lagen sehr nah beieinander. Das hat mir zusätzlich Bestätigung gegeben, denn Lucas, Edo und Stefan sind alle Werksfahrer und absolute Profis. Letztlich muss ich mich bei allen dreien bedanken. Sie haben bei ihren Einsätzen alles gegeben und waren voll dabei, obwohl es für sie nicht um die Meisterschaft ging.“ 

Wie fällt dein Fazit der Saison insgesamt aus?
Sebastian Asch: „Ich blicke durchweg positiv auf das Jahr zurück. Wir waren bis zum Ende im Meisterschaftskampf und das, obwohl Mücke Motorsport ein Neueinsteiger im ADAC GT Masters war. Darüber hinaus habe ich die einzigen beiden Siege mit dem Mercedes-AMG GT3 eingefahren und bin bestplatzierter Mercedes-Fahrer des gesamten Feldes. Mit diesem Ergebnis kann man wirklich zufrieden sein.“ 

Über das ADAC GT Masters hinaus warst du beim legendären 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring unterwegs. Leider lief es dort nicht wie erhofft...
Sebastian Asch: „Es hat mich mega gefreut, erstmals als offizieller Mercedes-AMG Performance-Driver am Start zu sein. Ich wollte mich natürlich beweisen und dem Team zusammen mit meinen Fahrer-Kollegen eine gute Platzierungen schenken. Leider konnte ich nichts ausrichten, da wir nach einem Zwischenfall schon ausgeschieden waren, bevor ich überhaupt ins Auto gestiegen bin. Trotzdem hoffe ich natürlich, einen guten Eindruck hinterlassen zu haben. Es würde mich sehr freuen, wenn eine weitere Zusammenarbeit in der Zukunft möglich wäre, dass wir nochmals angreifen können.“ 

Apropos Zukunft: Wo sehen wir dich 2018?
Sebastian Asch: „Im Moment gibt es noch keine näheren Pläne, außer natürlich, dass es wieder GT-Sport sein wird. Es ist noch zu früh, diese Entscheidungen fallen erst über den Winter. Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, wenn es wie bisher weitergehen würde. Ich hatte großen Spaß mit Mücke Motorsport und das teaminterne Klima mit Mechanikern und Ingenieuren hat gepasst. Der Zusammenhalt war einfach super. Wir waren eine Mannschaft.“