Mit dem neuen Rennwagen erschließt Mercedes-AMG eine weitere GT-Kategorie, die sich durch dynamisches Wachstum auszeichnet. Rennserien auf der ganzen Welt bieten eine attraktive Mischung aus anspruchsvollen Sprintrennen und legendären Langstreckenrennen, die zunehmend mehr Einsatzoptionen für GT4-Fahrzeuge ermöglichen.
„Das GT4-Segment wird immer populärer. Die seriennahe Ausrichtung ist hier ein wichtiger Faktor – gerade wenn man als Team oder Fahrer in den Motorsport einsteigen möchte. Für einige Teams ist die GT4-Kategorie auch eine sinnvolle Ergänzung zu einem bestehenden GT3-Engagement, um beispielsweise Nachwuchsfahrer zu fördern“, so Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes AMG GmbH. „Für uns als Hersteller ist der GT4-Sport der nächste logische Schritt, mit dem wir unser Customer Racing Programm weiterentwickeln. Nach den Erfolgen im GT3-Bereich eröffnet uns der Mercedes-AMG GT4 eine weitere wertvolle Plattform, um unsere Kompetenz als weltweit erfolgreiche Sportwagen und Performance-Marke zu beweisen. Und mit unserem neuesten Mitglied in unserem Kundensport-Programm setzen wir zweifellos einmal mehr neue Maßstäbe im Segment.“
Seriennähe trifft Rennsport-Technologie
Der Mercedes-AMG GT4 basiert auf dem im Juni 2016 vorgestellten Mercedes-AMG GT R, der bereits über eine ausgesprochen hohe Rennstrecken-Performance verfügt. Die hochdynamischen Ausprägungen des Straßensportwagens wurden konsequent weiterentwickelt. Das Leitmotiv: Überall dort, wo die Serienausstattung im Renneinsatz einen Kompromiss darstellen könnte, wird sie beim Mercedes-AMG GT4 durch reinrassige Rennsport-Technologie ersetzt. Unverkennbar in die Entwicklung mit eingeflossenen sind dabei auch die langjährigen Erfahrungen aus dem GT3-Bereich.
Voll ausgereift und wettbewerbsfähig
Wie schon bei der Einführung von SLS AMG GT3 und Mercedes-AMG GT3 sind hohe Ansprüche an das neue Rennfahrzeug geknüpft: Der Mercedes-AMG GT4 kommt als voll ausgereiftes und erprobtes Wettbewerbsfahrzeug auf den Markt. Er tritt an, um in seiner Klasse neue Maßstäbe zu definieren im Hinblick auf Sicherheit, Ergonomie, Fahrbarkeit, Performance sowie Service- und Anwenderfreundlichkeit.„Unsere Kunden haben hohe Erwartungen, wenn wir ein neues Fahrzeug vorstellen. Und das zu Recht: SLS AMG GT3 und Mercedes-AMG GT3 waren von der ersten Rennrunde an siegfähig und konnten das auch eindrucksvoll beweisen. Das ist auch die Messlatte für den neuen Mercedes-AMG GT4. Wir haben uns daher die notwendige Zeit für Entwicklung und Erprobung genommen, um am Ende ein perfektes Produkt anbieten zu können. Wir steigen nicht in ein neues Segment ein, um Zweiter zu sein,“ so Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing.
Umfangreiches Test- und Entwicklungsprogramm
Als Test- und Entwicklungsfahrer tragen Bernd Schneider, Thomas Jäger und Jan Seyffarth maßgeblich zur Reife des Mercedes-AMG GT4 bei. Wie schon beim SLS AMG GT3 und dem Mercedes-AMG GT3 bildet die Zusammenarbeit der erfahrenen Piloten mit den Ingenieuren aus Affalterbach ein wichtiges Instrument im Prozess der aufwändigen Fahrzeugentwicklung. Der enge Austausch unter den Experten resultiert in einer exzellenten Fahrbarkeit – eine Eigenschaft, die typisch ist für die Customer Racing Fahrzeuge von Mercedes-AMG.Bis zu den ersten Auslieferungen, die für Ende 2017 geplant sind, durchläuft der Mercedes-AMG GT4 noch weitere intensive Testphasen. Auf dem Programm stehen dabei insgesamt über 30.000 Rennstreckenkilometer. Seine zuverlässige Langstrecken-Performance und hohe Standfestigkeit hat das neue Fahrzeug bereits bei einem 30-stündigen Dauertest im Renntempo auf dem Lausitzring mit Bravour unter Beweis gestellt.
Damit auch Erkenntnisse unter realen Rennbedingungen in die Entwicklung einfließen, werden noch in der laufenden Motorsportsaison 2017 drei Prototypen an ausgesuchten Testrennen teilnehmen. Die Fahrzeuge werden bei ihren Starts in Kooperation mit dem Entwicklungspartner HWA AG sowie gegebenenfalls mit der Unterstützung von Partnerteams eingesetzt.
Weiterentwicklung einer bewährten Kraftquelle
Angetrieben wird der Mercedes-AMG GT4 vom aus den Straßenfahrzeugen aus Affalterbach bekannten 4,0-Liter-V8-Motor mit Direkteinspritzung und Biturbo-Aufladung. Die erprobte Serientechnik des Frontmittelmotors ermöglicht besonders lange Laufzeiten und bietet auch ausreichend Performance-Reserven für die Zukunft. Je nach Balance-of-Performance-Einstufung ergibt sich ein Leistungsvermögen von bis zu 375 kW (510 PS) sowie ein maximales Drehmoment von über 600 Nm.
Optimiertes Schalten im Renneinsatz
Das sequenzielle Sechsgang-Rennsportgetriebe des Mercedes-AMG GT4 ist – wie beim Mercedes-AMG GT3 – nach dem Transaxle-Prinzip an der Hinterachse des Fahrzeugs montiert und wird hier pneumatisch angesteuert. Aus dieser Anordnung ergibt sich eine vorteilhafte Gewichtsverteilung sowie ein niedriger Schwerpunkt. Ein von außen einstellbares Sperrdifferenzial optimiert das Fahrverhalten für die spezifischen Anforderungen im Rennbetrieb. Bei Aufbau und Anbindung des Getriebes stand neben der Performance vor allem auch die hohe Service- und Revisionsfreundlichkeit im Fokus der Entwicklung.
Ausgezeichneter Leichtbau
Um auf der Rennstrecke Höchstleistung zu erzielen, ist der Mercedes-AMG GT4 in allen Bereichen gewichtsoptimiert. Chassis und Karosserie setzen dabei einen intelligenten Mix aus Aluminium und Carbon um. Die Struktur des GT4 besteht aus einem sehr leichten und extrem steifen Aluminium-Spaceframe, wie er auch im Mercedes-AMG GT R zu finden ist und der mit dem Leichtbauaward 2017, einem Innovationspreis des VDI, ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der AMG Lightweight Performance Strategie tragen weitere Maßnahmen und Optimierungen von Details zur Gewichtsreduktion bei. So bestehen rennsportspezifische Karosserieteile wie die Motorhaube, die Frontschürze oder der Frontsplitter aus besonders leichtem Verbundwerkstoff. Bereits im Serienmodell des GT R kommt Carbon beispielsweise als Material für die vorderen Kotflügel oder die Torque Tube zwischen Motor und Getriebe zum Einsatz.
Maßstäbe setzende Sicherheit
Der Mercedes-AMG GT4 übernimmt das bewährte Sicherheitskonzept seiner „großen GT3-Brüder“ und setzt damit neue Maßstäbe in der Klasse. Oberste Priorität genießt der bestmögliche Schutz des Fahrers. Einen zentralen Beitrag dazu leistet der mit dem Aluminium-Spaceframe verschraubte Überrollkäfig aus hochfestem Stahl. Die Carbon-Fahrersicherheitszelle entspricht der neuesten FIA Homologation und verfügt über eine integrierte Kopfstütze. Sie ist optional auch für den Beifahrer erhältlich. Durch ihre Form bietet die Sicherheitszelle einen sehr hohen Schutz für Schultern, Hüfte und Beine des Fahrers; zudem ist sie kompatibel mit dem HANS-System (Head and Neck Support). Eine Bergungsluke im Dach sowie eine leistungsstarke Feuerlöschanlage runden die rennsport-spezifische Sicherheitsausstattung ab.
Optimale Ergonomie im Cockpit
Im Innenraum des Mercedes-AMG GT4 herrschen Ergonomie und Funktionalität: Alle Elemente, Systeme und Anzeigen sind so ausgelegt, dass auch weniger erfahrene Piloten rasch damit zurechtkommen. Im großzügig dimensionierten Cockpit finden selbst große Fahrer ausreichend Platz, zumal das Lenkrad einen weiten Einstellbereich aufweist und auch die Pedalerie verstellbar ist. Für einfaches Handling und gute Sichtbarkeit in der Dunkelheit sind die Bedienelemente am Lenkrad beleuchtet. Gleiches gilt für die großen Taster in der zum Fahrer geneigten Mittelkonsole. Besonders angenehm für den Fahrer ist die effektive Durchströmung des Innenraums mit Frischluft. Um in allen Rennsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren, ist der Mercedes-AMG GT4 optional auch mit Klimaanlage erhältlich.
Anwenderfreundliche Rennsport-Elektronik
Die Elektronik des Mercedes-AMG GT R wurde für die Anforderungen des GT4-Rennwagens überarbeitet. Zur zuverlässigen Funktion bei extremen Belastungen gesellt sich eine nachhaltig hohe Bedienungs- und Servicefreundlichkeit. Kundenteams, die mit dem Mercedes-AMG GT3 vertraut sind, profitieren besonders, da sie bewährte Menüstrukturen und Lösungen vorfinden. Digitales Herzstück ist die Rennsport-Motorsteuerung, die einen präzisen Leistungsverlauf garantiert. Eine neuartige Momentensteuerung sorgt für beste Dosier- und Fahrbarkeit. Zu den weiteren Highlights zählt eine optimierte Version der AMG TRACTION CONTROL, die es dem Fahrer ermöglicht, den Schlupf an der angetriebenen Hinterachse in elf Stufen für unterschiedliche Grip-Verhältnisse einzustellen.
Präzise Fahr-Performance
Zu den herausragenden Merkmalen des neuen Mercedes-AMG GT4 gehören seine hochpräzisen Fahreigenschaften. Das Fahrwerk mit den Doppelquerlenkerachsen und den in Zug- und Druckstufe einstellbaren Dämpfern gibt dem Fahrer in jeder Situation eine direkte und eindeutige Rückmeldung. Piloten aller Könnerstufen bauen dadurch sehr schnell Vertrauen in das Fahrzeug auf. Darüber hinaus überzeugt der Mercedes-AMG GT4 durch exaktes Einlenkverhalten, vorzügliche Agilität und exzellente Traktion. Für maximale Verzögerung sorgt eine leistungsstarke Renn-Bremsanlage mit vielfach einstellbarem ABS. Der Mercedes-AMG GT4 steht auf 18 Zoll großen, geschmiedeten AMG Leichtmetallrädern.
Aerodynamisch optimiertes Design
Der neue Mercedes-AMG GT4 transportiert das markante Design seines Serien-Pendants auf die Rennstrecke. Zu den unverwechselbaren Kennzeichen gehört die flache Frontpartie mit dem nach vorn geneigten Kühlergrill. Diese Formgebung senkt den Staudruckpunkt am Fahrzeug ab, was sowohl die Aeroperformance als auch die Durchströmung mit Kühlluft durch die Motorhaube verbessert. Auch alle weiteren Design-Elemente des Mercedes-AMG GT4 sind vom technischen Nutzen geprägt und tragen zur Gesamt-Performance bei.Eine tragende Rolle spielt dabei die Aerodynamik: Aufbauend auf dem innovativen Aerodynamik-Konzept des Mercedes-AMG GT R wurde das Rennfahrzeug in einer umfassenden Windkanal-Erprobung weiter optimiert, um ein möglichst neutrales Fahrverhalten zu erzielen. Dies erleichtert den Teams die Wahl eines individuellen Track-Setups. Der Heckflügel des GT4-Renners besitzt hierfür einen sehr großen Einstellbereich, über den sich die gewünschte Dosierung aus geringem Luftwiderstand und hohen Abtriebswerten justieren lässt. An der aerodynamisch optimierten Front reduziert ein breiter Splitter den Auftrieb an der Vorderachse, wozu auch die seitlich an der Frontschürze angebrachten Flics beitragen.