Automobilsport
07.01.2017
Zwei neue 911 RSR beim Test für 24h-Klassiker
Der weltberühmte Langstreckenklassiker wird am 28./29. Januar auf der legendären Rennstrecke in Florida ausgetragen. Für die Werksmannschaft Porsche GT Team steht bei dem dreitägigen offiziellen Test die Abstimmung des neuen Porsche 911 RSR für den Saisonstart der wichtigsten Sportwagenmeisterschaft Nordamerikas im Vordergrund. Fünf Kundenteams setzen den Porsche 911 GT3 R ein. Mit dabei sind auch drei neue Porsche-Werksfahrer: Laurens Vanthoor (Belgien), Dirk Werner (Würzburg) und Sven Müller (Bingen).
Der 911 RSR wird neben der IMSA SportsCar Championship werksseitig auch in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC eingesetzt. Als Nachfolger des erfolgreichsten GT-Rennwagens der letzten Jahre, der zwischen 2013 und 2016 nicht weniger als 22 Siege und acht Meistertitel holte, ist er eine komplette Neuentwicklung: Fahrwerk, Karosseriestruktur, Aerodynamikkonzept, Motor und Getriebe wurden von Grund auf neu konstruiert. Der vor die Hinterachse gerückte Motor hat es den Konstrukteuren ermöglicht, einen besonders großen Heckdiffusor zu verbauen. In Kombination mit einem an den LMP1-Rennwagen 919 Hybrid angelehnten, hängend angebundenen Heckflügel konnten das Abtriebsniveau sowie die aerodynamische Effizienz signifikant verbessert werden.
Der besonders moderne und leichte Saugmotor gab den Ingenieuren in Weissach große Freiheiten bei der Entwicklung. Der Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS) und verteilt seine Kraft mittels eines per Schaltwippen betätigten sequenziellen Sechsganggetriebes mit Magnesiumgehäuse an die 31 Zentimeter breiten Hinterräder. Deutlich verbessert wurde auch die Servicefreundlichkeit: Komplette Elemente der Kohlefaserhaut lassen sich dank ausgeklügelter Schnellverschlüsse in kürzester Zeit komplett tauschen. Zudem können Veränderungen an der Fahrwerkeinstellung deutlich schneller und einfacher durchgeführt werden.
Das Porsche GT Team testet an diesem Wochenende mit zwei 911 RSR im neuen Werksdesign auf dem Daytona International Speedway. Sie treten gegen die starke Konkurrenz von BMW, Chevrolet, Ferrari und Ford in der Klasse GTLM an. Die Startnummer 911 teilen sich bei Test und Rennen Patrick Pilet (Frankreich), Dirk Werner und Frèdéric Makowiecki (Frankreich), die Fahrer der Startnummer 912 sind Laurens Vanthoor, Kévin Estre (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich). Fünf weitere Porsche-Werksfahrer bereiten sich noch bis Sonntag mit Kundenteams auf die 24 Stunden von Daytona vor: Jörg Bergmeister (Langenfeld/Park Place Motorsports), Michael Christensen (Dänemark/Alegra Motorsports), Wolf Henzler (Nürtingen/TRG), Patrick Long (USA/CORE Autosport) sowie Supercup-Champion Sven Müller (Manthey Racing). Sie fahren den Porsche 911 GT3 R, der vor einem Jahr in Daytona seine Rennstreckenpremiere mit dem neuen hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung feierte. Der 500 PS starke Kundensportrenner, der von Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert wurde, ist in der Klasse GTD am Start.
„Dieser Test ist sehr wichtig. Das ist der Startschuss für die neue Rennsaison. Nach der kurzen Weihnachtspause geht es in diesen drei Tagen darum, die ganzen Routinen und Abläufe im Team wieder einzustudieren und perfekt aufeinander abzustimmen“, sagt Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Mit dem neuen 911 RSR müssen natürlich noch sehr viel lernen und verschiedene Parameter durchprobieren. Genau das tun wir hier von Session zu Session, da haben wir einen genauen Plan, den wir Punkt für Punkt abarbeiten. Am Sonntag können wir dann hoffentlich einen Strich drunter machen und wissen, wie wir in drei Wochen das Rennen angehen werden. Da wiederum ist die Zeit sehr knapp, so dass uns alles, was wir jetzt für das Setup erarbeiten, am Rennwochenende zugute kommt.“
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.