„Wir hatten mehr erwartet. Aber leider ging im Qualifying einiges schief, sodass wir von Platz 34 aus ins Rennen gehen mussten. Und mitten im Getümmel ist es natürlich immer sehr schwierig. Immerhin konnten wir noch einige Positionen gutmachen, das zeigt, dass das Potenzial da ist“, zeigte sich der junge Schweizer nach dem Rennen in England ein bisschen enttäuscht.
Viel Potenzial sieht man auch im Attempto Team in Maggi, der nach erst drei Rennen im Lamborghini Huracán GT3 und einem Podiumsplatz beim Debüt, den 12 Stunden von Mugello, als „Talent der Zukunft“ eingestuft wird. Teamchef Akim Aka sagt: „Ich bin begeistert von Giorgio, wie er bis jetzt, auch in Monza, und hier in Silverstone gefahren ist. Er geht mit Hirn und Können an die Sache heran und hält sich aus den Unfällen geschickt heraus. Aus ihm können wir einen der Top-Fahrer der Zukunft formen.“
Das unglaublich enge Feld im Blancpain Endurance Cup ist für Maggi eine große Herausforderung: „Geht man nur einmal vom Gas, wird man gleich um 15 Positionen durchgereicht. Im Qualifying lagen die ersten 15 Autos innerhalb von einer Sekunde, die nächsten 24 dann noch einmal innerhalb einer Sekunde. Hier sind volle Konzentration, Feeling fürs Auto und eine optimale Reifentemperatur gefragt.“
Die Reifen noch besser zu verstehen
Vor allem das Thema Reifen spielt – wie in vielen Top-Motorsport-Kategorien – eine große Rolle. Welcher Reifendruck passt optimal zu Fahrer und Auto, um damit den Gummi auf die richtigen Temperaturen, ins perfekte Arbeitsfenster zu bringen? Das ist das große Erfolgsgeheimnis – wer es im Griff hat, ist ganz vorne mit dabei. Siehe die Seriensieger der letzten Wochen, der Lamborghini mit der Nummer 63 des Grasser Racing Teams. Dort führt man die derzeitige Erfolgsserie auch vor allem auf das perfekte Reifenverständnis zurück. Das ist jetzt auch Giorgio Maggis Ziel: Das Auto und die Reifen noch besser zu verstehen. Dafür sind vor dem nächsten Rennen für ihn, den 1000 Kilometern bzw. sechs Stunden von Paul Ricard im Juni extra Testfahrten geplant, bei denen er zwei Tage zusammen mit dem Team weiter am Auto arbeiten wird, um wirklich Zeit zu haben, das Auto in alles Facetten zu optimieren. „Der Lamborghini Huracan GT3 ist ziemlich anspruchsvoll zu fahren, er neigt zum Unter-und Übersteuern. Mit einem geschickten Set-up, richtigem Reifendruck und optimaler Zusammenarbeit mit meinem deutschen Ingenieur dürfte uns es in Paul Ricard gelingen, die gewünschten Erfolge zu erreichen“, ist sich Maggi sicher.