Maximilian Götz erlebt verrücktes Wochenende in Suzuka
Gerade noch im Rahmen des ADAC GT Maters auf dem Red Bull Ring geglänzt, zog es Maximilian Götz vergangenes Wochenende in die weite Ferne, um die lange Pause zum Rennen in Zandvoort Ende Juli sinnvoll auszunutzen. Der Uffenheimer folgte einer Einladung und reiste für einen Gastauftritt in der Blancpain GT Series Asia nach Japan. Gemeinsam mit Teamkollege Hunter Abbott pilotierte Götz einen Mercedes-AMG GT3 für das Team GruppeM Racing.
Max, erster Sieg im gerade einmal zweiten Rennen auf einem hochanspruchsvollen Kurs wie Suzuka. Gratulation!
Maximilian Götz: „Vielen Dank. Die gesamte Zeit in Japan war einfach unglaublich. Und mich dann mit einem Sieg von den tollen Fans zu verabschieden, ist der Hammer. Ich habe das zweite Rennen für uns eröffnet und die Bedingungen waren schon zu Beginn sehr knifflig. Kurz vor dem Start fing es an zu nieseln. Die Strecke war anfangs noch trocken, wurde aber schnell feucht. Es stand jedoch nicht zur Debatte, auf Regenreifen loszufahren. Ich bin zuvor noch nie in Suzuka gefahren. Dieser technisch äußerst anspruchsvolle Kurs bei einsetzendem Regen auf Trockenreifen ist schon eine Herausforderung für sich. Ich wusste allerdings, dass der Asphalt recht griffig ist und wie ich die beste Linie für mich zu wählen habe. Das hat auch gleich perfekt funktioniert und ich kämpfte mich schnell bis auf Platz zwei nach vorn. Ich habe das Auto dann auf P1 an Hunter übergeben.“
Nach dem Stopp seid ihr als Zweiter zurück auf die Strecke gekommen...
Maximilian Götz: „Ja, wir haben beim Fahrerwechsel etwas Zeit verloren. Darauf hat uns ein Gegner überholt, allerdings unter Doppelgelb. Damit wäre er sowieso bestraft worden. Daher spielt es keine Rolle, dass ihm kurz vor Schluss ein Reifen geplatzt ist. Wir hätten nach der Strafe das Rennen so oder so gewonnen. Die Strecke macht im Nassen besonders Spaß, sie ist sehr verwinkelt und sehr herausfordernd – eine typische Männerstrecke eben und erinnert mich ein wenig an den Circuit Zandvoort. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.“
Im ersten Rennen seid ihr haarscharf an einem Podestplatz vorbeigeschrammt. Was ist passiert?
Maximilian Götz: „Wir waren von Anfang an gut bei der Musik. Allerdings hatten wir ein Handicap. In der Blancpain GT Series Asia gibt es keine Performancegewichte oder eine Balance of Performance-Regelung. Stattdessen müssen die drei Podiumskandidaten eines Rennens beim folgenden Lauf zehn Sekunden länger an der Box stehen als alle anderen. Da Hunter die Woche zuvor in Thailand gewonnen hatte, traf es diesmal uns.“
Bis zum Schluss habt ihr euch gut nach vorn gearbeitet...
Maximilian Götz: „In der letzten Runde hat das Auto vor mir etwas stärker abgebremst und es kam zu einer leichten Berührung, wodurch ich mir den Kühler beschädigt habe. Ich habe Kühlflüssigkeit verloren, die genau auf meine Vorderräder gespritzt hat. Dadurch habe ich leider noch zwei Plätze verloren. Bis zu dem Zeitpunkt befand ich mich in einem spannenden und harten Fight um den letzten Podestplatz.“
Du warst zuvor schon in Asien, allerdings nur als Tourist. Wie war es jetzt für dich zum ersten Mal als Rennfahrer?
Maximilian Götz: „Unglaublich. Meine Eindrücke waren durchweg positiv. Es war alles astrein organisiert. Ich wurde direkt vom Flughafen abgeholt und bin an die Strecke gefahren worden. Dort habe ich mich natürlich zuerst einmal den kulinarischen Köstlichkeiten hingegeben und Sushi gegessen. Als ich mir zum Nachtisch etwas zum Naschen holen wollte, wurde ich allerdings enttäuscht. Ich griff nach einem kleinen Tütchen Lakritze. Als ich das Päckchen öffnete, war das allerdings nichts zu essen. Es war Gummiabrieb von der Strecke. Das wird dort tatsächlich als Souvenir verkauft. Danach habe ich dem Freizeitpark einen Besuch abgestattet, der direkt an der Strecke liegt. Über das weltweit bekannte Riesenrad hat man eine tolle Aussicht auf den Kurs. Es war der Wahnsinn.“
Eine schlaflose Nacht inklusive?
Maximilian Götz: „Ich bin eines Morgens um 7 Uhr wachgeworden, weil ich dachte, jemand hätte an meinem Bett gerüttelt. Tatsächlich war es aber ein recht starkes Erdbeben. Das war schon ein krasses Erlebnis. Da ist das Adrenalin ins Blut geschossen wie ich es sonst nur vom Qualifying kenne. Das Ganze hat sich um 9 Uhr wiederholt. Aber das hat meine durchweg positiven Eindrücke nicht getrübt. Daher sind weitere Einsätze in der Blancpain GT Series Asia geplant. Ich freue mich, wieder zurückzukehren.“