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Blancpain
09.05.2017

ROWE Racing: Freude und Enttäuschung in Brands Hatch

Freude über den vierten Platz der „fliegenden Finnen“ Jesse Krohn und Markus Palttala und starke Leistungen im Zeittraining und dem Qualifikations-Rennen, aber auch Frust und Enttäuschung über das unverschuldete Aus der beiden BMW Werksfahrer António Félix da Costa und Philipp Eng: Der Auftakt der „englischen Woche“ der Blancpain GT Series war für ROWE Racing auf der Berg- und Talbahn der Traditionsstrecke in Brands Hatch eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Lange Zeit hatten beide BMW M6 GT3 des Teams aus St. Ingbert im einstündigen Lauf des Sprint Cup in der Spitzengruppe mitgemischt und ein sehr gutes Mannschaftsergebnis im Visier. Palttala durfte im Auto mit der #98 aus der ersten Reihe ins Rennen gehen, nachdem Landsmann Krohn nach drittbesten Qualifying-Zeit schon in der ersten Runde des Qualifikations-Rennens den Grundstein für Startplatz zwei und das „kleine“ Podium gelegt hatte. Nach einer umkämpften ersten Rennhälfte kam Palttala gleich nach Öffnung des Boxenstopp-Fensters als Vierter zum Fahrerwechsel, als sich das Feld nach den Stopps wieder sortiert hatte, lag Krohn auf Rang fünf und behauptete diese Position bis ins Ziel. Weil kurz nach Rennende das ursprünglich viertplatzierte Fahrer-Duo noch eine Zeitstrafe erhielt und auf Platz 17 zurückgestuft wurde, rückten die beiden Finnen noch auf Rang vier vor.

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Großes Pech hatten dagegen Félix da Costa und Eng im Schwesterauto mit der #99. Nachdem Eng im Qualifikations-Rennen von Position elf schon in der ersten Runde vier Plätze gewonnen und sich das portugiesisch/österreichische Duo am Ende den fünften Startplatz erkämpft hatte, waren sie auch im Rennen gut unterwegs und hatten die Podiumsplätze in Reichweite. Unmittelbar nach dem Fahrerwechsel von Félix da Costa zu Eng wurde der Österreicher aber in der Boxengasse von einem Konkurrenten gerammt, der zu früh losgeschickt worden war und zudem noch einem Reifen ausweichen musste. Bei der Kollision brach die rechte Vorderradaufhängung des BMW M6 GT3 und Eng, dem bei dem heftigen Aufprall das Lenkrad aus der Hand geschlagen wurde und ihn leicht verletzte, musste das Auto ausgangs der Boxengasse abstellen. Die verhängte Durchfahrtstrafe für die Unfallverursacher und deren späteres Ausscheiden konnte Eng auch nicht mehr über die verpassten Punkte und Félix da Costa über ein mögliches Podiumsergebnis bei seinem ersten Renneinsatz für ROWE Racing hinwegtrösten.

Bereits am kommenden Sonntag (13. Mai) steht auf der Formel-1-Strecke in Silverstone Teil zwei der „englischen Woche“ an. Dort findet dann ein Rennen im Blancpain GT Series Endurance Cup statt.

Markus Palttala, ROWE Racing #98 BMW M6 GT3: „Ich versuche, das Positive dieses Wochenendes zu sehen, und bin sehr froh über unsere Leistung und die Verbesserungen gegenüber Misano. Da waren wir noch im Qualifying gerade einmal in den Top-30, hier jetzt ganz vorne, und wir konnten in beiden Rennen ums Podium kämpfen. Natürlich hätten wir gerne auch noch im Hauptrennen den Podestplatz geholt, aber das Problem war mein Start. Die beiden Lamborghini hatten deutlich früher Gas gegeben, als ich es erwartet hatte, und so bin ich hinter langsamere Autos zurückgefallen. Wenn ich auf Platz zwei geblieben wäre, dann wären wir wahrscheinlich auch als Zweite ins Ziel gekommen. Aber insgesamt war es ein gutes Wochenende, und die Saison ist noch lang.“

ROWE Racing Teamchef Hans-Peter Naundorf: „Insgesamt können wir mit diesem Wochenende sehr zufrieden sein, denn unser Team hat sehr gute Arbeit geleistet und die Fahrer haben alle eine Top-Performance gezeigt. Dafür möchte ich mich bei allen in der Mannschaft bedanken. Dass wir mit beiden Fahrzeugen in den Top-5 mitmischen konnten, war eine starke Leistung und ein deutlicher Schritt nach vorn, wofür wir mit dem Podium im Qualifikations-Rennen belohnt worden sind. Dass es im Hauptrennen nicht noch zum zweiten Podest gereicht hat, trübt unsere Stimmung nur ein bisschen. Und das Aus für das zweite Auto durch ein Unsafe Release in der Boxengasse war einfach Pech. So etwas kann immer mal passieren und war von unseren Konkurrenten keine Absicht.“