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Blancpain
08.05.2017

Traumwochenende für GRT Grasser Racing Team

Pole-Position, zwei Rennsiege, zweimal schnellste Rennrunde und die Führung in der Meisterschaft: Besser hätte es für das Grasser Racing Team beim zweiten Saisonrennen der Blancpain GT Sprint Serie im englischen Brands Hatch kaum laufen können. Mirko Bortolotti und Christian Engelhart im Lamborgini Huracán mit der Startnummer 63 drückten dem gesamten Wochenende eindeutig ihren Stempel auf. Fast 20 Sekunden Vorsprung im Ziel auf den zweitplatzierten WRT-Audi sprechen eine deutliche Sprache.

Schon im Qualifying hatte sich abgezeichnet, dass in Brands Hatch mit Grasser Racing ganz stark zu rechnen sein würde: Bortolotti stellte das Auto mit einem Vorsprung von über einer halben Sekunde auf die Pole-Position – in der normalerweise sehr eng umkämpften Blancpain GT Serie eine halbe Welt. „Mirko ist förmlich geflogen“, jubelte auch Teamkollege Engelhart. Im Qualifikationsrennen brachten die beiden dann einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg nach Hause, Ezequiel Companc und Norbert Siedler im zweiten Auto mit der Startnummer 19 verbesserten sich von Startplatz vier noch auf Rang drei und verschafften sich damit ebenfalls eine glänzende Ausgangsposition für das wenige Stunden später folgende Hauptrennen.

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Dort setzte sich Christian Engelhart auch sofort an die Spitze und konnte seinen Vorsprung schnell Runde für Runde ausbauen, während dahinter Companc im zweiten Grasser-Lamborghini Rang zwei eroberte. „Das hat mir schon ein wenig geholfen, den Abstand weiter zu vergrößern“, gab der Deutsche zu – bis zum Boxenstopp waren es über 25 Sekunden. „Danach konnten wir das Rennen bis zum Schluss einfach nur noch kontrollieren“. Den möglichen Doppelsieg verhinderte ein Defekt am 19er-Auto beim Boxenstopp: Eine gebrochene Antriebswelle war der Grund dafür, dass Norbert Siedler gar nicht mehr ins Rennen eingreifen konnte. Der Österreicher zog trotzdem ein positives Fazit: „Nachdem wir in Misano und Monza in der ersten Runde abgeschossen worden sind, konnten wir im ersten problemfreien Rennen heute morgen sofort auf das Podium fahren! Und heute abend wäre es sicher noch einmal Platz zwei für unseren Grasser-Lamborghini geworden. Großes Lob auch an Ezequiel, der in beiden Rennen unter großem Druck seine Position verteidigt und keine Fehler gemacht hat. Für ihn war es das erste Podium in der Blancpain GT Serie.“

Mirko Bortolotti brachte den Sieg für die Nummer 63 freilich sicher nach Hause. Der Italiener war danach überglücklich: „Das war mit Sicherheit das beste Wochenende seit Beginn des Lamborghini Huracán GT3 Projekts. Ich war natürlich schon sehr happy über meine Qualifying-Runde. Eine Pole-Position mit neuem Streckenrekord ist immer cool. Danach beide Rennen zu gewinnen, zweimal schnellste Rennrunde zu fahren – das ist schon etwas ganz Besonderes. Das ganze Team hat wieder einmal einen fantastischen Job gemacht, das ist die Basis für alles.“ Dem konnte auch Engelhart nur zustimmen: „Wir haben als Team den perfekten Job abgeliefert. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass die Fahrzeugabstimmung dieses Wochenende unglaublich gut war. Es war eine Freude, unseren Lamborghini am Limit zu bewegen. Ich kann mich glücklich schätzen, unter diesen Umständen für dieses Team fahren zu dürfen, mit so einem tollen Teamkollegen wie Mirko. Nun gehen wir voller Optimismus nach Silverstone.“

Dort steht bereits am kommenden Wochenende der zweite Lauf zur Blancpain GT Endurance Serie auf dem Programm – und es gilt, die in Brands Hatch eroberte Meisterschaftsführung zu verteidigen. In der Fahrerwertung liegen Bortolotti und Engelhart fünf Zähler vor den Mercedes-Piloten Franck Perera und Maxi Bukh, in der Teamwertung liegt GRT Grasser Racing acht Punkte vor HTP Motorsport (Mercedes). Teamchef Gottfried Grasser schaut bei allem Jubel über das Top-Wochenende auch schon nach vorn: „Es ist jetzt extrem wichtig für uns, auch in Silverstone gute Punkte zu holen, um weiter an der Spitze der Meisterschaft zu bleiben. Aber ich kann es noch gar nicht glauben, was das für ein tolles Wochenende war. Es hätte fast nicht besser laufen können, die Tests in der letzten Woche haben sich voll bezahlt gemacht. Brands Hatch ist offenbar einfach eine Lamborghini-Strecke. Hier haben wir 2014 auch unseren allerersten Sprint Series Sieg gefeiert. Sehr leid tut es mir nur für das Pech der 19er-Crew 19, die alle Chancen gehabt hätte, das Hauptrennen auf Rang zwei zu beenden.“ Danken wollte Grasser vor allem „dieser unglaublichen Mannschaft, die wir haben. Nach den Unfällen in Misano und Monza sind diese Ergebnisse endlich mal das, was sich diese hart arbeitende Truppe verdient hat!“