Die Deutsche Kart Meisterschaft geht mit seinen vier Prädikaten DKM, DJKM, DSKM und DSKC in die heiße Phase. Im oberpfälzischen Wackersdorf fanden am vergangenen Wochenende die Wertungsläufe sieben und acht statt. Nach der Saisonhalbzeit im Juli, war die höchste Deutsche Kartrennserie zum zweiten Mal auf dem 1.190 Meter langen Kurs in der Oberpfalz zu Gast.
Das Wetter forderte diesmal besonders die 152 Teilnehmer aus mehr als 15 Nationen. Temperaturen an der 30 Gradmarke setzten eine gute Kondition im Kampf um die Top-Ränge voraus. Durchgesetzt haben sich letztlich Julian Müller (DSKC), Jorrit Pex (DSKM), Kas Haverkort (DJKM), sowie Dennis Hauger und David Schumacher (beide DKM). Im Titelkampf sind in Wackersdorf keine Vorentscheidungen gefallen. In allen vier Klassen bleibt es vor dem Finale in Italien spannend.
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Motorsport-Fans dürfen sich auch nach dem vierten Lauf der Deutschen Kart Meisterschaft auf die besten Szenen des Wochenende freuen. Am 10. September um 20:30 Uhr überträgt der Auto-, Motor- und Motorsportsender Motorvision.TV ein 30-minütges Highlight-Magazin. Alle Rennensind zusätzlich in voller Länge auf www.kart-dm.de zusehen.
DSKC: Doppelsieg und Führung für Julian Müller
Auch nach dem dritten Rennwochenende bleibt der Titelkampf im DMSB Schaltkart Cup spannend – die ersten drei Fahrer trennen nur neun Punkte. Angeführt wird das Klassement durch Julian Müller (Mach1 Motorsport), dabei verlief der Samstag für ihn nicht wie geplant. Im Qualifying hatte zum zweiten Mal in dieser Saison Moritz Horn (CRG TB Racing Team) die Nase vorne. Jedoch übergab er im Verlauf der Heats die Führung an Nico Gruber (KSW BirelART Austria Racing Team), mit zwei Vorlaufsiegen war der Österreicher der erfolgreichste Fahrer im Feld.Im ersten Wertungslauf steckte Gruber jedoch zurück und sah zu wie Müller zu seinem zweiten Saisonsieg fuhr. Schon früh im Rennen kämpfte er sich an die Spitze und behauptete seine Position bis zum Fallen der Zielflagge. Schnell bezogen waren auch die weiteren Plätze: David Detmers (MSR-Motorsport WST Power) aus Österreich folgte als Zweiter vor dem Niederländer Kay van Berlo (CRG Keijzer Racing). Alessio Curto komplettierte gemeinsam mit Gruber die Top-Fünf. Jedoch erhielt Letzterer im Anschluss eine Spoilerstrafe und war nur noch Siebter. Seine Position erbte Tobias Mähler (Kartshop Ampfing).
Ein ähnliches Bild dann im zweiten Finale. Diesmal schaffte es Müller jedoch nicht sich vom Rest des Feldes zu lösen. Ein Viererpulk bestehend aus dem Rheinländer, Curto, Lucas Speck (LS Kart) und Mähler lieferte sich einen tollen Kampf um den Sieg. Erst kurz nach der Rennhälfte entspannte sich die Situation und alle Positionen waren bezogen. Im Ziel hatte Müller dann doch einen deutlichen Vorsprung und feierte einen Doppelsieg. „Am Freitag in den Trainings waren wir gut unterwegs und ich sehr zuversichtlich. Doch der gestrige Tag war dann enttäuschend für mich. Heute konnten wir das Blatt wieder wenden und eine erstklassige Leistung zeigen“, zog der Sieger sein Resümee. Auf den weiteren Rängen gab es ebenfalls keine Verschiebungen. Als Fünfter komplettierte Detmers die Pokalränge.
DSKM: Sechster Titel für Jorrit Pex in greifbarer Nähe
Auch an diesem Wochenende wurde deutlich, dass Jorrit Pex (CRG Holland) eine Ikone in der Deutschen Schaltkart Meisterschaft ist. Der fünffache Champion aus den Niederlanden war nicht zu bremsen. Nach der Bestzeit im Qualifying, folgten Siege in den Vorläufen und beiden Wertungsläufen. Damit baute der CRG-Fahrer seine Führung in der Gesamtwertung aus und hat den sechsten Titel vor Augen. „Es war ein perfektes Wochenende für uns. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und bin glücklich über den Doppelsieg. Umso schöner ist es, dass mein Bruder Stan ebenfalls zwei Mal auf dem Podium stand“, war der Niederländer zufrieden im Ziel.Nach dem sich Pex im ersten Rennen bereits früh an der Spitze absetzte, drohte auch Verfolger Jeremy Iglesias (Formula K Racing Team) keine Gefahr. Der Pilot aus Frankreich holte einen sicheren zweiten Platz. In der Vergabe um Rang drei war es hingegen deutlich knapper. Stan Pex (CRG Holland) musste stets seine Gegner im Auge behalten, verteidigte aber letztlich den verbleibenden Podestrang vor Bas Lammers (Sodikart) und Martijn van Leeuwen (Energy Corse). Der Deutsche Daniel Stell (Mach1 Motorsport) wurde Sechster vor dem aktuellen Europameister Leon Köhler (KSM Schumacher Racing Team) auf Rang sieben.
Kurzzeitig schien sich im zweiten Durchgang das Blatt zu wenden. Iglesias übernahm nach dem Start die Führung, aber Jorrit Pex ließ sich so leicht nicht abschütteln. Der Niederländer kämpfte sich nach drei Runden zurück auf den ersten Platz und baute prompt seinen Vorsprung aus. Auch durch eine kurzzeitige Slow-Phase war er am Ende nicht zu bremsen und feierte einen Doppelsieg. Für noch mehr Freude in der Pex-Familie sorgte der kleinere Bruder Stan mit einem zweiten Rang. Iglesias wurde Dritter vor Lammers und van Leeuwen. Mit seinem Doppelsieg baute Jorrit Pex seine Führung in der Meisterschaft weiter aus. Vor dem Finale in Italien haben nur noch er und sein Bruder Stan realistische Chancen auf den Titel.
DJKM: Kas Haverkort räumt voll ab
Bereits mit der Pole-Position im Zeittraining unterstrich der Niederländer Kas Haverkort (CRG Keijzer Racing) seine Ambitionen im Titelkampf. „Ich möchte versuchen so viele Punkte wie möglich zu holen“, sagte der Youngster vor dem Rennwochenende. In den späteren Heats und auch Finals gab es für ihn kein Halten mehr. Am Ende jubelte er über zwei blitzsaubere Start-Ziel-Siege und der vorläufigen Führung im Gesamtklassement: „Das war ein perfektes Rennwochenende für uns. Ich war von Anfang bis Ende der schnellste Fahrer im Feld und habe nun die Führung in der Meisterschaft übernommen. Ein großer Dank an das Team, beim Finale in Italien werden wir noch einmal voll angreifen, um den Titel zu holen.“Auf den Verfolgerrängen gab es hingegen einige Verschiebungen. Im ersten Lauf übernahm Hadrien David (Chiesa Corse) die Rolle des Jägers. Der Franzose bekam aber nie die Möglichkeit den Führenden zu attackieren. Nach 17 Runden fuhr er einen sicheren zweiten Rang nach Hause. Deutlich mehr Arbeit hatte der Dritte Hugo Sasse (CRG TB Racing Team). Als Siebter in das Rennen gestartet, fuhr bis auf das Podium nach vorne. Bis zum Fallen der Zielflagge musste er sich aber gegen seine Mitstreiter William Wulf (AF Competition) und Levi O´Dey (KSM Schumacher Racing Team) wehren. „Das Rennen war am Ende sehr gut für mich. Für die Meisterschaft habe ich wichtige Punkte gesammelt“, fasste Sasse zusammen.
Im zweiten Wertungslauf hatte Hadrien David nicht solch ein einfaches Spiel. Vom ersten Meter an hingen ihm seine Gegner dicht im Nacken. Sasse machte es am Ende spannend: In der letzten Runde zog der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport noch an dem Zweitplatzierten vorbei. Hinter den beiden folgten Wulf und O´Dey als Vierter und Fünfter. Der Meisterschaftskampf gewinnt vor dem Finale noch einmal an Brisanz. Die beiden Spitzenreiter Haverkort und Sasse trennen nur ein Punkt.
DKM: Hauger und Schumacher teilen sich Siege
Der amtierende Juniorenmeister Dennis Hauger (CRG Holland) knüpfte bereits am Samstag an seine Erfolge des vergangenen Rennens an. Im Zeittraining überließ er die Pole-Position noch seinem Markenkollegen Kilian Meyer (CRG Holland), übernahm aber bereits nach den Vorläufen die Führung im Zwischenklassement. Aus dieser gab es im ersten Finale kein Halten mehr für den Norweger. Zum dritten Mal in Folge stand er am Ende auf dem obersten Treppchen des Siegerpodiums. „Das gesamte Team hat ein Ziel vor Augen und arbeitet sehr fokussiert. Das Rennen verlief wie erhofft und war wichtig für die Meisterschaft“, sagte der Youngster im Siegerinterview.Auf den weiteren Rängen etablierte sich der Deutsche Tim Tröger (CRG TB Racing Team) im ersten Renndrittel als Zweiter, musste letztlich aber Polesetter Meyer ziehen lassen und verteidigte im Ziel Rang drei gegen Vorjahresmeister Paavo Tonteri (KSM Schumacher Racing Team) aus Finnland und Luke Füngeling (JS Evolution). Wichtige Punkte im Titelkampf büßte hingegen David Schumacher (KSM Schumacher Racing Team) ein. Nach einer starken Aufholjagd lag er bereits auf dem siebten Platz, verlor aber durch eine Kollision viele Plätze und wurde nur als 19. abgewinkt.
Schumacher sorgte dann aber im zweiten Finale für Furore: Mit einem sensationellen Start preschte er bereits in der ersten Kurve bis in die Top-Ten nach vorne und war bis zum Überqueren der Ziellinie nicht mehr zu bremsen. Der Tony Kart-Fahrer überholte einen Gegner nach dem anderen und wurde letztendlich als verdienter Sieger abgewinkt. „Das war ein unglaubliches Rennen. Solch ein Start gelingt einem nur selten. Ich habe in der ersten Kurve zehn Plätze aufgeholt. Nach den verlorenen Punkten im ersten Lauf, war der Sieg wichtig für die Meisterschaft. Bis zum Finale werden wir noch einige Tests absolvieren und dann angreifen“, blickte Schumacher bereits auf die entscheidenden Rennen. In der Meisterschaftswertung hat der Erftländer nun 38 Punkte Rückstand auf Hauger. Für den war der zweite Wertungslauf deutlich spannender: Erst kurz vor dem Ziel ergatterte er noch Position zwei vor dem deutschen ADAC Stiftung Sport-Piloten Luca Maisch (CRG TB Racing Team) und seinem Teamkollegen Meyer. Der Sachse Tröger landete als Fünfter wieder in den Pokalrängen.
Zum großen Showdown in der Deutschen Kart Meisterschaft kommt es nun vom 20.-22. Oktober im italienischen Lonato. Erstmalig in der Geschichte der höchsten deutschen Kartrennserie gastiert diese in Italien.