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DTM
15.06.2017

Die DTM ist am Wochenende in Budapest

Zum ersten Mal in dieser Saison betritt die DTM am kommenden Wochenende internationalen Asphalt. Auf dem Hungaroring stehen die Rennen Nummer fünf und sechs auf dem Plan. Nach 1988, 2014 und 2016 ist die renommierte Tourenwagenserie zum vierten Mal in Budapest zu Gast. Im Fokus stehen der Führende der Gesamtwertung, Lucas Auer im Mercedes-AMG, sowie sein engster Verfolger, der Audi-Pilot Jamie Green. Nachholbedarf hat BMW.

Scheinbar spielerisch läuft es momentan für den Österreicher Auer und den Briten Green. Vor dem ersten Auslandsstopp in 2017 ist für „Luggi“ alles rosarot: zwei Siege auf zwei verschiedenen Rennstrecken, in allen vier Rennen in den Punkten. In Hockenheim verteidigte er nach Pole Position in der Schlussphase des ersten Rennens seinen Erfolg gegen den ihm im Nacken sitzenden Timo Glock, am Lausitzring fuhr er im ersten Lauf einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg heraus. Von weiter hinten kann er es aber auch. In Hockenheim ging es in Rennen zwei von acht auf vier, am Eurospeedway von 15 auf zehn. Auer stapelt dennoch tief: „Wir haben bisher vier von achtzehn Rennen gefahren. Davon konnte ich zwei gewinnen, was an sich ja schon ein Wahnsinn ist. Budapest ist eine coole Stadt und hat eine coole Rennstrecke. Die letzten Rennen waren für uns hier aber nicht einfach. Allerdings müssen wir abwarten, wie es in diesem Jahr mit dem neuen Reglement und den Reifen aussieht. Ich werde wie immer 100 Prozent geben und dann warten wir ab, was dabei herauskommt.“

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Fakt ist, der 22-jährige Mercedes-AMG-Pilot führt die Wertung mit 69 Punkten an, 16 Zähler vor Audi-Pilot Jamie Green, der die anderen beiden Rennen gewinnen konnte. Der Brite wird am Mittwoch 35 und ist ein großer Fan des Hungarorings: „Die Strecke zählt für mich zu den größten Herausforderungen im Rennkalender. Aufgrund der vielen Kurven und kurzen Geraden muss man ständig bremsen und direkt wieder beschleunigen. Es gibt keinen Abschnitt, in dem man das Lenkrad locker halten kann, man hat keine Zeit, um nachzudenken.“

BMW liegt nach vier Rennen noch hinter den Erwartungen zurück. Timo Glock ist als Achter mit 25 Punkten bester Fahrer des Münchner Herstellers. In der Markenwertung liegt BMW bereits 123 Punkte hinter Mercedes und 113 hinter Audi. Titelverteidiger Marco Wittmann fährt als Gesamtelfter der Musik derzeit hinterher. „Es war ein schwieriger Start für uns. In Hockenheim habe ich aber mehr Punkte mit heimgenommen als letztes Jahr. Wir müssen jetzt kämpfen, um uns wieder nach vorne zu fahren“, unterstreicht der BMW-Werksfahrer.

Während Mercedes mit dem C63 AMG scheinbar die beste Lösung fürs Zeittraining auf die Hankook-Reifen gestellt hat, hat der RS 5 von Audi Vorteile über die Renndistanz, insbesondere dank des schonenden Umgangs mit den Reifen. „Wir haben im Winter bei den Tests sehr viel Wert darauf gelegt, weil wir wussten, dass die Renn-Performance bei den neuen Regeln entscheidend sein wird“, sagt Mattias Ekström, derzeit Gesamtsechster mit 32 Punkten. Beim zweiten Rennen am Lausitzring narrte der Schwede die Konkurrenz mit einem Boxenstopp in Runde eins, anschließend fuhr der „Reifenflüsterer“ von Rang acht beim Start bis auf Platz zwei vor.

Der Auftritt der DTM in Budapest ist für Audi gewissermaßen ein Heimspiel. Das Werk in Győr ist nur eineinhalb Stunden von der Rennstrecke entfernt, viele der rund 11.000 Mitarbeiter werden vor Ort sein. 2016 feierten die Ingolstädter zwei Doppel-Siege durch Mortara und Green sowie Ekström und Tambay. Insgesamt verzeichneten die Autos mit den vier Ringen in diesem Jahr elf Top-Ten-Platzierungen und zum ersten Mal gelang es einem Automobilhersteller, die ersten vier Startreihen bei einem DTM-Rennen für sich zu behaupten. BMW hofft derweil auf die Trendwende. Nicht ganz unbegründet. Insbesondere im zweiten Rennen des Vorjahres waren die Münchner mit den Plätzen drei, vier, fünf, sieben und neun omnipräsent in den Top Ten.

Der 4,381 Kilometer lange Hungaroring gilt als anspruchsvolle Strecke. Für Mercedes-AMG-Pilot Paul Di Resta ist der Kurs im Land der Magyaren „eine echte Herausforderung. Es ist schwierig, hier das richtige Setup zu finden. Die Charakteristik ist nämlich ganz anders als bei den übrigen Strecken“. Sein Markenkollege Gary Paffett ergänzt: „Die Strecke weist viele Kurven und nur relativ wenige Geraden auf. Die meisten Kurven sind mittelschnell, es gibt aber auch einige schnellere Kurven. Es ist ein interessantes Layout.“

Die Fahrer erwartet in der Tat ein Streckenverlauf, der ihre Grenzen auslotet. Zahlreiche langsame Kurven machen das Überholen zu einer kniffligen Aufgabe. Langsam ist es am Hungaroring an mehreren Stellen: Kurve eins und zwei werden jeweils im zweiten Gang genommen, gleiches gilt für die Schikane. Spannend wird es in den Kurven vier und elf, jeweils im vierten Gang bei rund 160 km/h, einmal nach links, einmal nach rechts. In diesen Passagen wirkt die höchste Querbeschleunigung. Und diese Passagen erwischt man besser präzise, denn ein Fehler im Kurvengeschlängel des „flachen Tellers“ rächt sich. Diesen Beinamen erhielt der Hungaroring aufgrund seiner Topografie. Während der Kurs in einem Tal liegt, können die Zuschauer von den höher gelegenen Tribünen rund 80 Prozent der Strecke einsehen. Die beste Gelegenheit zum Überholen bietet sich am Ende der langen Start-Ziel-Geraden, beim Anbremsen aus ca. 250 km/h, bevor die Strecke scharf nach rechts abknickt.
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