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FIA WEC
15.10.2017

Doppeltes Podium für 911 RSR bei Regen und Nebel

Beim Sechsstundenrennen auf dem Fuji Speedway in Japan hat das Porsche GT Team mit seinen Porsche 911 RSR unter schwierigsten Witterungsbedingungen ein doppeltes Podium geholt. Bei Regen und Nebel sicherten sich Richard Lietz (AT) und Frédéric Makowiecki (FR) am Sonntag auf der 4,563 Kilometer langen Traditionsrennstrecke am Fuße des Mount Fuji nach langer Führung den zweiten Platz in der am stärksten besetzten Klasse GTE-Pro.

Damit verbesserten sie ihre Titelchancen in der GT-Fahrer-Weltmeisterschaft, wo sie vor den letzten Saisonrennen in Shanghai und Bahrain mit nur noch fünf Punkten Rückstand auf die Spitzenreiter weiter auf dem zweiten Platz liegen. Ihre Teamkollegen Michael Christensen (DK) und Kévin Estre (FR), die durch eine unverschuldete Kollision um den möglichen ersten Sieg für den neuen 911 RSR in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC gebracht wurden, kamen als Dritte ins Ziel. 

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Es regnete in Strömen auf dem Fuji Speedway und der Heilige Berg versteckte sich hinter dunklen Wolken, als Patrick Dempsey die 26 Starter mit der grünen Flagge ins Rennen schickte. Der Hollywoodstar hatte 2015 mit seinem Porsche 911 RSR in Fuji sein erstes Weltmeisterschaftsrennen gewonnen. Diesmal drückte der Porsche-Markenbotschafter als Teilhaber von Dempsey Proton Racing seinem Team die Daumen. Mit Erfolg: Porsche Young Professional Matteo Cairoli (IT), Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim), die in dieser Saison bereits zwei Siege am Nürburgring und in Mexiko feiern konnten, sicherten sich als Dritte in der Klasse GTE-Am eine weitere Podiumsplatzierung. Damit holten sie sich die Führung in der Gesamtwertung der FIA Endurance Trophy zurück.

Wegen des starken Regens startete das Rennen hinter dem Safety Car. Erst nach fünf Runden hatte das Feld erstmals freie Fahrt. In der Klasse GTE-Pro erwischte Richard Lietz von der Pole-Position den besten Start, aber auch Michael Christensen kam im zweiten 911 RSR gut weg: Nach sieben Runden hatte er bereits zwei Plätze gut gemacht und war Dritter. Als sich die Witterungsbedingungen weiter verschlechterten, ging nach etwas über einer Stunde erneut das Safety Car auf die Strecke, bevor das Rennen wegen der schlechten Sicht mit der roten Flagge unterbrochen wurde. Die Fahrer parkten ihre Autos auf der Start-Ziel-Geraden. Der Neustart erfolgte nach 32 Minuten, und nach gut zwei Stunden, als Spitzenreiter Richard Lietz seinen ersten Boxenstopp einlegte, eroberte Michael Christensen die Spitze.

Nach 2:20 Stunden entschied die Rennleitung wegen der schlechten Sichtverhältnisse, das Safety Car erneut auf den regennassen Fuji Speedway zu schicken. Beide 911 RSR fuhren an die Box, tankten aber nur kurz, um möglichst schnell wieder zurück auf die Strecke zu kommen. Schon da war klar, dass die Rennstrategie an diesem Tag eine entscheidende Rolle spielen würde. Diesmal blieb das Safety Car 26 Minuten draußen. Nach der Hälfte der Distanz war Michael Christensen Vierter, Richard Lietz Fünfter. Der Däne hatte sich gerade wieder auf den dritten Platz vorgekämpft, als er in seinem Tatendrang erneut durch das Safety Car eingebremst wurde. Die Strategen des Porsche GT Teams holten beide 911 RSR zum Fahrerwechsel an die Box. Bei der Startnummer 92 löste Kévin Estre Michael Christensen ab, im zweiten 911 RSR (Nummer 91) stieg Richard Lietz aus und Frédéric Makowiecki ein. Kurz nachdem die Rennleitung die Regenschlacht wieder freigegeben hatte, setzte sich Kévin Estre an die Spitze, Frédéric Makowiecki war Dritter.

Die vierte Safety-Car-Phase dieses unberechenbarsten Rennens der Saison war die erste, die durch einen Unfall ausgelöst wurde. Entsprechend schnell ging es weiter, zumal auch der Regen etwas nachließ. Dafür zog Nebel auf. Der war jedoch keine Entschuldigung für den Rammstoß eines bereits überrundeten Ford-Piloten, der dem führenden Kévin Estre nahezu ungebremst ins Heck fuhr und in einen Dreher zwang. Entsprechend beschädigt war der 911 RSR des Franzosen: Die Aerodynamik an der Front sowie der Diffusor am Heck waren durch die Kollision beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Das hatte zur Folge, dass er nicht nur auf den dritten Platz zurückfiel, sondern fortan auch noch rund eine Sekunde pro Runde auf die Spitze verlor. Dass die Führung an seinen Teamkollegen und Landsmann Frédéric Makowiecki fiel, war da nur ein schwacher Trost. Zumal der später bei einem engen Überholmanöver eines Ferrari zurückstecken musste und die Führung verlor. Von da an fuhren er auf dem zweiten und Kévin Estre auf dem dritten Platz.

Als der Nebel am Fuji Speedway immer dichter wurde und die Piloten zunehmend die schlechte Sicht beklagten, löste die Rennleitung nach 4:19 Stunden eine erneute Safety-Car-Phase aus. 13 Minuten später wurde dem Feld mit der roten Flagge eine weitere Zwangspause verordnet. Es war die letzte dieses ereignisreichen siebten Saisonrennens der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC: Da keine Besserung in Sicht war, wurde das Rennen nicht mehr neu gestartet.

Der achte Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC wird am 5. November in Shanghai/China ausgetragen.
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