Freitag, 27. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
FIA WEC
19.09.2017

Ford-GT-Piloten nach schwierigem Lauf weiter WM-Spitzenreiter

Auf dem texanischen Circuit Of The Americas erlebte das Werksteam Ford Chip Ganassi Racing eines der schwierigsten Rennen der diesjährigen FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Die Mannschaft hatte schon im Vorfeld vermutet, dass die hohen Asphalttemperaturen dem Auto Schwierigkeiten machen würden.

Diese Befürchtung bewahrheitete sich: Zwar beendeten beide Ford GT das Sechsstundenrennen ohne technische Probleme, verpassten aber die Spitzenpositionen. Der Ford GT mit der Startnummer 67 sah die Zielflagge als Siebter der LM GTE Pro-Klasse, die Startnummer 66 lief eine Position dahinter auf Rang acht ein. Obwohl die Punkteausbeute damit geringer ausfiel als gewohnt, führen Andy Priaulx und Harry Tincknell nach dem sechsten von neun WEC-Läufen nach wie vor die WM-Fahrertabelle an. Ihr Vorsprung auf die besten Verfolger beträgt sechs Zähler. In der Herstellerwertung liegt Ford auf Rang zwei.

Anzeige
„Das war heute eindeutig nicht unser Tag“, bekennt Dave Pericak, Global Director Ford Performance. „Auf diesem Kurs hatten wir schon oft Schwierigkeiten, aber das darf keine Entschuldigung sein. Wir müssen uns jetzt zusammensetzen um zu analysieren, was hier falsch gelaufen ist. Und dann müssen wir sicherstellen, dass uns das nicht noch einmal passiert. Es folgen noch drei Rennen, von denen wir wissen, dass sie uns liegen müssten. Wir haben auf allen drei verbleibenden Strecken Siegchancen und deshalb konzentrieren wir uns auf nichts anderes. Wir haben die Markenweltmeisterschaft nach wie vor im Visier.“

Andy Priaulx startete im Ford GT mit der Startnummer 67 aus der ersten Reihe. Doch dann wurde sein Auto im Startgetümmel von einem Gegner am Heck touchiert, wodurch er auf Position sieben zurückfiel.

„Nachdem wir in der ersten Kurve von einem Gegner getroffen wurden, ging es nur noch bergab“, berichtet Priaulxs Cockpitpartner Harry Tincknell. „Der Treffer selbst richtete nicht einmal großen Schaden an, aber wir hatten heute nicht die erwartete Rennpace. Als ich Andy im Cockpit ablöste, fuhr ich auf der härteren Reifenmischung. Wir holten einfach nicht die nötige Performance aus diesem Reifentyp heraus. Ich habe am Steuer alles gegeben, aber wenn kein Grip da ist, kannst du als Fahrer wenig ausrichten.“

Nach diesem schwierigen zweiten Stint wechselte die Crew des Ford GT mit der Startnummer 67 die Strategie und setzte auf die weichere Reifenvariante. Dadurch handelte sich die Mannschaft zwar längere Boxenstopps ein, weil dieser Reifentyp jeweils nur einen Stint pro Satz zuließ. Dafür stimmte die Performance auf der Strecke wieder.

„Andys nächster Stint war sehr stark, und auch als ich wieder ins Auto stieg, fühlte es sich gut an“, so Tincknell weiter. „Dummerweis gab es bei einem Reifenwechsel dann ein Problem mit einer klemmenden Radmutter, das uns locker 40 Sekunden kostete. Zum Glück führen wir immer noch in der Fahrer-WM. Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Anteil vom Pech aufgebraucht haben. Jetzt freuen wir uns auf das Rennen in Fuji, wo wir voriges Jahr gewinnen konnten.“

Der Ford GT mit der Startnummer 66 und der Paarung Stefan Mücke/Olivier Pla im Cockpit ging von Startplatz fünf ins Rennen. Bis eine Stunde vor Rennende sah es so aus, als könnte das Duo diese Position auch ins Ziel bringen. Doch dann sprach die Rennleitung wegen eines Verstoßes gegen die Safety Car-Bestimmungen eine Stop-and-Go-Strafe aus, wodurch die Nummer 66 auf Rang acht zurückfiel.

„Für uns war das zweifellos das bisher schwierigste Rennen des Jahres“, sagt Stefan Mücke. „Dass die Performance durch die Hitze während des Rennens so in den Keller ging, kam für uns überraschend. Nach den Trainings und dem Qualifying waren wir noch sehr zuversichtlich. Wir müssen herausfinden, warum wir uns im Vergleich zu den ersten Sessions im Rennen so schwer taten. Trotz allem hätten wir eine bessere Platzierung erreicht, wenn wir nicht während der Safety Car-Phase zu Rennmitte viel Zeit verloren hätten – und dann kam zum Schluss auch noch die Stop-and-Go-Strafe. Dieses Resultat ist besonders für unsere Mechaniker sehr frustrierend, denn die Jungs haben bei den Boxenstopps herausragende Arbeit geleistet. Wir schauen jetzt voraus auf das Rennen in Japan, wo es um einiges kühler sein dürfte. Voriges Jahr erzielten wir dort ein gutes Resultat. Ich glaube, unsere Zeit kommt jetzt erst.“

Der japanische WEC-Lauf, siebtes von neun Saisonrennen, startet am 15. Oktober 2017 auf dem Fuji Speedway.
Anzeige