FIA WEC
21.11.2017
Ford GT-Piloten verpassen trotz Podestplatz erhofften Fahrer-WM-Titel
Die ersten beiden Rennstunden verliefen für beide Ford GT-Crews viel versprechend. Priaulx kämpfte den führenden Ferrari mit der Startnummer 71 nieder und übernahm die Spitze. Stefan Mücke im anderen Ford GT mit der Startnummer 66 arbeitete sich um zahlreiche Positionen nach vorn, sein Partner Olivier Pla knüpfte nach dem Fahrerwechsel an die starke Performance an. Über die Gesamtdistanz konnten beide Crews jedoch nicht die Pace der Ferrari mitgehen. Der Podestplatz der Startnummer 67 genügte nicht für den Gewinn des Fahrertitels.
„Das Rennen entwickelte sich nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten“, gab Ganassis WEC-Teamchef George Howard-Chappell zu. „Wir wussten, dass wir nicht allzu große Titelchancen besaßen, doch in den frühen Rennphasen sah es so aus, als könnten wir es doch noch möglich machen. Letztlich fehlte es uns etwas an Tempo. Dann gab es auch noch ein kleines Problem beim Boxenstopp der Startnummer 67 zu Rennmitte - aber es hätte wohl auch ohne diesen Zwischenfall nicht gereicht. Unser Team hat erneut großartige Arbeit geleistet, Andy Priaulx und Harry Tincknell fuhren wie in der ganzen Saison herausragend. Wir freuen uns jetzt schon aufs nächste Jahr.“
Harry Tincknell übernahm den Startstint und fuhr im Ford GT mit der Startnummer 67 schnell auf Podestkurs, als er den zweitplatzierten Aston Martin überholte. Er und Priaulx kämpften über die gesamte Renndauer mit maximalem Einsatz und beendeten das Saisonfinale auf Rang drei.
„Am Anfang sah es so aus, als hätten wir eine Siegchance, doch insgesamt fanden wir heute keine Antwort auf die Pace der Ferrari“, fasst Priaulx zusammen. „Unser Reifenverschließ hielt sich absolut im Rahmen, aber unser Tempo reichte einfach nicht. Trotzdem hatte ich ein tolles Rennen. Meine drei Stints habe ich sehr genossen und einige gute Überholmanöver gezeigt. Insgesamt blicken wir auf eine brillante Saison zurück mit zwei Siegen, Platz zwei in Le Mans und Titelchancen bis zur letzten Zielflagge.“
Im Ford GT mit der Startnummer 66 bestritt Stefan Mücke die Startphase, die er vom Ende der Startaufstellung in Angriff nehmen musste. Die vor ihm gestarteten GTE Am-Fahrzeuge passierte er zügig und machte sich an die Verfolgung des Nummer-92-Porsche. Er und Olivier Pla beendeten das Rennen als Fünfte.
„Mein erster Stint verlief sehr gut, ich hatte gute Zweikämpfe, konnte einen der Porsche überholen und zum Aston Martin aufschließen“, berichtet der Berliner. „Das Auto fühlte sich sehr gut an. Es war eine Herausforderung, die Reifen nicht zu überfordern, aber auch das klappte gut. Leider verloren wir viel Zeit, als wir während einer Gelbphase unseren Boxenstopp einlegten und das Rennen gerade dann wieder freigegeben wurde. Das hat uns 30 Sekunden gekostet.“
Die 6 Stunden von Bahrain waren der letzte Lauf der diesjährigen Langstrecken-Weltmeisterschaft. Die neue WEC-Saison beginnt im Frühjahr 2018 mit dem Prolog im südfranzösischen Le Castellet.