Formel 4
03.08.2017
Zweite Saisonhälfte: Meisterschaftskampf spitzt sich zu
Die Rennen auf dem Nürburgring sind zugleich das Heimspiel für das Team US Racing. Daher fiebert der Kerpener Rennstall des ehemaligen Formel-1-Stars Ralf Schumacher und Gerhard Ungar dem Wochenende besonders entgegen. Schumacher, der den Traditionskurs in der Eifel als eine seiner Lieblingsstrecken bezeichnet, fuhrt dort in seiner aktiven Zeit selbst unzählige Runden und wagte einst in der ADAC Formel Junior vor 25 Jahren seine ersten Schritte im Motorsport. Im zweiten Jahr ist er nun als Teamchef in der Nachwuchsserie aktiv.
In der vergangenen Saison hat es mit einem Sieg auf dem Nürburgring für US Racing nicht geklappt – Jannes Fittje (18) belegte 2016 im dritten Rennen den vierten Rang und verbuchte damit das beste Ergebnis eines US Racing-Piloten – an diesem Wochenende soll es aber endlich mit der ersten Podiumsplatzierung klappen. Die Hoffnungen von US Racing ruhen dabei insbesondere auf Nicklas Nielsen (20, DK), der Rookiemeister belegt aktuell den vierten Rang in der Gesamtwertung. Insgesamt sind vier Piloten von US Racing dabei.
Die ADAC Formel 4 begrüßt am Nürburgring zudem einen prominenten Debütanten. Enzo Fittipaldi (16, BR) wird erstmals in der Highspeedschule des ADAC starten, der Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi sitzt dabei wie in der italienischen Formel 4 im Rennwagen des Prema Powerteams. „Der Nürburgring ist eine tolle Strecke, ich freue mich auf die Herausforderung und will gute Ergebnisse erzielen“, sagt der Brasilianer: „In der ADAC Formel 4 sind viele starke Fahrer am Start, ich werde hier sicherlich viel lernen können.“
Auch dabei ist Artem Petrov (17, RU), der bereits am Red Bull Ring für Lechner Racing sein ADAC Formel 4-Debüt gefeiert hatte und nun für das portugiesische Team DR Formula Racing fährt, das erstmals in der Serie startet.
Im Fokus ist aber das umkämpfte Rennen um die Meisterschaft mit Juri Vips an der Spitze. Der Este hat 150 Punkte auf dem Konto und damit sieben mehr als Felipe Drugovich (143) und neun mehr als Marcus Armstrong (141). In sieben der bisherigen zwölf Rennen stand einer der drei Fahrer ganz oben auf dem Siegertreppchen, das Trio überzeugt im bisherigen Saisonverlauf vor allem mit konstanten Leistungen.
„Fehler sind sehr, sehr teuer“, sagt Juri Vips: „Die Konkurrenz ist einfach sehr stark. Wir müssen schauen, dass wir unsere Aufgaben so gut wie möglich lösen und möglichst wenige Fehler machen.“
Vips hat gute Erinnerungen an den Nürburgring, im vergangenen Jahr fuhr er dort zweimal aufs Podium. Drugovich holte in seinem Rookiejahr auf dem Traditionskurs dagegen nur einmal Punkte, und Marcus Armstrong ist noch nie in einem Formel-4-Rennwagen auf dem Nürburgring unterwegs gewesen. Bislang kommt Armstrong in seinem ersten Jahr in der ADAC Formel 4 jedenfalls bestens zurecht, er holte bereits zwei Siege und gleicht sein Erfahrungsdefizit durch mutige und schnelle Fahrweise aus.
Hinter dem Führungstrio folgt Nicklas Nielsen mit derzeit 93 Punkten, er führt ein US Racing-Trio auf den Plätzen vier bis sechs an. Kim-Luis Schramm (20, Wümbach) ist mit 86 Zählern Fünfter vor dem Schweizer Fabio Scherer (18) mit 83. Der Hildener Julian Hanses (19, US Racing) ist mit 67 Punkten Neunter.
Spannend bleibt es auch bei den Rookies – erst in Oschersleben gab es in der Wertung der Nachwuchspiloten wieder einen Führungswechsel. Aktuell liegt Mick Wishofer (17, AT, Lechner Racing) an der Spitze, er hatte in der Motorsport Arena in allen drei Rennen die Rookiewertung gewonnen. Der Wiener hat 201 Punkte, ihm folgen Charles Weerts (16, BE, Motopark) mit 187 Punkten und Laurin Heinrich (15, Kürnach, Rennsport Rössler) mit 167. Auch Richard Wagner (17, Amberg, Lechner Racing) hat mit 160 Punkten noch alle Chancen.