Ein Saisonabschluss nach Maß – mit wenigen Abstrichen. Der Schweizer Giorgio Maggi hat mit seinen Teamkollegen Struan Moore und Fabian Schiller beim Saisonfinale der Asian Le Mans Series 2016/2017 auf dem Sepang International Circuit eingefahren. Auf dem berühmten Formel-1-Kurs gab das Team Race Performance mit Bestzeit im zweiten Freien Training die Pace vor. Auch im Rennen wäre von Startplatz drei ein Sieg möglich gewesen. Nach einer Startkollision und technischen Problemen im weiteren Verlauf der 4h von Sepang haben Maggi und Co. das Maximum aus den Möglichkeiten herausgeholt.
Giorgio, ihr habt im letzten Saisonrennen Platz zwei eingefahren. Bist du zufrieden mit dem Ergebnis?
Giorgio Maggi: „Nach einem Rennen auf dem Podest zu stehen, ist natürlich immer klasse. Aber ich bin mir sicher, dass sogar ein Sieg möglich gewesen wäre. Wir haben mit der Bestzeit im zweiten Freien Training aufgezeigt, dass wir den Speed hatten, um auch das Rennen zu gewinnen. Wir waren vom ersten Training an vom Fleck weg schnell. Großes Lob an das Team, das uns wirklich ein perfektes Auto hingestellt hat.“
Ihr seid euer bestes Qualifying der Saison gefahren und habt die Pole-Position um lediglich zwei Zehntelsekunden verpasst...
Giorgio Maggi: „Ja, da hat das gesamte Team einen fantastischen Job gemacht. Struan saß beim 15-minütigen Qualifying hinter dem Steuer, hat sich von Runde zu Runde verbessert und ist den beiden Führenden immer näher gekommen. Allerdings glaube ich nicht, dass mehr drin gewesen wäre als Platz drei. In unserer schnellsten Runde hatten wir zwei Sektorenbestzeiten, wir haben das Maximum aus unserem Auto herausgequetscht. Allerdings wussten wir auch, dass wir bei einem sauberen Rennen schnell unterwegs sein sollten.“
Ein sauberes Rennen blieb euch leider verwehrt. Gleich am Start habt ihr ein paar Plätze verloren. Was ist passiert?
Giorgio Maggi: „Ich saß als Erster hinter dem Steuer und bin einen Doppelstint gefahren. Ich kam am Start sehr gut weg, zog innen am Zweitplatzierten vorbei und habe auch gleich noch den Führenden attackiert. Er war außen und ich blieb auf der Innenseite. Am Kurveneingang habe ich die Kerbs hart genommen, um genug Platz zu lassen. Doch er fuhr die Kurve etwas spitz an, worauf ich ihm nicht mehr ausweichen konnte und berührte ihn am rechten Hinterreifen. Er verlor die Kontrolle über das Auto und drehte sich. Ich musste ebenfalls einen weiten Bogen fahren und habe einige Positionen verloren.“
Nach der Kollision hattet ihr mit etwas Problemen zu kämpfen. Was war da los?
Giorgio Maggi: „Die gesamten vier Stunden über hatten wir mit besorgniserregend erhöhter Wassertemperatur zu kämpfen. Das Team hat gleich nach Rennbeginn schnell darauf reagiert und einige Einstellungen geändert. Von da an bin ich ohne Limiter gefahren und durfte vor allem beim Herunterschalten den Motor nicht überdrehen. Das war eine harte Nuss, ich musste meinen gesamten Fahrstil auf die neuen Gegebenheiten anpassen.“
Im letzten Stint habt ihr noch einmal alles auf eine Karte gesetzt und nach vorn attackiert...
Giorgio Maggi: „Ja, wenige Runden vor Schluss hat das Team Struan angewiesen, alles aus dem Motor herauszuholen, auch wenn wir alle wussten, dass wir ein hohes Risiko eingehen. Alle in der Box hatten sämtliche Anzeigen im Auge, vor allem die Wasser- und Öltemperatur bereiteten uns Sorgen. Glücklicherweise ging alles gut aus und mit voller Leistung eroberte Struan Rang zwei. Das war eine klasse Leistung.“
Du hast nun deine erste Saison in einem LMP2-Boliden hinter dir. Wie fällt dein Fazit aus?
Giorgio Maggi: „Ich habe jedes Rennwochenende genossen. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, endlich einmal ein Auto zu fahren, das viel Aero und Leistung hat – ein richtiges Rennauto eben. Mit meinen Teamkollegen bin ich bestens klar gekommen. Unsere Zusammenarbeit war hochprofessionell, gleichzeitig hatten wir aber auch eine Menge Spaß miteinander. Ein großes Lob auch an das gesamte Team Race Performance. Jeder Einzelne hat einen fantastischen Job abgeliefert und war bis in die Haarspitzen motiviert. Mein persönliches Ziel, möglichst viel dazu zu lernen, habe ich erreicht. Da ich kommende Saison hoffe, in der LMP2-Klasse der ELMS an den Start zu gehen, war es mir sehr wichtig, aus den Asien-Rennen viel Erfahrung mitzunehmen. Ich will beim ersten Test der neuen Saison von Anfang an bei der Musik dabei sein.“