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PCHC
10.07.2017

Berwanger und Horn siegen bei heißen Temperaturen

Extrem heiße Temperaturen herrschten beim vierten Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge. Auf dem Hockenheimring war die PCHC in zwei Feldern unterwegs. Bei den „Modernen“ holten Kim Berwanger und Klaus Horn (beide 997 GT3 Cup) die Siege, während Georg Vetter (964 Carrera 2) und „vom Lochstopf“ (993) bei den „Historischen“ gewannen.

Der vierte Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge war ein wahrer Kraftakt für Mensch und Material. Temperaturen weit über der 30 Grad Marke verlangte den Teilnehmern alles ab. Da die niederländische Porsche Club Racing Serie im Badischen dabei war, konnte das Starterfeld erstmals in zwei separate Gruppen aufgeteilt werden. Trotz der Hitze bot das Feld der „Modernen“ zwei extrem spannende Rennen. Im ersten Rennen war es Kim Berwanger, der sich nach spannendem Zweikampf auf den letzten Runden gegen Lukas Ertl (997 GT3 Cup) durchsetzte. Ertl hatte sich im Quali die Pole gesichert, doch die brachte ihm an diesem Wochenende nicht so richtig Glück. Zwar verteidigte der Youngster in der ersten Runde noch die erste Position, musste dann aber Kim Berwanger sowie kurz darauf Andreas Sczepansky und Thomas Weidel (beide 997 GT3 Cup) passieren lassen.

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An der Spitze tobte nun ein packender Kampf, wobei sich Sczepansky in Führung setzte. Gerade als sich Sczepansky von Berwanger abgesetzt hatte, bekam der Führende Bremsprobleme. Dadurch kamen Berwanger und auch Ertl vorbei. In der letzten Runde entwickelte sich zwischen Berwanger und Ertl ein heißer Fight. Am Ende hatte Berwanger die Nase vorne. „Es war ein sehr spannendes Rennen, das trotz der Hitze viel Spaß gemacht hat. Zuerst habe ich einen Fehler gemacht und die Führung verloren. Als Andreas die Bremsprobleme bekam, konnte ich wieder vorbeiziehen. Lukas Ertl ist ein starkes Rennen gefahren und hing mir die ganze Zeit im Heck. Ich habe nur gehofft, dass ich endlich das Ziel sehe. In der letzten Runde war er plötzlich weg“, so der Gesamtsieger. „In der letzten Runde ist mir der Sprit ausgegangen und ich bin nur noch über das Ziel gerollt“, leistete Ertl Aufklärung.

Auf Rang zwei überquerte Andreas Sczepansky das Ziel, der Lukas Ertl im letzten Umlauf noch abgefangen hatte. „Ich lag eigentlich super und habe das Rennen schön kontrolliert. Dann kamen die Bremsprobleme. Ich musste in jeder Kurve anpumpen. Da überlegte ich mir etwas später zu bremsen. Aber einmal war es zu spät, habe mich verbremst und beide sind an mir vorbei. Da konnte ich eigentlich nicht mehr mitgehen. Am Schluss hatte ich wieder Glück“, berichtete Sczepansky.

Genauso spannend wie der erste Durchgang war der zweite Heat. Diesmal führte Kim Berwanger vor Andreas Sczepansky und Klaus Horn. Der Landauer drückte stark und passierte Sczepansky in der fünften Runde. Rundenlang fuhren die beiden Erstplatzierten Stoßstange an Stoßstange um den Kurs, ehe Horn drei Umläufe vor Schluss endlich an Berwanger vorbeikam. „Es war schwer an Berwanger vorbeizukommen. Er hat geschickt die Ecken zugemacht. Beim Bremsen und Beschleunigen war ich schneller, aber auf den Geraden reichte es nicht vorbei zu fahren. Wenn er den Dreher nicht gehabt hätte, wäre ich vermutlich nicht vorbeigekommen“, schilderte der Gesamtsieger das Duell aus seiner Sicht. „Durch das Safety-Car war mein Vorsprung wieder weg.

Nach dem Restart konnte ich mich ein wenig absetzen, aber recht schnell saß mir Klaus Horn im Nacken. Er ist mit dem Auto schneller und ich war froh, dass ich ihn zunächst hinter mir halten konnte. Anfahrt Spitzkehre habe ich Ölflaggen gesehen, dachte mir aber, wird nicht so schlimm sein. Mein Bremspunkt war dann doch zu optimistisch“, so Berwanger. Den dritten Platz holte sich Andreas Sczepansky, der damit die Gesamtführung in der Meisterschaft verteidigte.


Hochspannung auf den weiteren Plätzen

Trotz der hohen Temperaturen schenkten sich die Piloten nichts. So waren nicht nur die begehrten Treppchenplatzierungen eng umkämpft. Das erste Rennen sah eine tolle Aufholjagd von Klaus Horn, der in der elften Runde Thomas Weidel (997 GT3 Cup) von der vierten Position verdrängte und sich den Sieg in der Klasse 10 vor Weidel und Jürgen Schlager (993 GT2) holte. Trotz des verpassten Klassensiegs zeigte sich Weidel zufrieden: „Ich habe lange in der Klasse geführt. Ab der sechsten Runde bauten die Reifen ab. Hinten bei der Mercedes Tribüne hatte ich einen Dreher und das Auto ging aus. Bis ich starten konnte war Klaus Horn durch. Schlager konnte ich gerade noch so halten. Aber Platz zwei in der Klasse ist das bisher beste Ergebnis mit dem neuen Auto.“

Auch im zweiten Rennen kämpfte Weidel um den zweiten Rang in der Klasse 10 mit. Doch nach neun Runden drehte sich Weidel vor der Start- und Zielgeraden ins Kiesbett. Damit war das Rennen gelaufen und Joachim Bleyer konnte dem zweiten Platz in der Klasse 10 vor Jesse James (997 GT3 Cup) entgegenfahren. Spannung bot zumindest noch das Duell mit Lukas Ertl um Rang vier, wobei Ertl mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte und am Ende Bleyer ziehen lassen musste.


Klasse 8 geht zweimal an Gerhard Kilian

Nach dem wenig erfolgreichen Wochenende auf dem Nürburgring meldete sich Gerhard Kilian mit zwei Siegen in der Klasse 8 zurück. Während Kilian im ersten Rennen einen souveränen Klassensieg vor Christian Voigtländer und Reiner Sessler einfahren konnte, musste der Doppelsieger im zweiten Heat mächtig kämpfen. Das gesamte Rennen über saß ihm Thomas Reichel im Nacken, der schließlich auch vorbeikam, sich aber drei Runden vor Schluss einen Dreher leistete. Dadurch übernahm Kilian wieder die Spitze und fuhr als starker Gesamtsechster zum Klassensieg vor Voigtländer und Sessler. „Im zweiten Rennen war es ein Zweikampf mit Thomas Reichel. Er hing hinter mir und machte Druck. Er ging dann an mir vorbei. Ich folgte ihm und merkte, dass ich schneller kann. Er hat dann überzogen und es hat ihn rausgedreht. Dann war für mich natürlich der Klassensieg sicher“, erklärte Kilian.

Ebenfalls Spannung war bei den 996er geboten, wobei sich Heinz Bayer und Florian Keck die Siege teilten. Im ersten Rennen hatte Bayer die Klasse noch relativ souverän vor Keck und Tijn Jilesen gewonnen. Der zweite Durchgang begeisterte vom engen Duell zwischen Bayer und Keck. In Runde elf überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst beförderte Bayer seinen 996er in der Sachskurve ins Kiesbett. Nur wenige Meter später leistete sich auch Keck einen Dreher. Doch Bayer steuerte die Box an, womit sich Keck den Klassensieg vor Claude Dichter und Michael Maier holte. „Das zweite Rennen war ein super Kampf. Stoßstange an Stoßstange, immer sehr fair. Aber dann habe ich in der Gelbphase, weil sie ein Auto in die Buchse hineingeschoben haben, verrissen und es hat mich gedreht. Da wäre Bayer weg gewesen, wenn er keinen Reifenplatzer gehabt hätte“, so Keck.


Vetter und Lochstopf bei den Historischen vorne

Die Historischen sahen im ersten Rennen einen souveränen Gesamtsieg von Georg Vetter. Der Schwarzwälder war nicht zu halten und münzte seine Pole in einen klaren Start- und Zielsieg um. Als zweiter überfuhr Graf Guntbert Freiherr vom Lochstopf mit 25,268 Sekunden Rückstand den Zielstrich. Gesamtdritter wurde Klasse 4 Gewinner Erich Fuchs im Porsche 993 Cup. Das zweite Rennen schien an der Spitze einen ähnlichen Verlauf zu nehmen. Wieder lag Vetter deutlich vor Lochstopf. Doch eine Runde vor Schluss musste der bis dato Führende plötzlich Lochstopf vorbeilassen. Vetter hatte nur noch den dritten Gang zur Verfügung, womit der große Vorsprung schnell dahin war und Lochstopf mit 5,987 Sekunden Vorsprung den Sieg brachte. Platz drei ging an Kurt Ecke (993 Cup), der sich von der letzten Startreihe Runde um Runde nach vorne gekämpft hatte. Nach neun Umläufen verdrängte er Erich Fuchs von der dritten Position, wobei Fuchs kurz darauf seinen 993er abstellen musste. Gesamtvierter wurde wie schon im ersten Heat Thomas Braun im Porsche 964 Cup.

Die Klasse 2 gewann in beiden Rennen das Team Sassenrath/Westermann (968 CS). Die weiteren Plätze belegten im ersten Rennen Martin Huisman (994 Cup) und Antonios Trichas (968 CS). Im zweiten Durchgang belegte das Ehepaar Seyler/Seyler (944 S) vor Huisman den zweiten Platz. Die niederländische Gastklasse 1N gewannen Niek Jan Steehouwer (Cayman) bzw. Jean Paul Hulsebos (Boxster 986).